Wenn die Börsen boomen, kassieren Fondsgesellschaften doppelt. Neben den üblichen Kosten zweigen sie Erfolgshonorare in Millionenhöhe ab. Dabei sei nicht einzusehen, so die Zeitschrift Finanztest in ihrer Juli-Ausgabe, warum Anleger neben den normalen Managementgebühren überhaupt eine Leistungsprämie entrichten sollen.
Finanztest hat am Beispiel von Aktienfonds Welt die Fondskosten untersucht und dabei festgestellt, dass jede Fondsgesellschaft selbst festlegen kann, was ein Anlageerfolg ist. Wer die Messlatte niedrig legt, kann den Anleger zur Kasse bitten. Einige Anbieter wählen für ihren Aktienfonds Welt nicht etwa einen Aktienindex als Maßstab, sondern orientieren sich z.B. an einem Zinssatz für Termingelder. Bei einem Fonds gewannen ihre Anteile im vergangenen Jahr um 10,6 Prozent an Wert, ohne das entsprechende Erfolgshonorar wären es 13,3 Prozent gewesen. Bei manchen Fonds können sogar dann Gebühren anfallen, wenn der Fonds an Wert verloren hat, dabei aber besser gelaufen ist als sein Vergleichsindex.
Das Erfolgshonorar ist ein einseitiges Geschäft: Die Fondsgesellschaft bitten den Kunden beim Überschreiten ihrer Zielmarke zur Kasse, gewährt aber umgekehrt keinen Gebührennachlass, wenn ihr Management schlecht gewirtschaftet hat. Je länger der Anleger einen Fonds hält, desto günstiger ist es für ihn laut Finanztest, einen Ausgabeaufschlag statt höherer laufender Kosten zu wählen.
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