Wirkungsweise
Reizmagen
Alle neun Pflanzenextrakte in diesem Mittel sollen die vor allem bei einem Reizmagen auftretenden Beschwerden wie Völlegefühl oder Blähungen lindern. In einigen Studien an Erwachsenen konnte gezeigt werden, dass dies auch gelingt. Da die Studien aber nur einen Zeitraum von acht Wochen umfassten, kann derzeit nicht mit ausreichender Sicherheit gesagt werden, ob dieser positive Effekt auch über längere Zeit bestehen bleibt. Unklar ist trotz dieser Untersuchungen, ob wirklich alle neun Bestandteile für den Behandlungseffekt erforderlich sind und mit welchen Nebenwirkungen gerechnet werden muss, wenn man das Mittel länger als acht Wochen anwendet.
Darüber hinaus ist zu beachten, dass Iberogast Schöllkraut enthält, das in hoher Dosierung und bei längerer Anwendungsdauer die Leber schädigen kann. Die europäische Zulassungsbehörde hat Arzneimittel zum Einnehmen, die Schöllkraut enthalten – unabhängig von der Menge –, negativ bewertet. Grundlage hierfür war die Risiko-Nutzen-Bilanz, denn die therapeutische Wirksamkeit von Schöllkrautzubereitungen ist nicht ausreichend belegt und Fragen zur Verträglichkeit unbeantwortet.
Studien zur Behandlung eines Reizmagens geben Hinweise darauf, dass Schöllkraut keinen Anteil an der therapeutischen Wirksamkeit von Iberogast hat und stellen die Sinnhaftigkeit der Kombination damit grundsätzlich in Frage. Iberogast wird als „wenig geeignet“ bewertet.
Reizdarm
Das Mittel beinhaltet neun Pflanzenextrakte. Alle neun sollen zusammen Völlegefühl, Blähungen und Bauchschmerzen bei Reizdarm lindern. Dass dies tatsächlich gelingt, ist aber nicht ausreichend nachgewiesen. Es liegen für dieses Mittel nur wenige klinische Studien an Reizdarmpatienten vor, die unsere Qualitätskriterien erfüllen.
Länger als vier Wochen wurde es in diesen Untersuchungen nicht eingesetzt. Zudem kommen die Studien zu unterschiedlichen Ergebnissen. Ob das Mittel Schmerzen im Zusammenhang mit einem Reizdarm besser lindert als ein Scheinmedikament, ist nicht sicher zu sagen.
Weiterhin ist nicht belegt, dass für die vom Hersteller beschriebenen Effekte wirklich alle neun Bestandteile erforderlich sind, und mit welchen Nebenwirkungen gerechnet werden muss, wenn man das Mittel länger als acht Wochen anwendet. Denn es enthält Schöllkraut, das vor allem in hoher Dosierung und bei längerer Anwendungsdauer die Leber schädigen kann. Die europäische Zulassungsbehörde hat Arzneimittel zum Einnehmen, die Schöllkraut enthalten – unabhängig von der Menge –, negativ bewertet. Grundlage hierfür war die Risiko-Nutzen-Bilanz: Die therapeutische Wirksamkeit von Schöllkrautzubereitungen ist nicht ausreichend belegt, es bestehen aber ernste Sicherheitsbedenken.
Auch der namensgebende Bestandteil - nämlich Iberis amara, bittere Schleifenblume - ist wohl verzichtbar. In einer klinischen Studie wirkte dieser Pflanzenbestandteil weder auf die Schmerzen noch auf das gesamte Beschwerdebild des Reizdarms besser als ein Scheinmedikament. Die Kombination ist daher nicht sinnvoll zusammengesetzt.
Aus den verschiedenen genannten Gründen wird das Mittel zur Behandlung des Reizdarms als wenig geeignet bewertet.
Anwendung
Das Mittel wird dreimal täglich mit etwas Flüssigkeit eingenommen. Wenn Sie sich selbst mit dem Mittel behandeln, sollten Sie Folgendes beachten: Bestehen die Beschwerden nach einer Behandlungswoche unverändert fort oder verschlimmern sich diese, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, der die Ursachen hierfür genauer feststellen kann.
Achtung
Das Mittel enthält Alkohol. Personen mit Alkoholproblemen dürfen es deshalb nicht anwenden. Auch Leberkranke und Menschen mit Anfallleiden sollten den Alkoholgehalt berücksichtigen. Darüber hinaus kann Alkohol die Wirkung vieler Arzneimittel (z. B. Schlaf- und Beruhigungsmittel, Psychopharmaka, starke Schmerzmittel, einige Mittel bei hohem Blutdruck) verstärken.
Zudem enthält das Mittel Schöllkraut, das bei Daueranwendung die Leber belasten kann. Sie sollten es deshalb nicht über einen längeren Zeitraum hinweg einnehmen.
Gegenanzeigen
Wenn bei Ihnen die Leberfunktion bereits eingeschränkt ist oder Sie Medikamente einnehmen müssen, die die Leberfunktion beeinträchtigen können, dürfen Sie das Mittel nicht einnehmen.
Wenn Sie auf Korbblütlergewächse allergisch reagieren, dürfen Sie das Mittel nicht einnehmen, weil Kamille und Mariendistel zu dieser Pflanzengattung gehören.
Nebenwirkungen
Das Mittel kann Ihre Leberwerte beeinflussen, was Zeichen einer beginnenden Leberschädigung sein kann. Sie selbst bemerken in der Regel davon nichts, sondern es fällt nur bei Laborkontrollen durch den Arzt auf. Ob und welche Konsequenzen dies für Ihre Therapie hat, hängt sehr vom individuellen Fall ab. Bei einem lebensnotwendigen Medikament ohne Alternative wird man es oft tolerieren und die Leberwerte häufiger kontrollieren, in den meisten anderen Fällen wird Ihr Arzt das Medikament absetzen oder wechseln.
Muss beobachtet werden
Wenn die Haut sich verstärkt rötet und juckt, reagieren Sie möglicherweise allergisch auf das Mittel. Haben Sie sich das Mittel zur Eigenbehandlung ohne Rezept besorgt, sollten Sie es absetzen. Sind die Hauterscheinungen auch einige Tage nach dem Absetzen nicht deutlich abgeklungen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Hat dagegen ein Arzt Ihnen das Mittel verordnet, sollten Sie ihn aufsuchen, um zu klären, ob es sich tatsächlich um eine allergische Hautreaktion handelt, Sie das Mittel ersatzlos absetzen können oder ein Alternativmedikament benötigen.
Sofort zum Arzt
Das Mittel kann die Leber schwer schädigen. Typische Anzeichen dafür sind: eine dunkle Verfärbung des Urins, eine helle Verfärbung des Stuhlgangs oder es entwickelt sich eine Gelbsucht (erkennbar an einer gelb verfärbten Augenbindehaut), oft begleitet von starkem Juckreiz am ganzen Körper. Tritt eines dieser für einen Leberschaden charakteristischen Krankheitszeichen auf, müssen Sie sofort zum Arzt gehen.
Besondere Hinweise
Bei der Anwendung ist zu beachten: Die Tropfen müssen vor der Dosierung gründlich geschüttelt werden. Zudem gibt der Hersteller an, dass nach Anbruch der Flasche das Mittel nur noch acht Wochen verwendet werden sollte.
Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
Das Mittel ist ohne Rezept zu bekommen. Kinder unter drei Jahren dürfen es aber nicht einnehmen und bei Kindern unter sechs Jahren mit wiederkehrendem oder anhaltendem Bauchweh ist in jedem Fall ein Arzt zu Rate zu ziehen. Kinder mit Reizdarmbeschwerden sollten das Mittel wegen des fehlenden Nutzenbelegs und der möglichen Nebenwirkungen nicht bekommen.
Zudem ist zu beachten, dass das Mittel Alkohol enthält. Für Kinder sind Mittel ohne Alkohol grundsätzlich vorzuziehen.
Für Schwangerschaft und Stillzeit
Das Mittel darf wegen des Schöllkrautanteils während Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingesetzt werden. Es besteht das Risiko, dass der Pflanzenextrakt Zellen und Gewebe schädigt.
Da das Mittel ohnehin als "wenig geeignet" bewertet wird, sollten Sie es sicherheitshalber nicht anwenden.
Zudem enthält das Mittel Alkohol.
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