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Osteoporosemittel: Calcium + Vitamin D3 (Kombination)

Wirkungsweise

Calcium und Vitamin D sind notwendig für die Stabilität der Knochen. Näheres zu ihrer Wirkung lesen Sie unter Calciumverbindungen und Vitamin D. Testergebnis Calcium mit Vitamin D

Durch eine calciumreiche Ernährung und einen regelmäßigen Aufenthalt im Freien, ist der Körper in der Regel ausreichend mit Calcium und Vitamin D versorgt. Wird eine Osteoporose mit Medikamenten behandelt, die den Knochenaufbau fördern, müssen die beiden Stoffe ausreichend zur Verfügung stehen. Wenn Ernährung und Sonnenlicht hierfür nicht ausreicht, müssen Sie mindestens 1 000 Milligramm Calcium und 800 I.E. Vitamin D einnehmen.

Diese Kombinationsprodukte werden bei Osteoporose als "geeignet" eingestuft, wenn keine ausreichende Versorgung mit Calcium und Vitamin D gewährleistet ist.

Anwendung

Bei Menschen mit Nierenfunktionsstörung muss der Arzt bei einer Langzeitanwendung von calciumhaltigen Mitteln regelmäßig den Calciumgehalt in Blut und Urin kontrollieren.

Gegenanzeigen

Unter folgenden Bedingungen dürfen Sie die Mittel nicht einnehmen:

  • Sie haben zu viel Calcium im Blut und/oder scheiden mit dem Urin zu viel aus. Das ist beispielsweise der Fall, wenn die Nebenschilddrüsen zu viel Parathormon produzieren oder sich in den Knochen und im Knochenmark Tumoren gebildet haben.
  • Ihre Osteoporose ist entstanden, weil Sie sich kaum bewegen können.

Unter folgenden Bedingungen sollten Sie die Mittel nur nach Rücksprache mit einem Arzt einsetzen und dieser sollte zudem Nutzen und Risiken der Anwendung besonders sorgfältig abwägen:

  • Ihre Nierenfunktion ist eingeschränkt, Sie haben Nierensteine oder können sich kaum bewegen. Dann kann sich der steigende Calciumspiegel negativ auswirken.
  • Sie haben eine schwere Erkrankung des Lymphsystems (Sarkoidose), einen Mangel an Parathormon oder sind regelmäßig auf eine Dialyse angewiesen. Dann kann Vitamin D3 übermäßig wirken.

Wechselwirkungen

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Wenn Sie noch andere Medikamente nehmen, ist zu beachten:

  • Entwässernde Mittel wie Hydrochlorothiazid und Chlorthalidon (bei hohem Blutdruck), nicht jedoch Furosemid und Torasemid, lassen den Calciumspiegel des Blutes ansteigen. Der Calciumgehalt des Blutes kann sich auch erhöhen, wenn Sie ein calciumhaltiges Mittel einnehmen, z. B. um Magensäure zu binden. Bei dauerhafter Einnahme dieser Mittel sollte der Calciumspiegel regelmäßig kontrolliert werden. Unter Umständen können Sie nach Maßgabe des Arztes die Dosierung dieses Kombinationspräparats verringern.
  • Durch Calcium werden andere Arzneimittel schlechter aus dem Darm ins Blut aufgenommen. Insbesondere die Aufnahme von Eisen (bei Blutarmut) und Levothyroxin (bei Schilddrüsenerkrankungen) kann verringert sein. Nach der Einnahme von Calcium sollten Sie daher mindestens zwei Stunden warten, bevor Sie ein anderes Arzneimittel schlucken.
  • Sollen Sie außer Calcium und Vitamin D noch ein Bisphosphonat (bei Osteoporose) einnehmen, sollten zwischen Calcium und Vitamin D sowie dem Bisphosphonat zwei Stunden Abstand liegen. Andernfalls wird das Bisphosphonat nicht in ausreichender Menge aus dem Magen-Darm-Trakt in den Organismus aufgenommen.
  • Orlistat (bei Übergewicht) sowie Colestyramin und Colestipol (bei Fettstoffwechselstörungen) können die Aufnahme von Vitamin D aus dem Darm ins Blut beeinträchtigen. Zwischen der Einnahme eines dieser Mittel und einem Vitamin-D-Präparat sollten mindestens zwei Stunden Abstand liegen.

Unbedingt beachten

Durch Calcium werden Antibiotika wie Chinolone und Tetracycline (bei bakteriellen Infektionen) schlechter aus dem Darm ins Blut aufgenommen. Nehmen Sie diese Mittel daher mindestens zwei Stunden vor oder nach dem Calciumpräparat ein. Näheres hierzu lesen Sie unter Antibiotika/Virustatika: verringerte Wirkung.

Wechselwirkungen mit Speisen und Getränken

Während der Behandlung mit einem dieser Präparate sollten Sie ohne ärztlichen Rat nichts zusätzlich zu sich nehmen, was mit Vitamin D oder Calcium angereichert ist. Das betrifft Lebensmittel wie Fruchtsäfte ebenso wie Vitaminpräparate und ähnliche Ergänzungsmittel.

Nebenwirkungen

Eine zu hohe Dosierung von Vitamin D kann unerwünschte Wirkungen verursachen. Allerdings hält die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bis zu 100 Mikrogramm (= 4 000 I. E.) Vitamin D am Tag für unbedenklich.

Muss beobachtet werden

Werden die Mittel zu hoch dosiert oder ist die Funktion der Nieren eingeschränkt, können unerwünschte Wirkungen auftreten. Deren Symptome beruhen darauf, dass das Blut zu viel Calcium enthält.

Es können Übelkeit und Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung, Durst und vermehrter Harndrang, Schwitzen, Appetitlosigkeit sowie Mattigkeit, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen, Bluthochdruck und Schwindel auftreten. Dann sollte ein Arzt überprüfen, ob Ihr Blut zu viel Calcium enthält und gegebenenfalls die Dosis anpassen. Bei anhaltend unangemessen hoher Vitamin-D-Dosierung kann der Arzt im Röntgenbild außerhalb der Knochen Calciumablagerungen sehen.

Besondere Hinweise

Für Schwangerschaft und Stillzeit

Bei der Einnahme von Vitamin D in der Schwangerschaft muss die Dosierung sehr sorgfältig beachtet werden. Ein Zuviel kann sich auf das Kind schädlich auswirken.

Vitamin D kann in die Muttermilch übergehen. Nach den bisherigen Erkenntnissen führt eine Vitamin-D-Behandlung der Mutter in den empfohlenen Dosierungen aber beim Säugling nicht zu unerwünschten Wirkungen, auch wenn das Baby die empfohlene Vitamin-D-Prophylaxe erhält.

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Anwendungsgebiete dieses Wirkstoffs