Gesetzliche Krankenkassen Mehr Leistung fürs gleiche Geld

Zusatz­leistungen nutzen und hunderte Euro sparen: Gesetzliche Krankenkassen bieten häufig Extras, die für Versicherte viel wert sind. Ein neues Gesetz erweitert den Spielraum der Kassen für solche Mehr­leistungen, zum Beispiel für alternative Behand­lungs­methoden. Die Zeit­schrift Finanztest hat in ihrer aktuellen Ausgabe die Zusatz­leistungen und Service­angebote von 88 Krankenkassen unter die Lupe genommen.

Finanztest bietet Hilfe für Optimierer, Kassen­wechsler und Neukunden, die sich zum ersten Mal selbst versichern. Es zahlt sich für alle aus, die Leistungen der Kassen gut zu kennen. Viele würden beispiels­weise gar nicht auf die Idee kommen, ihre Kasse um Hilfe zu bitten, wenn sie einen Termin beim Ortho­päden oder anderen Fach­ärzten brauchen. Doch fast die Hälfte der Kassen im Test hat eine eigene Hotline für die Vermitt­lung von Fach­arzt­terminen.

Andere Extras sind viel Geld wert: Zum Beispiel bis zu 66 Euro am Tag für eine Haus­halts­hilfe, wenn jemand schwer krank zuhause liegt. Das zahlen fast alle AOKs, die hkk und zahlreiche BKKs auch dann, wenn der Patient kein Kind zu versorgen hat. Er muss die Leistung nur beantragen und ein ärzt­liches Attest vorweisen.

Mehrere hundert Euro können sich Versicherte sparen, wenn sie die Rechnung für teure Schutz­impfungen vor Auslands­reisen bei der Kasse einreichen. Die Immunisierung gegen Hepatitis A und B kostet beispiels­weise rund 200 Euro. Vier von fünf Kassen beteiligen sich an diesen Kosten.

Das Versorgungs­strukturgesetz erlaubt den Kassen weitere Mehr­leistungen in ihre Satzungen aufzunehmen. Einige Kassen bieten nun zum Beispiel osteo­pathische Behand­lungen oder einen Zuschuss zu homöo­pathischen Arznei­mitteln an.

Allein nach den Werbe­versprechen der Kassen sollten sich aber weder Neukunden noch Wechselwil­lige richten. Vor allem Versicherte, die auf hohe Beitrags­rück­zahlungen oder Boni hoffen, könnten sonst leicht Enttäuschungen erleben. Bei Wahl­tarifen mit Beitrags­rück­zahlung heißt es zum Beispiel oft, Versicherte könnten bis zu 600 Euro im Jahr sparen, wenn sie ein ganzes Jahr lang nicht zum Arzt gehen. Doch so viel gibt es nur für Versicherte, die ein monatliches Brutto­einkommen von 3 825 Euro oder mehr haben und damit den Höchst­beitrag in der gesetzlichen Kranken­versicherung zahlen. Versichere mit geringerem Einkommen erhalten kleinere Prämien.

Manche Kassen brüsten sich außerdem mit Leistungen, die ohnehin gesetzlich vorgeschrieben sind.

Hilfe­stellung beim Entscheiden gibt der Produktfinder gesetzliche Krankenkassen im Internet unter www.test.de/krankenkassen.

Der ausführ­liche Artikel zu gesetzlichen Krankenkassen ist in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und online unter www.test.de veröffent­licht.

Kontakt

Wenn Sie über die Stiftung Warentest berichten oder Expertinnen und Experten interviewen möchten, kontaktieren Sie das Kommunikations-Team.