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Schmerzmittel + Coffein: Acetylsalicylsäure + Paracetamol + Coffein (Kombination)

Wirkungsweise

Acetylsalicylsäure und Paracetamol wirken schmerzstillend. Beide Wirkstoffe miteinander zu kombinieren steigert die therapeutische Wirksamkeit jedoch nicht zuverlässig. Stattdessen können unerwünschte Wirkungen beider Substanzen auftreten. Testergebnis Schmerzmittel + Coffein

Darüber hinaus enthalten diese Präparate Coffein. Coffein wird aus dem Magen schnell ins Blut aufgenommen und gelangt ins zentrale Nervensystem. Es belebt, steigert die Aufmerksamkeit und regt die Atmung an. Kombiniert mit Schmerzwirkstoffen, soll es die schmerzstillende Wirkung verstärken. Die belebende Wirkung des Coffeins kann aber dazu verleiten, solche Mittel öfter und länger einzunehmen, als es angeraten ist. Damit steigt das Risiko für Nierenschäden.

Außerdem nimmt das Risiko für unerwünschte Wirkungen zu, je mehr Wirkstoffe miteinander kombiniert werden. Solche Kombinationen werden als "wenig geeignet" bewertet, auch wenn ihre schmerzstillende Wirkung nicht infrage steht. Mittel mit einem einzelnen Schmerzwirkstoff sind vorzuziehen. Diese Aussage ändert sich auch nicht nach den beiden veröffentlichten, aufwendigen Studien, die die Sinnhaftigkeit der Dreierkombination bei der Behandlung akuter Schmerzen zeigen sollten. Abgesehen von methodischen Mängeln, die die Ergebnisse dieser Studien grundsätzlich infrage stellen, bleibt die Frage nach der Langzeitverträglichkeit weiterhin offen. Des Weiteren wurde nicht untersucht, warum zwei verschiedene Schmerzstoffe anstelle eines Einzelwirkstoffs verwendet werden sollen. Gegenüber Mitteln mit nur einem Schmerzwirkstoff hat die Kombination keinen größeren therapeutisch relevanten Nutzen.

Diese Kombination von Schmerzmitteln mit Coffein ist auch in den Tag-Tabletten von dolomo TN enthalten, die Nacht-Tabletten von dolomo TN enthalten Acetylsalicylsäure + Paracetamol + Codein.

Anwendung

Die Tabletten sollen im Verlauf einer Mahlzeit geschluckt und dazu mindestens ein Glas Wasser getrunken werden.

Achtung

Wird dieses Kombinationsmittel öfter als zehn Tage im Monat eingenommen, können Dauerkopfschmerzen entstehen. Auch das Risiko für Schäden an den Nieren steigt.

In der Woche vor einer Zahnbehandlung oder einer geplanten Operation sollten Sie dieses Mittel nicht einnehmen, da sich die Zeit, bis das Blut gerinnt, erheblich verlängern kann.

Achten Sie darauf, dass diese Mittel Paracetamol enthalten. Wenn Sie neben dem Kombinationspräparat noch andere Mittel mit Paracetamol einnehmen, kann es zu einer gefährlichen Überdosierung kommen. Wenn Sie das Mittel über mehrere Tage eingenommen haben und sich danach in ärztliche Behandlung begeben, müssen Sie den Arzt unbedingt über die Einnahme informieren. Hinweise zur Vermeidung einer Überdosierung des Inhaltsstoffs Paracetamol finden Sie unter Paracetamolvergiftung.

Bei einer gestörten Leberfunktion, wie sie z. B. bei Alkoholmissbrauch oder Leberentzündungen vorkommt, kann Paracetamol stärker wirken. Dann kann eine sonst ungefährliche Dosis bereits zu Vergiftungserscheinungen führen.

Herzschäden durch einen Dauergebrauch sind aufgrund des Wirkstoffes Paracetamol nicht auszuschließen.

Gegenanzeigen

Unter folgenden Bedingungen dürfen Sie dieses Mittel nicht nehmen:

  • Sie haben oder hatten ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür.
  • Sie haben eine schwere Herzschwäche, die nicht ausreichend behandelt werden kann.
  • Nach der Anwendung von Salicylaten oder nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) haben Sie bereits einmal einen Asthmaanfall erlitten, allergische Hautreaktionen oder einen allergischen Schnupfen gehabt. Dann sind nach der Anwendung dieses Mittels die gleichen Reaktionen zu befürchten.
  • Sie neigen aufgrund einer Veranlagung oder Krankheit zu Blutungen oder nehmen gerinnungshemmende Mittel (bei erhöhter Thrombosegefahr) ein.
  • Sie nehmen Methotrexat (bei entzündlichem Rheuma, Krebserkrankungen) in einer Dosierung von 15 Milligramm oder mehr pro Woche ein.
  • Aufgrund seines Anteils an Paracetamol darf das Mittel nicht eingesetzt werden, wenn die Leberfunktion erheblich eingeschränkt ist. Das kann z. B. bei Alkoholmissbrauch und Leberentzündungen vorkommen. Dann kann Paracetamol stärker wirken, sodass eine sonst ungefährliche Dosis bereits zu Vergiftungserscheinungen führen kann.

Unter folgenden Bedingungen sollten Sie das Mittel nur nach Rücksprache mit einem Arzt einsetzen, der zudem Nutzen und Risiken der Anwendung besonders sorgfältig abgewogen hat:

  • Sie haben einen Nierenschaden.
  • Die Funktion Ihrer Leber ist gestört.
  • Sie haben Asthma oder Nasenpolypen oder neigen zu Allergien.
  • Sie haben eine Überfunktion der Schilddrüse.
  • Sie leiden an innerer Unruhe und Schlaflosigkeit.
  • Sie leiden unter Herzrhythmusstörungen, bei denen das Herz sehr schnell schlägt.

Wechselwirkungen

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Wenn Sie noch andere Medikamente nehmen, ist zu beachten:

  • Werden diese Produkte zusammen mit NSAR (bei Schmerzen, Fieber, Gelenkerkrankungen) angewendet, steigt das Risiko für Schäden am Magen.
  • Cortisonhaltige Mittel können bei innerlicher Anwendung die schädliche Wirkung des ASS-Anteils in den Tabletten auf den Magen verstärken. Dadurch steigt das Risiko für Blutungen.
  • Der ASS-Anteil in den Tabletten kann die Wirkung von Valproinsäure (bei Epilepsien) verstärken. Nehmen Sie ASS nur ab und zu ein, ist das Problem gering; dauert die Behandlung länger als ein paar Wochen, steigt das Risiko für unerwünschte Wirkungen des Epilepsiemittels. Eventuell muss der Arzt dann die Konzentration des Epilepsiemittels im Blut bestimmen und die Dosierung entsprechend verringern.
  • Durch den ASS-Anteil in den Tabletten kann sich die Wirkung von blutdrucksenkenden Mitteln vermindern.
  • Durch selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI, bei Depressionen) können sich die unerwünschten Wirkungen von ASS auf den Magen und die Blutgerinnung verstärken. Bei einem erhöhten Risiko für Magenblutungen sollten Sie diese Kombination vermeiden.
  • Folgende Medikamente können die Leber empfindlicher für die schädliche Wirkung dieses Kombinationsmittels machen: Phenobarbital, Phenytoin und Carbamazepin (bei Epilepsien), Isoniazid und Rifampicin (bei Tuberkulose).
  • Wenn Sie mit der Pille verhüten, Cimetidin (bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren) oder Chinolone (bei bakteriellen Infektionen) einnehmen, kann Coffein länger wirken.
  • Durch Coffein kann Theophyllin (bei Asthma) länger wirken.
  • Die Wirkung von Schilddrüsenhormonen und Substanzen, die auf das Herz anregend wirken (z. B. Ephedrin in Erkältungsmitteln), wird durch Coffein verstärkt. Das Herz kann dann noch schneller schlagen.

Unbedingt beachten

Durch den ASS-Anteil in den Tabletten kann Methotrexat (bei rheumatoider Arthritis, Krebserkrankungen, Schuppenflechte) erheblich stärker wirken. Die beiden Medikamente dürfen nicht gleichzeitig angewendet werden.

Der ASS-Anteil in den Tabletten verstärkt die Wirkung der gerinnungshemmenden Mittel Phenprocoumon und Warfarin sowie von Plättchenhemmern wie Clopidogrel und Prasugrel, die bei erhöhter Thrombosegefahr als Tabletten eingenommen werden. Diese Wechselwirkung ist von der ASS-Dosierung abhängig. Bei der ASS-Menge, die für eine Schmerzbehandlung notwendig ist, ist sie besonders ausgeprägt. Wenn Sie die genannten Wirkstoffe einnehmen, dürfen Sie daher ASS nicht gleichzeitig als Schmerzmittel anwenden. Näheres hierzu unter Mittel zur Blutverdünnung: verstärkte Wirkung.

Wechselwirkungen mit Speisen und Getränken

Größere Mengen oder regelmäßiger Konsum von Alkohol können die unerwünschten Wirkungen des Mittels verstärken. Wegen des ASS-Anteils in den Tabletten steigt dann das Risiko für Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre und -blutungen. Für die Giftwirkung des Paracetamolanteils in den Tabletten wird die Leber empfindlicher.

Nebenwirkungen

Das Mittel kann Ihre Leberwerte beeinflussen, was Zeichen einer beginnenden Leberschädigung sein kann. Sie selbst bemerken in der Regel davon nichts, sondern es fällt nur bei Laborkontrollen durch den Arzt auf. Ob und welche Konsequenzen dies für Ihre Therapie hat, hängt sehr vom individuellen Fall ab. Bei einem lebensnotwendigen Medikament ohne Alternative wird man es oft tolerieren und die Leberwerte häufiger kontrollieren, in den meisten anderen Fällen wird Ihr Arzt das Medikament absetzen oder wechseln.

Keine Maßnahmen erforderlich

Es können Magenschmerzen, Aufstoßen, Übelkeit und Durchfall auftreten. Wenn Sie das Schmerzmittel absetzen, legen sich diese Beschwerden wieder.

Aufgrund des Paracetamolanteils in den Tabletten kann sich bei Fieber das Schwitzen verstärken.

Der Anteil an Coffein kann Schlaflosigkeit, Unruhe, Herzrasen und Zittern hervorrufen. Werden coffeinhaltige Präparate nach längerem Gebrauch abgesetzt, können Kopfschmerzen, Müdigkeit und Nervosität auftreten.

Muss beobachtet werden

Halten die beschriebenen Magenbeschwerden an, sollten Sie sich an einen Arzt wenden. Es kann sein, dass sich ein Magengeschwür gebildet hat.

Schäden in der Magenschleimhaut und Magengeschwüre können auch vorkommen, ohne Schmerzen zu bereiten. Aus solchen Stellen kann es immer wieder bluten. Das geronnene Blut färbt den Stuhl auffällig dunkel. Dann sollten Sie möglichst bald einen Arzt aufsuchen.

Ein anhaltender geringfügiger Blutverlust kann auch unbemerkt bleiben. Dann kann sich im Laufe der Zeit eine Blutarmut ausbilden. Sie äußert sich durch Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen, rasche Ermüdbarkeit, eventuell raue und rissige Haut sowie brüchige Nägel. Bei solchen Symptomen sollten Sie ebenfalls einen Arzt aufsuchen.

Durch den ASS-Anteil in den Tabletten verlängert sich die Zeit, bis das Blut gerinnt. Dann blutet es z. B. nach einem Schnitt in den Finger länger als sonst. Bemerken Sie kleine rote Punkte in der Haut, kann es sich um Einblutungen handeln, die der Arzt beurteilen sollte.

Wenn die Haut sich verstärkt rötet und juckt, reagieren Sie möglicherweise allergisch auf das Mittel. Haben Sie sich das Mittel zur Eigenbehandlung ohne Rezept besorgt, sollten Sie es absetzen. Sind die Hauterscheinungen auch einige Tage nach dem Absetzen nicht deutlich abgeklungen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Sofort zum Arzt

Wenn sich schwere Hauterscheinungen mit Rötung und Quaddeln an Haut und Schleimhäuten sehr rasch (meist innerhalb von Minuten) entwickeln und zusätzlich Luftnot oder eine Kreislaufschwäche mit Schwindel und Schwarzsehen, oder Durchfälle und Erbrechen auftreten, kann es sich um eine lebensbedrohliche Allergie bzw. einen lebensbedrohlichen allergischen Schock (anaphylaktischer Schock) handeln. In diesem Fall müssen Sie die Behandlung mit dem Medikament sofort stoppen und den Notarzt (Telefon 112) verständigen.

Eine solche Überempfindlichkeit tritt bei Menschen häufiger auf, die unter Nasenpolypen, Nesselsucht oder Asthma leiden und die auf Farbstoffe oder Lebensmittelzusätze allergisch reagieren.

Wenn plötzlich heftige Bauchschmerzen einsetzen, die bis in den Rücken ausstrahlen, oder wenn Sie sogar Blut erbrechen, ist davon auszugehen, dass es aus einem Magengeschwür stark blutet. Möglicherweise hat es auch die Magenwand durchbrochen. Dann müssen Sie sofort den Notarzt (Telefon 112) rufen.

Hörstörungen, Ohrgeräusche, Schwindel und Zustände wie im Delirium (Bewusstseinsstörungen, keine zeitliche und räumliche Orientierung, das Sehen von Trugbildern, Schwitzen, Zittern und Unruhe) lassen vermuten, dass ASS zu hoch dosiert wurde. In diesem Fall sollten Sie sich sofort an einen Arzt wenden.

Anhaltende Nierenschmerzen, eine plötzlich verringerte Urinmenge oder Blut im Urin sollten Sie sofort zum Arzt führen. Es besteht der Verdacht, dass die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln eine Schmerzmittelniere ausgelöst hat, die zum Nierenversagen führen kann. Ab welcher Menge ein solcher Nierenschaden entsteht, ist noch nicht sicher. Er wird aber wahrscheinlich, wenn die Nierendurchblutung verringert ist. Das ist vor allem dann der Fall, wenn mehrere Schmerzmittel kombiniert eingenommen werden.

Das Mittel kann die Leber schwer schädigen. Typische Anzeichen dafür sind: eine dunkle Verfärbung des Urins, eine helle Verfärbung des Stuhlgangs oder es entwickelt sich eine Gelbsucht (erkennbar an einer gelb verfärbten Augenbindehaut), oft begleitet von starkem Juckreiz am ganzen Körper. Tritt eines dieser für einen Leberschaden charakteristischen Krankheitszeichen auf, müssen Sie sofort zum Arzt gehen.

Die oben beschriebenen Hauterscheinungen können in sehr seltenen Fällen auch erste Anzeichen für andere sehr schwerwiegende Reaktionen auf das Arzneimittel sein. Meist entwickeln diese sich während der Anwendung des Mittels nach Tagen bis Wochen. Typischerweise dehnen sich die Hautrötungen aus und es bilden sich Blasen ("Syndrom der verbrühten Haut"). Auch die Schleimhäute des gesamten Körpers können betroffen und das Allgemeinbefinden wie bei einer fiebrigen Grippe beeinträchtigt sein. Bereits in diesem Stadium sollten Sie sich sofort an einen Arzt wenden, denn diese Hautreaktionen können sich rasch lebensbedrohlich verschlimmern.

Besondere Hinweise

Für Schwangerschaft und Stillzeit

Kombinationsschmerzmittel sollten Sie weder in der Schwangerschaft noch in der Stillzeit einnehmen.

Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

Kinder unter zwölf Jahren dürfen nicht mit diesem Kombinationsmittel behandelt werden.

Jugendliche ab zwölf Jahren dürfen das Mittel nicht bekommen, wenn sie gleichzeitig einen Virusinfekt wie Grippe oder Windpocken haben. Es besteht das seltene Risiko, dass ASS ein Reye-Syndrom auslöst, bei dem schwere Leber- und Hirnschäden möglich sind. Erstes Symptom ist lang anhaltendes Erbrechen. Später ist der Betroffene nur noch schlecht ansprechbar und hat Zustände wie im Delirium (Bewusstseinsstörungen, keine zeitliche und räumliche Orientierung, das Sehen von Trugbildern, Schwitzen, Zittern und Unruhe). Rufen Sie bei solchen Anzeichen sofort einen Arzt. Diese Nebenwirkung kann zum Tod führen.

Für ältere Menschen

Bei Menschen über 60 Jahre ist das Risiko für Magen-Darm-Blutungen besonders groß. Bei jedem zweiten über 70-Jährigen wird Acetylsalicylsäure, die ein Bestandteil dieses Kombinationspräparats ist, verzögert abgebaut und ausgeschieden. Für diese Personen genügt eine geringere Dosis; andernfalls müssen sie mit vermehrten und schwereren unerwünschten Wirkungen rechnen. Da aber kaum jemand weiß, ob er zu diesem Personenkreis gehört, empfiehlt es sich für ältere Menschen, von diesem Mittel generell eine geringere Dosis einzunehmen oder ein magenverträglicheres Schmerzmittel zu wählen.

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Anwendungsgebiete dieses Wirkstoffs