Mit Renditeerwartungen von 8 bis 12 Prozent im Jahr versuchen Versicherungsmakler deutsche Kunden für britische Lebens- und Rentenversicherungen zu begeistern. Doch auf die gute Rendite kann der Kunde nur hoffen, eine garantierte Verzinsung wie bei deutschen Versicherungen gibt es nicht. Und im Insolvenzfall sind die Gelder deutscher Kunden nicht geschützt. Darauf weist die Zeitschrift Finanztest in ihrer September-Ausgabe hin.
Der Grund für die hohe Renditeerwartung bei britischen Renten- und Lebensversicherungen soll ihre andere Anlagestrategie sein: Die Kundengelder werden zu 70 bis 80 Prozent in Aktien investiert, während die deutschen Gesellschaften nur 8 bis 10 Prozent in Aktien anlegen. Ob die erhofften hohen Erträge aber tatsächlich erzielt werden, weiß noch niemand. Bisher ist noch kein nach deutschem Recht geschlossener britischer Lebensversicherungsvertrag ausgezahlt worden. Anders als in Deutschland gibt es in Großbritannien keine über die gesamte Laufzeit garantierte Verzinsung. Jedes Jahr wird eine neue Garantie gewährt, die auch null Prozent sein kann. Bei Vertragsschluss weiß der Kunde lediglich, dass er am Ende der Laufzeit ungefähr die gezahlten Beiträge wieder herausbekommt.
Finanztest hat berechnet, dass die britischen Versicherungen den deutschen das Wasser reichen können, wenn sie am Kapitalmarkt eine Rendite von 4 bis 5 Prozent im Jahr erzielen können, was nicht unrealistisch ist. Im Insolvenzfall ist das Geld deutscher Kunden bei den britischen Unternehmen aber nicht geschützt. Lediglich Kunden des Unternehmens Royal London fallen unter den britischen Insolvenzschutz, weil deren Verträge als auf der Isle of Man geschlossen gelten. Ausführliche Informationen zu Britischen Lebensversicherungen finden sich in der September-Ausgabe von Finanztest
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