Mit Tagesgeld, Festgeld und Sparbriefen fahren Anleger zurzeit besser als mit Anleihen. Das zeigt eine Untersuchung der Stiftung Warentest, die sie in der Dezember-Ausgabe ihrer Zeitschrift Finanztest veröffentlicht. Ausländische Banken bieten für Tagesgeld sogar bis zu 3,5 Prozent. Die Tester kritisieren allerdings, dass die meisten Banken ihre Kunden kaum an den jüngsten Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank teilhaben ließen.
Die fünf Zinsschritte der Europäischen Zentralbank (EZB) haben Schwung in den Markt gebracht. Um stattliche 1,25 Prozentpunkte hat die EZB die Leitzinsen seit Oktober 2005 angehoben. Die Zentralbank legt die Zinsen für das Geld fest, das Geschäftsbanken bei ihr ausleihen oder einzahlen. Doch beim Sparer kam von der Erhöhung nur wenig an. Wie der Zinstest von Finanztest zeigt, hat kaum eine Bank ihre Tages- oder Festgeldzinsen ebenso stark heraufgesetzt wie die EZB den Leitzins. Grundsätzlich gilt: Je kürzer die Laufzeit, desto weniger haben die Banken die Zinsen erhöht. Tagesgeldkonten bleiben dennoch äußerst attraktiv. Bei ihrer Hausbank werden Anleger allerdings selten fündig, wenn sie nach einem gut verzinsten Tagesgeldkonto suchen. Die besten Konditionen haben in der Regel Direktbanken. So bieten DHB Bank, Denizbank und Akbank zurzeit 3,25 bis 3,50 Prozent. Wer in den Genuss von hohen Zinsen kommen will, sollte sich nicht scheuen, bei einer solchen Bank ein zusätzliches Konto zu eröffnen. Anleger legen bei diesen ausländischen Banken aber besser nicht mehr als 20 000 Euro an, denn nur Beträge bis zu dieser Grenze sind abgesichert.
Eine Alternative zum Tagesgeldkonto sind Festgeldanlagen. Finanztest hat Anlagen ohne Kündigungsmöglichkeit von drei Monaten bis zu drei Jahren untersucht. Für drei bis sechs Monate gibt es kaum mehr als für Tagesgeld. Die Denizbank und die DAB Bank bieten als Top-Anbieter 3,29 Prozent pro Jahr für eine Dreimonatsanlage, die Debeka liegt bei sechs Monaten mit 3,43 Prozent Effektivzins an der Spitze. Wer sich dagegen für drei Jahre bindet, kann bis zu 4,25 Prozent herausholen. So viel beträgt zurzeit die jährliche Rendite bei der Akbank.
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