Der Beipackzettel für Finanzprodukte, der seit 1. Juli 2011 Pflicht ist, soll Anleger kurz und verständlich über die wichtigsten Fakten eines Finanzprodukts informieren. Ein erster Check von Finanztest zeigt, dass die Produktinformationsblätter im Großen und Ganzen übersichtlich und verständlich sind. In einem Sonderfall gibt es allerdings gravierende Schwachstellen: bei den Produktinformationsblättern für Fonds, die in Fremdwährung anlegen und rechnen.
Grund für das vernichtende Urteil von Finanztest für die Beipackzettel von Fonds, die in Fremdwährung anlegen: Das Währungsrisiko bleibt unberücksichtigt.
So stuft beispielsweise die Fondsgesellschaft Union Investment den Geldmarktfonds UniMoneyMarket:USD, der in US-Dollar anlegt, in die niedrigste von sieben vorgegebenen Risikoklassen ein. Aus Sicht der Fondsgesellschaft, die in Dollar anlegt und rechnet, ist die Einstufung nicht einmal falsch. Aus Sicht des Anlegers aber schon. Der investiert nämlich in Euro und trägt das volle Wechselkursrisiko. Das ist für ihn so hoch, dass der Fonds glatt in die Risikoklasse 5 aufsteigen müsste. Wer sicherheitsorientiert anlegen möchte, wird hier in die Irre geführt. Denn er investiert nicht wie gewünscht konservativ, sondern risikobereit.
Finanztest fordert deshalb, die Produktinformationsblätter für Investmentfonds mit Währungsrisiko schnell nachzubessern. Denn nur dann können sich Anleger schnell, leicht und verständlich über Anlageziel, Risiken und Kosten des Fonds informieren.
Der ausführliche Test findet sich in der Oktober-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und im Internet unter www.test.de.
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