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Pflanzliche Mittel: Efeu oder Primel + Thymian und Myrtol (Kombination)

Wirkungsweise

Diese sekretlösenden Mittel enthalten Pflanzenextrakte und ätherischen Öle. Sie sollen dazu beitragen, dass sich der festsitzende Schleim in den Bronchien verflüssigt und dann besser abhusten lässt.

Bestimmte Inhaltsstoffe (Saponine) in Efeu und Primel fördern zusätzlich den Auswurf, indem sie die Schleimhaut etwas reizen. Außerdem wirkt Efeu entkrampfend.

Die ätherischen Öle in Thymian regen die Tätigkeit der sekretabgebenden Zellen in den Bronchien an und aktivieren die Flimmerhärchen. Auf diese Weise verflüssigt sich der Schleim und lässt sich besser abhusten. Darüber hinaus wirkt Thymian krampflösend, was den Hustenreiz lindern kann.

Es gibt zwar Studien, die für diese Pflanzenkombinationen im Vergleich zu einer Scheinbehandlung eine Besserung der Beschwerden bei Husten zeigen. Dass die Kombination mehrerer pflanzlicher Inhaltsstoffe besser wirkt als ein Mittel mit beispielsweise Efeu- oder Thymianextrakt allein, ist jedoch nicht untersucht. Insgesamt reicht die Studienlage derzeit noch nicht aus, um den therapeutischen Stellenwert abschließend zu bestimmen. Sie sind deshalb mit Einschränkung geeignet.

Myrtol ist eine standardisierte Mischung aus Eukalyptusöl, Süßorangenöl, Zitronenöl und Myrtenöl. Von welchen Pflanzen die einzelnen Bestandteile genau stammen, ist nicht angegeben. Für diese Präparate mit ihrer festgelegten Zusammensetzung liegen einige Studien vor, die bei akuter Bronchitis und auch bei Nebenhöhlenentzündung eine Besserung der Beschwerden zeigen. Aufgrund methodischer Unzulänglichkeiten der Untersuchungen können die Ergebnisse aber eine therapeutische Wirksamkeit noch nicht zweifelsfrei belegen. Mittel mit Myrtol sind deshalb mit Einschränkung geeignet.

Bei Husten können die Mittel alternativ zu Mitteln mit dem sekretlösenden Wirkstoff Ambroxol eingesetzt werden.

Achtung

Einige Mittel (siehe Tabelle) enthalten Alkohol. Personen mit Alkoholproblemen dürfen sie nicht anwenden. Auch Leberkranke und Menschen mit Anfallleiden sollten den Alkoholgehalt berücksichtigen. Darüber hinaus kann Alkohol die Wirkung vieler Arzneimittel (z. B. Schlaf- und Beruhigungsmittel, Psychopharmaka, starke Schmerzmittel, einige Mittel gegen hohen Blutdruck) verstärken.

Gegenanzeigen

Myrtol: Falls Sie Asthma haben oder falls Kinder an Keuchhusten oder Pseudokrupp erkrankt sind, sollten Sie das Mittel nur nach Rücksprache mit einem Arzt einsetzen, wenn dieser Nutzen und Risiken der Anwendung sorgfältig abgewogen hat. Denn je höher der Gehalt an ätherischen Ölen, desto größer ist die Gefahr, dass diese Krämpfe in den Atemwegen (Bronchospasmen) auslösen können.

Wenn Sie eine entzündliche Erkrankung im Magen-Darm-Bereich oder in den Gallenwegen haben, dürfen Sie dieses Mittel nicht anwenden.

Thymian: Wenn Sie auf Lippenblütlergewächse (z. B. Pfefferminze, Lavendel, Basilikum) allergisch reagieren, sollten Sie thymianhaltige Mittel nicht anwenden, weil Thymian ebenfalls zu dieser Pflanzengruppe gehört. Das gilt auch, wenn Sie auf Birke, Beifuß oder Sellerie allergisch reagieren, da dann die Gefahr einer Kreuzallergie besteht.

Wechselwirkungen

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Wenn Sie Myrtol zusätzlich zu anderen Medikamenten einnehmen, kann sich der Abbau der anderen Arzneien in der Leber beschleunigen. Dadurch verringert oder verkürzt sich die Wirkung dieser Medikamente. Das ist besonders zu berücksichtigen, wenn Sie ein Organ transplantiert bekamen und Mittel zur Unterdrückung einer Abstoßungsreaktion einnehmen müssen – durch diese Wechselwirkung kann eine Abstoßungsreaktion einsetzen.

Nebenwirkungen

Keine Maßnahmen erforderlich

In seltenen Fällen können Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten.

Muss beobachtet werden

Wenn die Haut sich rötet und juckt, reagieren Sie vermutlich allergisch auf das Mittel. Dann sollten Sie es absetzen. Sind die Hauterscheinungen einige Tage später nicht deutlich abgeklungen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Myrtol: Der Wirkstoff kann dazu beitragen, dass Gallen- und Nierensteine zu wandern beginnen. Wenn bei Ihnen solche Steine vorhanden sind, sollten Sie auf Beschwerden achten, die mit einer solchen Wanderung in Zusammenhang stehen (Krämpfe, Koliken), und gegebenenfalls einen Arzt aufsuchen.

Besondere Hinweise

Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

Bedenken Sie, dass einige Präparate (siehe Tabelle) Alkohol enthalten. Mittel ohne Alkohol sind vorzuziehen.

Bronchicum Elixir: Dieses Mittel können Säuglinge ab sechs Monate bekommen.

Bronchicum Saft, Bronchipret Saft TE: Diese Mittel können Sie Kindern ab einem Jahr geben.

Myrtol: Die Kapseln dürfen nicht an Kinder unter sechs Jahren gegeben werden. Insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern unter zwei Jahren dürfen ätherische Öle wie Eukalyptusöl nicht angewendet werden, weil diese Krämpfe in den Atemwegen (Bronchospasmen) hervorrufen können.

Die europäische Zulassungsbehörde empfiehlt bei Kindern unter zwei Jahren sicherheitshalber auf Hustenlöser zu verzichten. Dadurch dass die Bronchien in diesem Alter noch sehr klein sind und die Fähigkeit der Lunge, Schleim abzuhusten, noch nicht vollständig entwickelt ist, könnte sich das Sekret anstauen und dadurch die Entwicklung einer Entzündung der unteren Atemwege (Bronchiolitis) begünstigt werden.

Für Schwangerschaft und Stillzeit

Mangels Erfahrung sollten Sie die Mittel in Schwangerschaft und Stillzeit nur anwenden, wenn der Arzt dies ausdrücklich befürwortet. Bedenken Sie auch, dass einige Präparate Alkohol enthalten. Mittel ohne Alkohol sind vorzuziehen.

Myrtol: Sie müssen damit rechnen, dass der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht und deren Geschmack verändert, was Stillprobleme nach sich ziehen kann.

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Anwendungsgebiete dieses Wirkstoffs