Wirkungsweise
Lidocain setzt die Schmerzempfindlichkeit herab, indem es die Reizleitung in den Nerven blockiert. Auf diese Weise wirkt es leicht betäubend, auch die Empfindlichkeit für Kälte, Wärme und Berührung wird geringer.
Entzündungen von Mundschleimhaut und Zahnfleisch
Es ist belegt, dass Lidocain bei Mundschleimhautentzündungen gut schmerzlindernd wirkt. Es ist zu diesem Zweck geeignet.
Halsentzündung
Halsschmerzen lassen durch die betäubende Wirkung nach, Essen und Trinken fällt wieder leichter. Es gibt allerdings bisher nur wenige Studien, die die Anwendung von Lidocain bei Halsschmerzen untersuchen. Die therapeutische Wirksamkeit sollte noch besser belegt werden, das Mittel ist deshalb mit Einschränkung geeignet.
Eine Schmerzlinderung im Hals- und Rachenraum kann auch Probleme nach sich ziehen, weil die örtliche Betäubung dazu beitragen kann, dass wichtige Nervenimpulse nicht mehr weitergeleitet werden. Das kann die Schluckfunktion beeinträchtigen. Dann besteht das Risiko, dass bei Demenz oder Nervenerkrankungen wie Parkinson, multipler Sklerose oder bei Einnahme von stark beruhigenden Arzneimitteln (z. B. bei Angst- und Schlafstörungen), Speisen in die Luftröhre geraten, was schwere Lungenentzündungen zur Folge haben kann.
Anwendung
Entzündungen von Mundschleimhaut und Zahnfleisch
Bei Bedarf tragen Sie bei einer Entzündung im Mund mit einem sauberen Finger eine etwa erbsengroße Menge auf die erkrankte Stelle auf und massieren Gel oder Salbe leicht ein. Unmittelbar danach lässt der Schmerz nach. Sie können die betroffenen Stellen so lange behandeln, bis die Entzündung abgeklungen ist. Dabei sollten Sie aber nicht mehr als 40 Milligramm Lidocain pro Tag anwenden, das entspricht etwa 2 Gramm des Mundgels.
Wenn die Beschwerden nach zwei Wochen immer noch bestehen, sollten Sie einen Zahnarzt aufsuchen.
Halsentzündung
Mehr als sechs Tabletten täglich sollten Sie bei einer Halsentzündung nicht lutschen. Auch sollten Sie zwischen den Anwendungen einen Abstand von zwei Stunden einhalten.
Länger als drei Tage sollten Sie die Lutschtabletten nicht anwenden, weil sonst möglicherweise eine durch Streptokokken ausgelöste Halsentzündung zu lange unbehandelt bleibt.
Achtung
Das Taubheitsgefühl im Mund kann dazu führen, dass Sie sich beim Essen aus Versehen auf die Zunge oder in die Wangentasche beißen. Sie sollten deshalb nicht unmittelbar nach dem Lutschen einer Tablette etwas essen.
Gegenanzeigen
Unter folgenden Bedingungen sollten Sie das Mittel nur nach Rücksprache mit einem Arzt anwenden:
- Sie haben schwere Herzrhythmusstörungen.
- Sie haben eine akute Herzschwäche.
- Sie haben eine schwere Nieren- oder Lebererkrankung.
- Sie neigen zu Krämpfen.
- Sie haben sich gerade einem zahnärztlichen Eingriff unterzogen.
Nebenwirkungen
Keine Maßnahmen erforderlich
Die Zunge kann sich taub anfühlen und das Geschmacksempfinden kann beeinträchtigt sein.
Muss beobachtet werden
Wenn sich ein juckender Hautausschlag ausbildet oder sich die Mundschleimhaut rötet und schmerzt (in Einzelfällen), handelt es sich vermutlich um eine Allergie auf einen der Wirkstoffe. Wenden Sie das Mittel dann nicht weiter an. Haben sich die Hauterscheinungen auch einige Tage danach nicht merklich gebessert, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Sofort zum Arzt
Wenn sich Hautausschlag und Juckreiz verstärken und zusätzlich Herzrasen, Atemnot, Schwäche und Schwindel auftreten, müssen Sie die Anwendung sofort abbrechen und unverzüglich den Notarzt (Telefon 112) rufen, weil es sich um eine lebensbedrohliche Allergie handeln kann.
Besondere Hinweise
Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
Entzündungen von Mundschleimhaut und Zahnfleisch
Je nach Alter und Gewicht dürfen Sie bei Kindern höchstens viermal täglich eine erbsengroße Menge anwenden. Die Dosierungshöchstgrenzen sind unbedingt einzuhalten, da insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern bei Überdosierung die Gefahr von Herzrhythmusstörungen und Krampfanfällen besteht.
Halsentzündung
Für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen liegen keine ausreichenden Erkenntnisse vor. Kindern unter zwölf Jahren darf das Mittel nicht verabreicht werden. Auch bei Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre sollten Sie sicherheitshalber auf das Mittel verzichten.
Für Schwangerschaft und Stillzeit
Es fehlen zwar ausreichende Erfahrungen zur Anwendung des Mittels in Schwangerschaft und Stillzeit. Bisherige Erfahrungen mit örtlich betäubenden Mitteln ergaben jedoch keine Hinweise, dass das Ungeborene oder der Säugling Schaden nimmt. Experten halten daher eine Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit für akzeptabel, wenn es unbedingt erforderlich ist.
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