Wirkungsweise
Ganciclovir ist ein virushemmendes Mittel, das aber nicht unmittelbar gegen die Viren wirkt. Vielmehr muss der Wirkstoff zunächst in eine aktive Form umgewandelt werden. Das geschieht vornehmlich in den mit Viren befallenen Zellen. Erst die aktivierte Substanz verhindert, dass sich die Herpesviren vermehren.
Ganciclovir ist gegenüber Herpes-simplex-Viren sehr gut wirksam. Auch bei der Verträglichkeit gibt es im Vergleich zu der schon länger eingeführten Substanz Aciclovir keinen nennenswerten Unterschied.
Ganciclovir-Augengel gilt als "auch geeignet", da das Präparat einen Konservierungsstoff enthält. Verglichen mit der fetthaltigen Augensalbe, wie sie für Aciclovir auf dem Markt ist, verschwimmt das Sehen allerdings durch das Augengel nur für kurze Zeit.
Näheres zu dem Konservierungsmittel, das dem Präparat zugesetzt ist, finden Sie unter Konservierungsmittel.
Anwendung
Von Ganciclovir wird fünfmal täglich ein Tropfen ins Auge gegeben, bis die Hornhautschäden abgeheilt sind. Danach wird die Behandlung noch mindestens sieben weitere Tage lang dreimal täglich fortgesetzt.
Während der Behandlung einer virusbedingten Augenentzündung sollte der Augenarzt die Augen ein- bis zweimal pro Woche kontrollieren.
Weitere Hinweise zur Anwendung sowie Informationen zur Verkehrstüchtigkeit und beim Tragen von Kontaktlinsen lesen Sie unter Augenmittel anwenden.
Achtung
Bei einem geschwächten Immunsystem ist die Anwendung von Ganciclovir besonders gut zu überlegen. Es gibt keine Studien, die die Auswirkungen dieser Wirkstoffe bei Menschen mit diesen Bedingungen dokumentieren.
Nebenwirkungen
Muss beobachtet werden
Werden die Mittel länger als empfohlen gebraucht (mehr als zwei bis drei Wochen), kann sich die Augenhornhaut stellenweise entzünden. Nach dem Ende der Behandlung heilt das in der Regel folgenlos ab. Bleiben allerdings doch Beschwerden zurück, sollten Sie nach ein bis zwei Tagen einen Augenarzt aufsuchen.
Besondere Hinweise
Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
Über die Anwendung von Ganciclovir bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren gibt es keine ausreichenden Erkenntnisse. Daher sollten sie sicherheitshalber nicht damit behandelt werden.
Zur Empfängnisverhütung
Ganciclovir birgt möglicherweise ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko. Daher sollen Frauen, die schwanger werden können, während der Anwendung eine Schwangerschaft sicher verhüten. Männer sollen bei einer Behandlung mit Ganciclovir und noch drei Monate danach sicherheitshalber Kondome verwenden.
Für Schwangerschaft und Stillzeit
Ganciclovir soll in Schwangerschaft und Stillzeit nur nach sehr sorgfältiger Abwägung von Nutzen und möglichem Schaden eingesetzt werden, da das Fehlbildungsrisiko noch nicht sicher einzuschätzen ist. Wenn möglich, ist das länger erprobte Aciclovir zu bevorzugen.
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