Es geht um Erstattungsansprüche in Milliardenhöhe: Banken kassieren oft zu Unrecht Bearbeitungsgebühren für einen Kredit, schreibt die Stiftung Warentest in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Finanztest.
Mittlerweile acht Oberlandesgerichte haben entsprechend geurteilt. Die Bearbeitung eines Kredits sei keine Dienstleistung für den Kunden, argumentieren die Gerichte, sondern liege im eigenen Interesse der Bank. Dafür dürfe die Bank nicht extra kassieren.
Allein in den vergangenen drei Jahren haben Banken Ratenkredite von mehr als 200 Milliarden Euro vergeben – einen großen Teil davon mit einer Bearbeitungsgebühr von meist 2,0 bis 3,5 Prozent. Auch bei Immobilienkrediten verlangen einige Banken Gebühren von 0,5 bis 1 Prozent. Für ein Immobiliendarlehen von 200.000 Euro können so 2.000 Euro unnötige Gebühr anfallen.
Finanztest rät daher allen Kunden zu prüfen, ob sie in der Vergangenheit Kreditgebühren gezahlt haben. Wenn ja, können sie formlos zurückgefordert werden. Wer die Gebühr im Jahr 2008 gezahlt hat, sollte auf jeden Fall noch in diesem Jahr handeln, um keine Verjährung des Anspruchs zu riskieren.
Auch bei neuen Verträgen lohnt sich der Check. Branchengrößen wie Postbank, Deutsche Bank, Commerzbank, Hypovereinsbank, Santander Bank, Norisbank und Readybank kassieren weiter.
In der Regel weigern sich die Banken derzeit noch, ihren Kunden die Gebühr zu erstatten. Damit könnte aber im kommenden Jahr Schluss sein. Voraussichtlich entscheidet dann der Bundesgerichtshof endgültig, ob die Gebühr zulässig ist.
Der ausführliche Artikel ist in der Januar-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und online unter www.test.de/kreditgebuehren veröffentlicht.
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