Elektrofahr­räder Schwache Bremsen und gebrochene Rahmen

Pegasus hat weiterhin Probleme mit den Rahmen seiner E-Bikes: Im Test der Stiftung Warentest sind sie nach 10.000 Kilo­metern gebrochen. Eine bekannte Schwach­stelle, denn schon im vergangenen Jahr musste der Hersteller aus demselben Grund rund 11.000 Modelle zurück­rufen. Jetzt haben die Warentester gemein­sam mit dem ADAC zwölf Fahr­räder mit Zusatz­motor, sogenannte Pedelecs, über­prüft. Auch für Ruhr­werk gab es ein „Mangelhaft“ – die Bremsen sind zu schwach.

Vorbei ist es mit dem Opa-Image: Elektrofahr­räder finden zum Beispiel Berufs­pendler interes­sant, die dank der Motor­unterstüt­zung nicht völlig verschwitzt im Büro ankommen. Oder Frei­zeit­radler, die so auch längere Touren bewältigen können. Und wer seine Kinder im Fahr­rad­anhänger trans­portiert, freut sich über ein Pedelec als Zugfahr­zeug.

Bei Pedelecs springt der 250-Watt-Elektromotor erst an, wenn man in die Pedale tritt. Nur zwei Modelle im Test verfügen über eine Anfahr- oder Schiebe­hilfe, die von Flyer und Winora. Generell gilt für Pedelecs: Ist die Geschwindig­keit von 25 km/h erreicht, schaltet sich der Motor ab.

Trotzdem müssen die Bremsen von Pedelecs mehr aushalten als normale Fahr­räder, denn Durch­schnitts­geschwindig­keit und Gewicht sind höher. Im Test hat sich gezeigt, dass die Bremsen mancher Pedelecs diesen Anforderungen nicht genügen. Drei Modelle haben recht schwache Bremsen: Giant Twist Esprit Power, Kettler Twin Front NX8 und KTM Macina Dual. Das Elektrofahr­rad von Ruhr­werk bremst sogar nur „mangelhaft“. Sehr effektiv sind hingegen die hydrau­lischen Felgenbremsen der drei „guten“ Räder im Test: Kreidler Vitality Elite, Raleigh Leeds HS und Diamant Zouma Sport+. Das „gute“ Rad von Kreidler hat noch einen anderen Vorteil: Der Akku ist nach rund zwei Stunden und 15 Minuten komplett aufgeladen. Bei Winora und Kalkhoff sind es acht bis neun Stunden.

Auch wenn es keine Helm­pflicht für Pedelec-Fahrer gibt: Sicherer ist es mit Helm auf jeden Fall. Denn sogar erfahrene Radler unterschätzen häufig die höhere Fahr­dynamik bei einem E-Bike.

Alle Ergeb­nisse gibt es in der August-Ausgabe der Zeit­schrift test oder im Internet unter www.test.de/elektrofahrrad.

Rede Peter Gurr, Stv. Chefredakteur test

Rede Elke Gehrke, Wissenschaftliche Leiterin Freizeit + Verkehr

Rede Johann Grill, Leiter Verbraucherschutz ADAC

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