Wirkungsweise
Sennesblätter und -früchte reizen die Darmwand und regen auf diese Weise den Darm an, sich häufiger zusammenzuziehen. Dadurch wird der Speisebrei schneller befördert und Wasser im Darm zurückgehalten. Zusätzlich bewirken die in der Pflanze enthaltenen Anthranoide, dass Wasser und Elektrolyte aktiv in den Darm einströmen.
Die Wirkung von Sennesblättern und -früchten ist etwas milder als die der pflanzlichen Abführmittel Aloe oder Rizinusöl, weshalb diese Mittel zur kurzzeitigen Anwendung geeignet sind.
Anwendung
Sie wenden das Mittel nach Bedarf an und zwar in möglichst geringer Dosierung. Achten Sie strikt auf die im Beipackzettel empfohlene Menge und nehmen Sie nicht eigenmächtig mehr ein.
Wenden Sie dieses Abführmittel keinesfalls länger als ein bis zwei Wochen an, weil sich der Darm sonst daran gewöhnt und ohne das Abführmittel der Stuhlgang nur noch schwer einsetzt. Näheres dazu lesen Sie unter Hilfe bei Verstopfung: Abführmittel richtig anwenden.
Achtung
Wenn Sie Insulin spritzen (bei Diabetes), sollten Sie den Blutzucker häufiger kontrollieren, weil durch das Abführmittel verstärkt Kalium ausgeschwemmt wird und sich durch den erhöhten Kaliumverlust die Wirkung des Insulins verringern kann. Dann müssen Sie mehr Insulin als gewohnt spritzen, um den Blutzucker ausreichend zu senken.
Gegenanzeigen
Unter folgenden Bedingungen dürfen Sie das Mittel nicht anwenden:
- Es besteht der Verdacht auf einen Darmverschluss (heftige Bauchkrämpfe, aufgeblähter Bauch, kein Stuhlgang).
- Sie leiden an einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn).
- Sie haben Bauchschmerzen ungeklärter Ursache.
- Sie haben einen Mangel an Mineralstoffen.
- Es besteht ein erheblicher Flüssigkeitsmangel, z. B. weil Sie zu wenig trinken.
Wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Wenn Sie über längere Zeit Präparate einnehmen, die Süßholzwurzel in hoher Dosierung enthalten, kann sich der Kaliumverlust durch das Abführmittel weiter verstärken. Dann erhöht sich das Risiko für Herzrhythmusstörungen.
Unbedingt beachten
In hoher Dosierung führen die Wirkstoffe von Sennes zu Kaliumverlust im Blut. Wenn Sie gleichzeitig Medikamente einnehmen, die den Kaliumverlust weiter verstärken, z. B. entwässernde Medikamente (Diuretika, bei hohem Blutdruck) oder cortisonhaltige Präparate (bei Entzündungen), besteht die Gefahr, dass aufgrund des Kaliummangels Herzrhythmusstörungen auftreten.
Wenn Sie das Abführmittel in hoher Dosierung oder über einen Zeitraum, der über die empfohlene Anwendungsdauer hinausgeht, gleichzeitig mit Digitalis-Glycosiden (bei Herzschwäche) oder Präparaten mit Amiodaron oder Flecainid (bei Herzrhythmusstörungen) einnehmen, kann sich die Wirkung dieser Herzmittel verstärken. Näheres hierzu finden Sie unter Mittel bei Herzschwäche: verstärkte Wirkung beziehungsweise unter Mittel bei Herzrhythmusstörungen: verstärkte Wirkung.
Wechselwirkungen mit Speisen und Getränken
Lakritze (wird aus Süßholzwurzel hergestellt) sollten Sie während der Anwendung dieses Mittels nicht essen, weil dies den Verlust an Kalium verstärken kann und sich das Risiko für Herzrhythmusstörungen erhöht.
Nebenwirkungen
Keine Maßnahmen erforderlich
Der Harn kann sich im Laufe der Behandlung rötlich färben. Das ist harmlos.
Muss beobachtet werden
In Einzelfällen verursachen die Mittel krampfartige Magen-Darm-Beschwerden. Dann sollten Sie die Dosis verringern oder das Mittel absetzen.
Bei langfristiger und zu häufiger Anwendung können die Mittel den Mineralstoffhaushalt stören und insbesondere einen Kaliummangel verursachen. Hinweise darauf sind Muskelschwäche, anhaltende Verstopfung und Herzrhythmusstörungen. Suchen Sie dann möglichst rasch einen Arzt auf.
Wenn sich der Urin auffällig dunkel verfärbt – insbesondere bei längerer Anwendung – könnte er Blut enthalten. Gehen Sie dann baldmöglichst zum Arzt.
Besondere Hinweise
Für Schwangerschaft und Stillzeit
In Schwangerschaft und Stillzeit sollten Sie diese Mittel nicht anwenden. Es kann dazu führen, dass sich die Gebärmuttermuskulatur vorzeitig zusammenzieht.
Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
Kinder unter zwölf Jahren dürfen diese Mittel nicht bekommen.
Sie sehen nun nur noch Informationen zu: ${filtereditemslist}.