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Neuroleptikum: Risperidon

Wirkungsweise

Risperidon ist ein antipsychotischer Wirkstoff aus der Gruppe der wenig sedierenden atypischen Neuroleptika.

Risperidon wirkt stark antipsychotisch und schwach beruhigend. Mit ihm lässt sich sowohl ein akuter Schub auffangen als auch Rückfällen vorbeugen. Risperidon scheint aber von allen atypischen Neuroleptika das größte Risiko für Bewegungsstörungen zu haben. Sie werden häufiger, je weiter die Dosierung ansteigt. Außerdem greift Risperidon deutlich in das Hormonsystem ein, was zu sexuellen Funktionsstörungen führen kann. Die Gewichtszunahme bei einer Behandlung mit Risperidon fällt zwar nicht so hoch aus wie bei Clozapin oder Olanzapin, ist aber höher als bei Aripiprazol. Risperidon wird als "mit Einschränkung geeignet" eingestuft.

Ausführliches über die Unterschiede der neuroleptisch wirkenden Stoffe unter Neuroleptika: klassische und atypische Wirkstoffe.

Depotinjektionen

Darüber hinaus gibt es Injektionsmittel mit Langzeitwirkung (Depot). Mit diesen wird Risperidon in einer speziellen Zubereitung in den Körper gespritzt, sodass es im Verlauf von mehreren Wochen kontinuierlich abgegeben wird. Das hat den entscheidenden Nachteil, dass die Substanz weder individuell dosiert, noch bei Bedarf angepasst oder bei Unverträglichkeit sofort abgesetzt werden kann. Da der Wirkstoff im Körper aus einem Depot freigesetzt wird, dauern Nebenwirkungen an, bis dieses aufgebraucht ist. Dieses Depotinjektionsmittel wird als "mit Einschränkung geeignet" bewertet.

Solche Depotmittel werden zur Dauerbehandlung eingesetzt. Das ist vertretbar, wenn der Patient dies ausdrücklich wünscht. Ansonsten ist diese Anwendungsform nur gerechtfertigt, wenn Mittel zum Einnehmen nicht angewendet werden können oder wenn nicht gesichert ist, dass der Kranke Tabletten oder Tropfen regelmäßig einnimmt, obwohl die Behandlung dringend erforderlich ist.

Anwendung

Die niedrigste Tagesdosis beträgt 4 Milligramm, die höchste 16 Milligramm. Empfohlen werden Dosierungen zwischen vier und acht Milligramm. Eine geringere Menge ist wenig wirksam, höhere Dosierungen verstärken das Risiko für Nebenwirkungen, ohne die Wirksamkeit zu verbessern. Nach Möglichkeit sollte die Behandlung mit einer geringen Dosis beginnen, die langsam gesteigert wird. Besonders wichtig ist das bei Menschen mit einer Funktionsstörung der Leber oder Nieren. Sie dürfen nur mit der Hälfte der sonst üblichen Dosis behandelt werden.

Wenn Sie mit Risperidon behandelt werden und Ihnen das Schlucken von Tabletten schwerfällt, können Sie auf eine Lösung zum Einnehmen oder Schmelztabletten ausweichen. Da Schmelztabletten leicht zerbrechen, müssen sie besonders vorsichtig aus der Verpackung herausgenommen und dann sofort auf die Zunge gelegt werden. Dort zerfallen sie rasch. Mit einem zusätzlichen Schluck Wasser können Sie das noch beschleunigen.

Die Depotinjektionsmittel von Risperidon wird alle zwei Wochen in den Muskel gespritzt. Am Beginn einer solchen Behandlung sollte die bisherige Tablettendosis noch für drei Wochen weiter eingenommen werden, da es mehrere Tage braucht, bis der Wirkstoff aus dem Injektionsdepot seine volle Wirksamkeit entfaltet.

Näheres zur Langzeitbehandlung lesen Sie unter Psychose behandeln – Neuroleptika richtig dosieren.

Achtung

Vor einer Operation, bei der Ihre Augenlinse gegen eine Kunstlinse ausgetauscht wird – der häufigste Grund dafür ist ein grauer Star –, sollten Sie den Augenarzt frühzeitig darauf hinweisen, dass Sie Risperidon einnehmen. Es kann bei der Operation häufiger zu Komplikationen kommen.

Gegenanzeigen

Unter folgenden Bedingungen muss der Arzt bei der Anwendung von Risperidon Nutzen und Risiken besonders sorgfältig abwägen:

  • Sie leiden an der Parkinsonkrankheit. Durch Neuroleptika können sich die Parkinsonsymptome verschlimmern.
  • Sie hatten schon einmal einen Krampfanfall. Das Mittel kann die Krampfbereitschaft erhöhen.
  • Sie sind bettlägerig oder haben aus anderen Gründen ein erhöhtes Risiko für eine Thrombose.
  • Sie haben eine Erkrankung der Herzkranz- oder Hirngefäße, sodass sich Ihr Risiko für einen Schlaganfall erhöht. Oder Sie weisen Risikofaktoren für derartige Ereignisse auf, wie hohen Blutdruck oder Diabetes.
  • Sie haben ein erhöhtes Risiko für Herzrhythmusstörungen, z. B. weil der Salzgehalt des Blutes gestört ist.
  • Sie haben Brustkrebs oder einen anderen Tumor, der auf Prolaktin reagiert.
  • Der Gehalt an Prolaktin in Ihrem Blut ist sehr hoch und das beruht nicht auf der Einnahme entsprechender Arzneimittel.
  • Ihre Blutbildung ist gestört. Durch diese Medikamente kann sich die Zahl der roten und weißen Blutkörperchen verringern. Insbesondere zu Beginn der Behandlung sollte der Arzt das Blutbild kontrollieren.
  • Sie haben Diabetes. Durch Risperidon kann der Zuckergehalt des Blutes ansteigen. Daher sollte zu Beginn der Behandlung und bei Dosissteigerungen der Blutzucker häufiger kontrolliert werden.

Wechselwirkungen

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Neuroleptika können epileptische Anfälle begünstigen. Wenn Sie Risperidon zusammen mit anderen Mitteln einnehmen, die ebenfalls die Krampfschwelle herabsetzen, steigt das Risiko für einen epileptischen Anfall. Zu diesen Mitteln zählen andere Neuroleptika wie z. B. Clozapin, Levomepromazin, aber auch eine Reihe von Antibiotika (z. B. Chinolone wie Ciprofloxacin oder Penicilline wie Benzylpenicillin), Mittel, die bei Malaria eingenommen werden, oder Bupropion (zur Raucherentwöhnung, bei Depressionen).

Zusammen mit Mitteln, die den Abbau von Risperidon verzögern, z. B. SSRI wie Fluoxetin und Paroxetin (bei Depressionen), Imidazolen zur innerlichen Pilzbehandlung wie Ketoconazol und Itraconazol sowie HIV-Mitteln wie Ritonavir können sich die Wirkung und die Nebenwirkungen dieses Neuroleptikums verstärken.

Wenn Sie zusätzlich zu Risperidon noch andere Medikamente nehmen, ist zu beachten:

  • Durch Carbamazepin (bei Epilepsien) kann Risperidon schwächer wirken, da Carbamazepin ihren Abbau beschleunigt.
  • Die blutdrucksenkende Wirkung von Arzneimitteln und diesem Mittel kann sich gegenseitig verstärken. Das gilt auch, wenn die Blutdrucksenkung eine unerwünschte Wirkung eines Arzneimittels ist.
  • Wenn Sie zusätzlich Levodopa oder Dopaminagonisten, wie Pramipexol oder Ropinirol (bei Parkinsonkrankheit), einnehmen, kann sich deren Wirkung verringern.

Wechselwirkungen mit Speisen und Getränken

Während der Behandlung mit Risperidon sollten Sie keinen Alkohol trinken, da dieser die unerwünschten Wirkungen des Medikaments verstärken kann.

Nebenwirkungen

Keine Maßnahmen erforderlich

Es können Übelkeit, Erbrechen und Verstopfung auftreten.

Das Mittel kann zu Unruhe, Nervosität und Schlaflosigkeit führen. Bei einigen Menschen tritt bei der Behandlung mit diesem Mittel aber auch das Gegenteil ein: Sie werden müde und schläfrig.

Muss beobachtet werden

Wenn Ihnen beim Aufstehen aus dem Liegen schwindlig wird, kann das daran liegen, dass der Blutdruck abgesunken ist. Das sollten Sie dem Arzt mitteilen. Bei zu niedrigem Blutdruck sollte das Mittel geringer dosiert werden.

Wenn der Schwindel auch in anderen Situationen auftritt, sollte der Arzt eventuell ein EKG machen. Bei älteren Menschen und solchen, deren Herz bereits geschädigt ist, können diese Symptome darauf hinweisen, dass die Erregungsleitung des Herzens gestört ist. Näheres hierzu finden Sie unter Herzrhythmusstörungen.

Eine gravierende unerwünschte Wirkung der Behandlung mit Neuroleptika sind Bewegungsstörungen. Sie können in unterschiedlicher Form während verschiedener Phasen der Behandlung und je nach Wirkstoff unterschiedlich häufig auftreten. Nach der Einnahme von atypischen Neuroleptika wie Risperidon werden sie jedoch seltener beobachtet als nach der Behandlung mit klassischen Neuroleptika wie z. B. Haloperidol.

Zu Beginn der Therapie und wenn die Dosierung plötzlich gesteigert werden muss, treten Bewegungen auf, die nicht willentlich zu beeinflussen sind (Frühdyskinesie): Die Zunge wird krampfartig herausgestreckt, der Kopf in den Nacken geworfen, Blick und Kaumuskulatur verkrampfen sich. In der akuten Situation kann der Arzt zusätzlich das Medikament Biperiden als Notfallmedikament injizieren. Es bringt diese Erscheinungen zum Verschwinden. Wird die Dosierung der Neuroleptika im weiteren Verlauf der Behandlung langsam gesteigert, treten solche Symptome meist nicht mehr auf.

Schon nach ein bis zwei Wochen, teilweise aber auch erst nach mehreren Monaten, können sich parkinsonähnliche Beschwerden einstellen (Parkinsonoid, pharmakogenes Parkinsonsyndrom). Tätigkeiten, für die ein fein abgestimmtes Muskelspiel notwendig ist, lassen sich nicht mehr ausführen. Die Bewegungen werden zittrig, die Schritte klein, die Mimik starr. Auch das Denken verlangsamt sich quälend. Diese Wirkung lässt sich ebenfalls mit Biperiden behandeln. Gleichzeitig muss aber die Dosierung des Neuroleptikums überprüft werden, denn eine Dauerbehandlung mit Biperiden kann die antipsychotische Wirkung der Neuroleptika verringern. Ob durch Biperiden die Entstehung von irreversiblen Bewegungsstörungen beschleunigt wird, ist umstritten. Deshalb sollte der Arzt immer wieder versuchen, Biperiden abzusetzen oder die Dosierung des Neuroleptikums zu verringern.

Zu den parkinsonähnlichen Störungen kann eine sehr quälende Unruhe hinzukommen. Die Betroffenen können nicht still sitzen bleiben, sie müssen sich fortgesetzt bewegen (Akathisie). Hier kann versucht werden, ob sich das durch eine geringere Dosierung legt. Manchmal hilft es auch, zu Clozapin zu wechseln oder zusätzlich den Betablocker Propranolol zu verordnen. Nach mehrjähriger Neuroleptikabehandlung, manchmal sogar erst nach ihrem Ende, können weitere Bewegungsstörungen auftreten. Bei diesen Spätdyskinesien bewegen sich die Muskeln von Mund, Zunge und Gesicht ununterbrochen, ohne dass sich das gezielt steuern lässt. Das ständige Schmatzen, Schnalzen und Kauen belastet vor allem die Menschen in der Umgebung, selten die Erkrankten selbst.

Unter welchen Voraussetzungen solche Spätdyskinesien auftreten, ist noch nicht hinreichend erforscht. Es scheint, als sei das Risiko für ältere Personen, insbesondere ältere Frauen, deutlich erhöht. Vermutlich treten diese Störungen häufiger auf, je länger die Behandlung dauert und je höher das Neuroleptikum dosiert ist. Auch die zusätzliche Einnahme weiterer Psychopharmaka kann das Risiko für Bewegungsstörungen erhöhen. Ob diese wieder vergehen oder bestehen bleiben, scheint ebenfalls von diesen Faktoren abhängig zu sein. Wenn das Neuroleptikum, das zu Spätdyskinesien geführt hat, schnell abgesetzt oder durch Clozapin ersetzt wird, sind die Chancen größer, dass die Störungen wieder vergehen. Allerdings können sich diese Bewegungsstörungen bei besonders empfindlichen Personen auch schon nach kurzer Behandlungszeit und bei geringer Dosierung entwickeln.

Die Behandlung mit Neuroleptika kann die Symptome einer beginnenden Bewegungsstörung zunächst verbergen. Die Störung tritt erst dann in Erscheinung, wenn das Neuroleptikum abgesetzt wird.

Im Laufe der Behandlung kann sich eine durch das Medikament bedingte Depression einstellen. Manche Menschen sind dadurch gefährdet, sich das Leben zu nehmen. Auf eine solche zusätzliche Gemütskrankheit sollten am ehesten die Angehörigen aufmerksam werden. Die Behandlung muss dann geändert werden und kann zum Bespiel mit Clozapin fortgeführt werden.

1 bis 10 von 100 Behandelten nehmen an Gewicht zu, und bei etwa 1 von 100 können die Cholesterinwerte im Blut ansteigen. Auch die Blutzuckerwerte können ansteigen. Nach langjähriger Therapie kann sich dann ein Typ-2-Diabetes einstellen. Um auf diese Entwicklung frühzeitig aufmerksam zu werden, wird der Arzt gelegentlich den Blutzucker kontrollieren.

Risperidon hat hormonähnliche Wirkungen und kann bei Frauen Menstruationsstörungen auslösen. Bei 1 bis 10 von 1 000 bleibt die Monatsblutung sogar ganz aus. Bei ebenso vielen Frauen sondert die Brustdrüse Milch ab (Galactorrhö) oder die Brüste schmerzen. Die Produktion von Scheidenflüssigkeit lässt nach. Das sollten Sie mit dem Arzt besprechen. Auch bei Männern kann die Brust anschwellen (Gynäkomastie).

Zudem ist die Sexualität beeinträchtigt: Das Interesse an Sex verringert sich, die Erektionsfähigkeit lässt nach, es tritt kein Orgasmus mehr ein. Wenn Sie diese Störungen nicht hinnehmen wollen, können Sie mit einem Arzt besprechen, ob Sie auf ein anderes Medikament ausweichen können.

Sofort zum Arzt

Eine Behandlung mit atypischen Neuroleptika kann zu einer Thrombose in den tiefen Beinvenen führen, die eine lebensbedrohliche Lungenembolie nach sich ziehen kann. Das Risiko steigt, wenn Sie wenig trinken, übergewichtig sind oder rauchen. Für Frauen kommt als Risikofaktor die Anwendung von hormonellen empfängnisverhütenden Mitteln hinzu, für ältere Menschen mit demenziellen Erkrankungen Bettlägerigkeit und Einnahme von stark entwässernden Mitteln wie Furosemid. Bei Schmerzen in der Leistenbeuge und Kniekehle, zusammen mit einem Schwere- und Stauungsgefühl in den Beinen wenden Sie sich an einen Arzt. Treten bei Ihnen stechende Schmerzen im Brustkorb auf, verbunden mit Atemnot, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen.

Bei Zungen-, Schlund- und Blickkrämpfen sowie einem Schiefhals sollten Sie sich sofort zum Arzt begeben.

Wenn Bewegungs- und Bewusstseinsstörungen gleichzeitig mit hohem Fieber auftreten und eventuell noch Herzrasen, schnelles Atmen und Atemnot, Speichelfluss und Schwitzen hinzukommen, kann es sich um das lebensbedrohliche maligne neuroleptische Syndrom handeln. Da Fiebermittel nicht sicher wirken, sollte die erhöhte Temperatur mit Wadenwickeln oder Kühlbädern gesenkt werden. Das Mittel muss abgesetzt und sofort der Notarzt (Telefon 112) gerufen werden. Der Kranke braucht eine intensivmedizinische Behandlung.

Wenn sich schwere Hauterscheinungen mit Rötung und Quaddeln an Haut und Schleimhäuten sehr rasch (meist innerhalb von Minuten) entwickeln und zusätzlich Luftnot oder eine Kreislaufschwäche mit Schwindel und Schwarzsehen oder Durchfälle und Erbrechen auftreten, kann es sich um eine lebensbedrohliche Allergie bzw. einen lebensbedrohlichen allergischen Schock (anaphylaktischer Schock) handeln. In diesem Fall müssen Sie die Behandlung mit dem Medikament sofort stoppen und den Notarzt (Telefon 112) verständigen. Mit einer solchen lebensbedrohlichen Allergie ist bei etwa 1 von 10 000 Personen zu rechnen.

Besondere Hinweise

Für Schwangerschaft und Stillzeit

Durch diese Medikamente kann sich der Gehalt des Blutes an Prolaktin erhöhen. Dieses Hormon steuert das Wachstum der Brustdrüse und regelt in der Stillzeit die Milchbildung, hat aber auch psychische Wirkungen. Steigt durch die Behandlung mit Risperidon der Prolaktinspiegel im Blut sehr hoch an, kann die Regelblutung ausbleiben. In der Folge kann dies die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft verringern.

Die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Prolaktinspiegel erhöht, ist bei Risperidon etwa doppelt so hoch wie bei Haloperidol.

Die Erfahrungen zur Anwendung von Risperidon während der Schwangerschaft sind noch recht begrenzt, gilt aber innerhalb der Gruppe der wenig müdemachenden Antipsychotika noch als am besten erprobt. Es sollte nur eingesetzt werden, wenn es unbedingt erforderlich ist. Es kann nicht sicher ausgeschlossen werden, dass das Mittel die Entwicklung des ungeborenen Kindes beeinträchtigt. Eltern, die sich über die Entwicklung ihres Kindes vor der Geburt möglichst genau informieren wollen, können dazu spezielle Ultraschalluntersuchungen machen lassen.

Wenn Sie Risperidon im letzten Schwangerschaftsdrittel eingenommen haben, kann das Baby nach der Geburt Entzugssymptome zeigen. Dazu gehören eine verstärkte oder verringerte Muskelspannung, Zittern, Schläfrigkeit, Atemnot und Probleme beim Trinken.

Risperidon geht in die Muttermilch über. Wenn Sie trotz einer Behandlung mit diesen Neuroleptika stillen wollen, sollten Sie sehr aufmerksam beobachten, ob Ihnen bei Ihrem Baby etwas Ungewöhnliches auffällt. Da das Mittel den Milchfluss verstärkt, fällt das Abstillen möglicherweise schwerer.

Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

Für die Schizophreniebehandlung mit Risperidon fehlen Erfahrungen bei Kindern und Jugendlichen. Daher wird die Anwendung bei ihnen nicht empfohlen.

Für ältere Menschen

Ältere Menschen kommen in aller Regel mit einer geringeren Dosis aus. Von Risperidon sollten Personen über 60 Jahre pro Tag nicht mehr als vier Milligramm einnehmen.

Studien weisen darauf hin, dass ältere Menschen bei der Behandlung mit Antipsychotika ein erhöhtes Risiko haben, eine Lungenentzündung zu bekommen. Diese verlief bei einem Viertel der Betroffenen tödlich. In der ersten Einnahmewoche ist die Gefahr besonders groß und sie steigt mit der Dosierung des Schizophreniemittels. Besonders gefährdet sind Personen, die ihre Wohnung nicht eigenständig verlassen können, chronische Erkrankungen haben oder bestimmte Medikamente einnehmen. Über die Ursachen dieser Zusammenhänge ist man sich noch nicht im Klaren. Möglicherweise liegt es daran, dass das Medikament zu Schluckstörungen führt und dadurch vermehrt Fremdstoffe in die Lunge gelangen, die Entzündungen verursachen können.

Bei älteren Menschen mit Demenz, die gleichzeitig eine Psychose haben, scheint die Behandlung mit Neuroleptika das Risiko für einen Schlaganfall und vorzeitigen Tod zu erhöhen. Sie sollten daher mit diesen Medikamenten nur behandelt werden, wenn es sich um eine schwere Psychose handelt, die die Betroffenen erheblich beeinträchtigt, und wenn eine regelmäßige ärztliche Begleitung gewährleistet ist. Werden die Mittel eingesetzt, um starke Unruhe oder aggressives Verhalten bei dementen Personen abzumildern, ist dies – wenn überhaupt – nur für kurze Zeit zu vertreten. Für diesen Einsatz ist der Nutzen einer Daueranwendung nicht nachgewiesen.

Zur Verkehrstüchtigkeit

Risperidon kann die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen, besonders zu Beginn der Behandlung. Sie sollten deshalb nicht aktiv am Verkehr teilnehmen, keine Maschinen bedienen und keine Arbeiten ohne sicheren Halt verrichten. Dasselbe gilt, wenn der Blutdruck durch das Mittel erheblich sinkt.

Akut Psychosekranke dürfen nicht Auto fahren. Das ist allenfalls denkbar, nachdem Sie bei einer Dauerbehandlung mit nicht dämpfenden Medikamenten über einen längeren Zeitraum psychosefrei waren und zudem keine Bewegungsstörungen aufweisen. Wie lange eine Fahreignung ausgesetzt werden muss, richtet sich nach Schwere des akuten Schubes und dessen Prognose. Sobald Störungen wie Wahn, Halluzination oder geistige Einschränkungen das Realitätsurteil der betroffenen Person nicht mehr beeinträchtigen, kann ein Arzt die Fahreignung feststellen.

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