Statt mit hohen Gewinnchancen locken die Banken Anleger jetzt mit weitreichenden Garantiezusagen. Doch auch wenn die Anlageprodukte diesmal keine hochriskanten Lehman-Zertifikate sind – mit den aktuellen Garantiezertifikaten machen vor allem die Banken Gewinn. Finanztest hat beispielhaft sechs Garantiezertifikate untersucht, die bis Mitte Mai 2010 auf den Markt kamen. Frustrierendes Ergebnis für Anleger: Wegen der hohen Kosten lohnt sich ein Investment selten.
Garantiezertifikate sind Schuldverschreibungen, deren Herausgeber für den Tag der Fälligkeit die Rückzahlung eines Mindestbetrags zusichern. Mit dem Zertifikat setzen Anleger auch auf die Entwicklung eines Basiswertes, meist eines Aktienkorbs oder Aktienindexes.
Die sechs von Finanztest beispielhaft untersuchten Garantiezertifikate, kamen im Mai 2010 neu auf den Markt. Obwohl sich die mögliche Rendite bei den meisten Produkten zwischen sieben und neun Prozent bewegen kann, zeigt die Wahrscheinlichkeitsanalyse von Finanztest, dass Anleger nur in 10 bis 15 Prozent der simulierten Fälle den Maximalbetrag kassieren können. Mit überwältigender Wahrscheinlichkeit kommt eine schlechtere Rendite heraus. Am wahrscheinlichsten ist die Minimalrendite oder gar ein Verlust von 2 Prozent pro Jahr – wie beispielsweise beim TeilGarant-Zertifikat der WGZ Bank.
Grund für die bescheidenen Renditeaussichten sind die hohen Kosten der Zertifikate. Anleger werden mit Ausgabeaufschlag, Spread, Vertriebsprovision und Vertriebsfolgeprovision so stark zur Kasse gebeten, dass sich ein Investment selten lohnt. Erschwerend kommt hinzu: Die Herausgeber der Zertifikate behalten die Dividenden für sich, indem sie sich auf den Kursindex beziehen und nicht auf den Performanceindex. Damit finanzieren die Banken ihre Garantiezusagen. Für Anleger heißt das: magere bis keine Rendite.
Was Finanztest Anlegern als Alternative zu Garantiezertifikaten empfiehlt, steht in der aktuellen Juli-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und unter www.test.de/garantiezertifikate
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