Wirkungsweise
Diese Mischung aus Extrakten von Eschenrinde, Goldrute und Zitterpappel soll bei rheumatischen Beschwerden eingesetzt werden. Testergebnis pflanzliches Rheumamittel
Das Kraut der echten Goldrute (Solidago virgaurea) wirkt schwach entzündungshemmend. Im Tierversuch zeigte auch eine alkoholische Zubereitung aus Eschenrinde und -blättern (Fraxinus excelsior) diese Wirkung. Da die Zitterpappel (Populus tremula) ebenso wie Goldrute Salicin enthält, aus dem im Körper Salicylsäure frei wird, könnte auch sie gegen Entzündungen etwas ausrichten.
Die für Pflanzen zuständige Kommission der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) hat nur Extrakten aus den Blättern der Esche einen traditionellen Gebrauch zur Linderung leichter Gelenkbeschwerden zuerkannt. Klinische Studien, die die therapeutische Wirksamkeit dieser Extrakte nachweisen, liegen jedoch nicht vor.
Bei Goldrute ist diese Anwendung nicht aufgeführt, dem Pflanzenextrakt werden wasserausschwemmende Eigenschaften zugestanden. Eine Ausarbeitung über Zitterpappel liegt nicht vor.
Die für Pflanzenmittel zuständige Kommission des ehemaligen Bundesgesundheitsamts bewertete die Zitterpappel seinerzeit bereits negativ für die Behandlung entzündlich bedingter Schmerzen und Schwellungen. Weder Goldrute noch Zitterpappel wurden in der traditionellen Medizin bei rheumatischen Beschwerden eingesetzt. Damit handelt es sich bei diesem Präparat nicht um eine sinnvolle Kombination, vielmehr können die beiden letztgenannten Pflanzenbestandteile das Risiko für Nebenwirkungen erhöhen.
Zudem fehlen die für Kombinationsmittel geforderten Studien, die belegen, dass alle Bestandteile erforderlich sind, damit die Wirksamkeit, die das Mittel haben soll, zustande kommt. Daher gilt es als "wenig geeignet".
Achtung
Personen mit Alkoholproblemen dürfen die Tropfen nicht einnehmen. Auch Leberkranke und Menschen mit Anfallleiden sollten den Alkoholgehalt berücksichtigen. Darüber hinaus kann Alkohol die Wirkung vieler Arzneimittel (z. B. Schlaf- und Beruhigungsmittel, Psychopharmaka, starke Schmerzmittel, einige Mittel bei hohem Blutdruck) verstärken.
Gegenanzeigen
Sie dürfen das Mittel nicht anwenden, wenn Sie auf Salicylsäure allergisch reagieren.
Unter folgenden Bedingungen sollten Sie wegen der salizinhaltigen Pflanzenbestandteile das Mittel nur nach Rücksprache mit einem Arzt einsetzen, wenn dieser Nutzen und Risiken der Anwendung sorgfältig abgewogen hat:
- Sie leiden an Asthma oder haben krampfartig verengte Bronchien. Dann kann Salicylsäure eine akute Atemnot auslösen.
- Sie haben oder hatten schon einmal ein Magen-Darm-Geschwür.
- Ihre Nieren sind geschädigt oder Sie leiden unter einer schweren Nierenfunktionsstörung.
- Ihre Leberfunktion ist deutlich eingeschränkt.
Wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit Speisen und Getränken
Größere Mengen Alkohol oder regelmäßiger Konsum können die unerwünschten Wirkungen der Salicylsäure auf den Magen verstärken. Dann steigt das Risiko für Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre und -blutungen.
Nebenwirkungen
Keine Maßnahmen erforderlich
Magen-Darm-Beschwerden können auftreten.
Muss beobachtet werden
Wenn die Haut sich verstärkt rötet und juckt, reagieren Sie möglicherweise allergisch auf das Mittel. Haben Sie sich das Mittel zur Eigenbehandlung ohne Rezept besorgt, sollten Sie es absetzen. Sind die Hauterscheinungen auch einige Tage nach dem Absetzen nicht deutlich abgeklungen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Besondere Hinweise
Für Schwangerschaft und Stillzeit
Salicylsäurehaltige Pflanzenmittel sollten Sie während der gesamten Zeit der Schwangerschaft und in der Stillzeit sicherheitshalber nicht einnehmen. Im letzten Schwangerschaftsdrittel angewendet, kann Salicylsäure die Geburt verzögern. Darüber hinaus kann sich beim Kind die Verbindung zwischen Haupt- und Lungenschlagader vorzeitig schließen, was den Kreislauf des Kindes überlastet.
Zudem sollten Sie bedenken, dass die Tropfen Alkohol enthalten. Mittel ohne Alkohol sind vorzuziehen.
Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
Über Nutzen und Risiken einer Anwendung bei Kindern und Jugendlichen gibt es keine ausreichenden Erkenntnisse. Sicherheitshalber sollten sie das Mittel darum nicht bekommen.
Bedenken Sie zudem, dass die Tropfen Alkohol enthalten. Mittel ohne Alkohol sind vorzuziehen.
Sie sehen nun nur noch Informationen zu: ${filtereditemslist}.