Wirkungsweise
Diese Vereisungssprays gegen Warzen enthalten Dimethylether. Die Produkte von Wartner sowie Verrukill verwenden zusätzlich Propan. Testergebnisse Vereisungssprays
Die Applikatoren der Mittel werden mit einer Temperatur von minus 24 °C (Siedetemperatur Dimethylether) oder minus 60 °C (Siedetemperatur Gasgemisch) auf die Warze gedrückt. Durch die Kälte verengen sich die Blutgefäße, Lymphflüssigkeit tritt aus und das Immunsystem setzt vermehrt Zellen frei, die die Warzenviren bekämpfen. Die Kälte allein genügt nicht, um sie abzutöten. Unter der Warze bildet sich – ähnlich wie bei einer Verbrennung – eine Blase. Im Laufe von ein bis zwei Wochen wächst sie heraus und darunter gesunde Haut nach.
Auf die gleiche Weise können Warzen auch beim Hautarzt vereist werden – dieser verwendet dafür aber flüssigen Stickstoff bei minus 196 °C. Denn je kälter das Mittel ist und je gezielter es aufgetragen wird, desto besser können die Warzen bekämpft werden.
Bisher liegen nur wenige, methodisch teilweise sehr dürftige Studien vor, die unterschiedliche Ergebnisse zeigen. In Studien mit angemessener Methodik sind die Vereisungssprays solchen mit flüssigem Stickstoff deutlich unterlegen: Mit den Vereisungssprays zur Selbstanwendung verschwinden etwas mehr als ein Viertel der Warzen, mit flüssigem Stickstoff sind es mehr als die Hälfte. In den Studien erfolgte die Anwendung des Vereisungssprays zudem häufig durch einen Therapeuten, nicht durch den Betroffenen selbst. Somit bleibt offen, ob die gefundenen Heilungsraten ebenso in der Selbstmedikation erzielt werden können.
Auch ist nicht hinreichend geklärt, ob Dimethylether bei Warzen eine andere Heilungsrate erzielt als ein Gasgemisch aus Dimethylether und Propan. Die einzige bislang vorliegende Studie, in der die beiden Mittel nebeneinander geprüft wurden, lässt keinen Unterschied erkennen.
Die therapeutische Wirksamkeit der Vereisungsspray zur Selbstanwendung ist somit nicht ausreichend nachgewiesen, die Vereisungssprays sind zur Bekämpfung von Warzen wenig geeignet. Lediglich bei Warzen an den Händen kann ausprobiert werden, ob sie eventuell mit den Vereisungssprays verschwinden, wenn andere Mittel wie Salicylsäure nicht ausreichend wirksam waren. Bei Warzen an den Fußsohlen hat eine Vereisungstherapie beim Arzt mehr Aussicht auf Erfolg.
Die Sprays sind als Medizinprodukte im Handel, nicht als Arzneimittel.
Anwendung
Sie geben das Mittel mit Hilfe des enthaltenen Applikators (Wartner) oder Schwämmchens (Verrukill) je nach Warzengröße einmalig 10 bis 20 Sekunden lang direkt auf die Warze. Hat sich bereits eine dicke Hornhaut gebildet, können Sie das Mittel maximal 40 Sekunden lang anwenden. Nach jeder Behandlung muss der Applikator beziehungsweise das Schwämmchen ausgetauscht werden.
Bei Wortie ist der Applikator, eine Metallspitze, in das Behältnis integriert. Das Metall wird drei Sekunden lang vereist, bevor der komplette Behälter mit der Spitze auf die Warze gedrückt wird. Je nach Lage der Warze wird eine Vereisung von 20 (Hand) bis 40 Sekunden (unter der Fußsohle) angeraten.
Nach ein bis zwei Wochen sollte die Warze ohne weiteres Zutun abgefallen und darunter neue, gesunde Haut nachgewachsen sein. Ist das nicht der Fall, können Sie den Vereisungsspray erneut anwenden. Ist die Warze auch nach einer dritten Anwendung nicht verschwunden, sollten Sie die weitere Behandlung einer Ärztin oder einem Arzt überlassen.
Achtung
Andere Mittel zur Behandlung von Warzen dürfen Sie nicht gleichzeitig anwenden.
Gegenanzeigen
Unter folgenden Bedingungen sollten Sie den Vereisungsspray nicht anwenden:
- Sie haben Diabetes.
- Die Haut ist an der Stelle, wo die Warze sich gebildet hat, schlecht durchblutet. Auch dann kann es sein, dass die Stelle nicht gut verheilt.
- Die Haut rund um die Warze ist entzündet oder dunkel pigmentiert oder die Warze wächst in oder neben einem Muttermal.
- Die Haut an der Warze ist besonders dünn und empfindlich (Gesicht, Achselhöhlen, Brust).
- Die Warze wächst in der Nähe des Nagelbetts oder an Schleimhäuten.
In all diesen Fällen besteht die Gefahr, dass die vereiste Stelle nur schwer wieder verheilt oder dass sich störende Narben bilden. Lassen Sie die Warzen dann besser von einer Ärztin oder einem Arzt behandeln.
Nebenwirkungen
Keine Maßnahmen erforderlich
Die Haut kann blass werden und etwas brennen. Auch ist die behandelte Hautstelle besonders empfindlich und kann jucken. Kratzen Sie dann nicht daran, sondern decken Sie die Stelle mit einem Blasenpflaster ab.
Muss beobachtet werden
Wenn Sie das Mittel länger als empfohlen anwenden, kann es sein, dass tiefer liegende Hautschichten erfrieren. Dann bildet sich Narbengewebe oder es können Empfindungsstörungen auftreten, weil Nerven zerstört worden sind. Fragen Sie dann einen Arzt um Rat.
Besondere Hinweise
Für Schwangerschaft und Stillzeit
Die Hersteller geben an, dass Sie Vereisungssprays in Schwangerschaft und Stillzeit nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden dürfen. Es ist nicht zu erwarten, dass das Ungeborene oder der Säugling Schaden nehmen. Da die Sprays aber ohnehin als "wenig geeignet" erachtet werden, sollten Sie störende Warzen besser gleich vom Arzt behandeln lassen.
Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
Bei Kindern ab vier Jahre können Sie die hier bewerteten Mittel anwenden, allerdings sollten Sie das Mittel nur maximal 20 Sekunden aufsprühen, weil Kinder dünnere Haut haben als Erwachsene.
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