Alarmierend häufig fand die Stiftung Warentest gesundheitsgefährdende Schadstoffe in Aktionswaren von Lebensmitteldiscountern. Bei der Jahrespressekonferenz erläuterte Stiftungsvorstand Dr. Werner Brinkmann, dass man im vergangenen Jahr vor allem in den Griffen billiger Heimwerkergeräte giftige Stoffe gefunden habe, die über die Haut in den Körper gelangen und Krebs auslösen oder das Erbgut schädigen können.
Discounter reagieren auf Kritik
Nachdem die Stiftung immer mehr Aktionsangebote gefunden habe, die hochgradig mit polyzyklischen aromatischen Kohlenstoffen (PAK) belastet waren, hätten die Discounter reagiert. Belastete Produkte seien dort seltener geworden. Allerdings waren bei einem Test von 33 Billigwerkzeugen, die in Baumärkten angeboten werden, im März dieses Jahres drei von vier Werkzeugen stark oder sehr stark mit PAK belastet.
Aktionsware selten ein Schnäppchen
Insgesamt handele es sich bei der Aktionsware eher selten um echte Schnäppchen, wie die Tests der Stiftung Warentest belegten, so Brinkmann. Im vergangenen Jahr habe sich mehr als jedes dritte Produkt als Fehlkauf erwiesen. Nur bei 24 Prozent der Käufe bekam der Kunde gute Qualität zu einem günstigen Preis.
215 Warentests in 2005
Die Testbilanz für das Jahr 2005 zeige bei den Warentests einen leichten Rückgang der Untersuchungstätigkeit von 234 Tests im Jahr zuvor auf 215 im Jahr 2005. Andererseits gab es mit 75 Tests von Finanzdienstleistungen vier mehr als im Vorjahr. Zusätzlich führte die Abteilung Weiterbildungstests, die als Sonderprojekt vom Bundesbildungsministerium finanziert wird, 18 Untersuchungen zur beruflichen Weiterbildung durch.
Drei Untersuchungen der Unternehmensverantwortung
Im vorigen Jahr wurden drei Untersuchungen der Corporate Social Responsibility (CSR), also der sozialen und ökologischen Unternehmensverantwortung, durchgeführt. Bei den Tests von Lachsfilets (test 1/05), Vollwaschmitteln (test 3/05) und Fernlenkautos (test 12/05) ist jeweils ein Produkttest um eine Untersuchung der CSR-Kriterien ergänzt worden. „Die anfänglich heftige Kritik der Wirtschaftsverbände an unseren CSR-Untersuchungen ist jetzt in eine sachorientierte Diskussion übergegangen“, sagte Brinkmann. Auch die Kooperationsbereitschaft der getesteten Anbieter habe in den vergangenen zwei Jahren deutlich zugenommen. Die Stiftung werde in Zukunft etwa drei Untersuchungen dieser Art pro Jahr durchführen.
Positives Betriebsergebnis
In finanzieller Hinsicht sei das Jahr 2005 für die Stiftung Warentest positiv verlaufen, führte der Vorstand aus. Die Verkaufserlöse hätten zwar mit 40,7 Mio Euro um 700.000 Euro unter denen des Vorjahres gelegen. Es sei aber ein leicht postives Betriebsergebnis erwirtschaftet worden und durch ein hohes neutrales Ergebnis ein Jahresergebnis von 2,6 Mio. Euro (Vorjahr 1,9 Mio. Euro) erzielt worden.
Auflagenzahlen zufriedenstellend
Die Auflagenentwicklung der Zeitschriften test und Finanztest sei zufriedenstellend. Bei der Zeitschrift test habe man im Jahr 2005 einen leichten Rückgang der Abonnentenzahlen (Ende 2005: 473.000; 2004: 482.000) bei den Einzelheftverkäufen ausgleichen können. Im Einzelhandel verkaufte sich test im Monat durchschnittlich 118.000-mal. Bei Finanztest lag die Zahl der Abonnenten im Dezember 2005 mit rund 212.000 um 8.000 unter der des Vorjahres. Hier blieb der Einzelheftverkauf mit durchschnittlich 63.000 Exemplaren im Monat um 3.000 unter dem Durchschnitt des Vorjahres.
15 Prozent Plus im Online-Verkauf
Sehr zufrieden zeigte sich der Vorstand mit dem Contentverkauf über das Onlineportal www.test.de, der ein Plus von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnete. Mehr als 820.000 kostenpflichtige Abrufe brachten einen Umsatz von rund 1,5 Mio Euro. Insgesamt fast 19 Millionen Mal haben Verbraucher im vergangenen Jahr die Website der Stiftung besucht und mehr als 165 Millionen Seiten angeklickt.
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