Wirkungsweise
Benperidol, ein klassisches Neuroleptikum, wirkt gegen Psychosen. Das Mittel wirkt stark antipsychotisch und macht wenig müde. Es ruft allerdings relativ häufig Bewegungsstörungen hervor.
Ausführliches über die Unterschiede der neuroleptisch wirkenden Stoffe unter Neuroleptika: klassische und atypische Wirkstoffe.
Benperidol gibt es zum Einnehmen und als Injektion. Zur Behandlung von Schizophrenien und anderen Psychosen sind die Mittel zum Einnehmen geeignet.
Injektionen
Von Benperidol gibt es Zubereitungen, die in Akut- oder Notfallsituationen injiziert werden können. So wirkt das Mittel besonders schnell. Es einzusetzen ist aber nur sinnvoll, wenn andere schnell wirkende Zubereitungsformen nicht gegeben werden können. Zu diesen gehören Tropfen und Schmelztabletten, die man auf der Zunge zergehen lässt, sodass der Wirkstoff sehr rasch durch die Wangenschleimhaut ins Blut gelangt. Rasch wirkende Injektionsmittel werden als "mit Einschränkung geeignet" bewertet.
Anwendung
Wird Benperidol als Injektionsmittel in Akut- oder Notfallsituationen eingesetzt, wird es in den Muskel des Oberarms oder ins Gesäß gespritzt. Nach einer Akut- oder Notfallbehandlung wird üblicherweise mit Mitteln zum Einnehmen weiterbehandelt.
Wird von Anfang an mit einer geschluckten Form (Tabletten, Tropfen, Lösung) behandelt, wird mit einer niedrigen Dosis begonnen und entsprechend der Krankheitszeichen langsam oder schneller gesteigert. Benperidol wirkt beruhigend, macht aber nur wenig müde. Die beruhigende und angstlösende Wirkung setzt sofort ein, doch bis sich die psychotischen Denkinhalte abschwächen, kann einige Zeit – ein bis drei Wochen – vergehen.
Spätestens nach sechs Wochen sollte das Mittel ausreichend wirken. Wenn nicht, wird entweder die Dosis erhöht oder zu einem Neuroleptikum aus einer anderen chemischen Gruppe gewechselt. Insgesamt sprechen etwa 70 von 100 Kranken auf die Behandlung an. Wer dazugehört, lässt sich nicht vorhersagen.
Der Vorteil von Tropfen ist, dass sie sich sehr individuell dosieren lassen.
Während der gesamten Behandlungszeit sollte der Arzt regelmäßig das Blut untersuchen, besonders häufig zu Beginn, und die Leberfunktion überprüfen. So lassen sich unerwünschte Wirkungen auf Leber und blutbildende Zellen frühzeitig erkennen.
Näheres zur Langzeitbehandlung lesen Sie unter Psychose behandeln – Neuroleptika richtig dosieren.
Achtung
Die flüssigen Benperidolpräparate enthalten Alkohol (siehe Übersicht). Personen mit Alkoholproblemen dürfen die Mittel nicht einnehmen. Sie sollten Tabletten erhalten. Auch Leberkranke und Menschen mit Anfallleiden sollten den Alkoholgehalt berücksichtigen. Darüber hinaus kann Alkohol die Wirkung vieler Arzneimittel (z. B. Schlaf- und Beruhigungsmittel, andere Psychopharmaka, starke Schmerzmittel, einige Mittel bei hohem Blutdruck) verstärken.
Außerdem enthalten die flüssigen Präparate Parabene (siehe Übersicht). Diese Konservierungsmittel können Allergien auslösen. Wenn Sie auf Parastoffe allergisch reagieren, dürfen Sie diese Mittel nicht anwenden.
Gegenanzeigen
Unter folgenden Bedingungen muss der Arzt Nutzen und Risiken der Anwendung von Benperidol besonders sorgfältig abwägen:
- Sie haben eine schwere Blutbildungsstörung.
- Ein Neuroleptikum hat bei Ihnen bereits einmal parkinsonähnliche Bewegungsstörungen oder ein malignes neuroleptisches Syndrom ausgelöst. Dann kommen zur Behandlung von Schizophrenien nur atypische Neuroleptika infrage, die als "geeignet" beurteilt werden, z. B. Clozapin.
- Sie sind von Parkinsonkrankheit betroffen. Durch Neuroleptika können sich die Krankheitssymptome verschlimmern.
- Sie haben Herzrhythmusstörungen, weil die Impulse, die das Herz zu seiner Tätigkeit anregen, nicht richtig weitergeleitet werden, oder Ihr Herz schlägt ungewöhnlich langsam (Bradykardie).
- Sie hatten oder haben derzeit einen Herzschaden oder hohen Blutdruck.
- Der Salz-Wasser-Haushalt des Blutes ist gestört.
- Sie haben viel zu niedrigen Blutdruck.
- Sie haben Epilepsie. Durch Neuroleptika können Krampfanfälle ausgelöst werden.
- Sie haben Depressionen oder neigen zu einer solchen Störung. Dann kann Benperidol eine neue depressive Episode auslösen oder den bestehenden Zustand verschlechtern.
- Sie haben Brustkrebs oder einen Tumor, dessen Wachstum durch das Hormon Prolaktin begünstigt wird.
- Ihre Leberfunktion ist gestört.
- Sie haben eine Schilddrüsenüberfunktion.
- Sie sind bettlägerig oder haben aus anderen Gründen ein erhöhtes Risiko für eine Thrombose.
Wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Wenn Sie noch andere Medikamente nehmen, ist zu beachten:
- Neuroleptika können epileptische Anfälle begünstigen. Wenn Sie Benperidol zusammen mit anderen Mitteln einnehmen, die ebenfalls die Krampfschwelle herabsetzen, steigt das Risiko für einen epileptischen Anfall. Zu diesen Mitteln zählen andere Neuroleptika wie z. B. Clozapin, Levomepromazin, aber auch eine Reihe von Antibiotika (z. B. Chinolone wie Ciprofloxacin oder Penicilline wie Benzylpenicillin), Mittel, die bei Malaria eingenommen werden, oder Bupropion (zur Raucherentwöhnung, bei Depressionen).
- Werden bei einer Behandlung mit Neuroleptika zusätzlich Anticholinergika (bei Parkinsonkrankheit) oder trizyklische Antidepressiva (bei Depressionen) eingenommen, können die Nebenwirkungen der zusätzlichen Medikamente verstärkt auftreten. Zu diesen unerwünschten Wirkungen gehören unter anderem Mundtrockenheit, Harnverhalten und Sehstörungen. Möglicherweise kann auch ein Delir ausgelöst werden. Zu dessen Symptomen gehören Halluzinationen, Herzrasen, Zittern, Desorientiertheit, Gleichgewichtsstörungen und Krampfanfälle.
- Einige Medikamente verlangsamen den Abbau von Neuroleptika. Hierzu gehören SSRI wie Fluoxetin und Paroxetin (bei Depressionen). Werden Neuroleptika mit solchen Mitteln gemeinsam eingenommen, können Nebenwirkungen verstärkt auftreten. Dann sollte der Arzt gegebenenfalls die Dosierungen anpassen.
- Schmerz-, Schlaf- und Beruhigungsmittel können die dämpfende Wirkung von Neuroleptika so verstärken, dass Bewusstsein, Bewegungen und Atmung ernsthaft beeinträchtigt werden.
- Die blutdrucksenkende Wirkung von anderen Arzneimitteln und die der Neuroleptika können sich gegenseitig verstärken. Das gilt auch, wenn die Blutdrucksenkung eine unerwünschte Wirkung eines Arzneimittels ist.
- Insbesondere bei älteren Menschen kann die gleichzeitige Anwendung von klassischen Neuroleptika und Lithium (bei manisch-depressiven Erkrankungen) das Risiko für Bewegungsstörungen (Spätdyskinesien) erhöhen.
- Alizaprid und Metoclopramid können die durch Benperidol verursachten Bewegungsstörungen verstärken; unter Umständen können dann Zungen- und Schlundkrämpfe auftreten.
Unbedingt beachten
Benperidol Injektionslösung darf bei einer schweren Blutgerinnungsstörung oder einer Behandlung mit gerinnungshemmenden Medikamenten nicht gespritzt werden.
Wechselwirkungen mit Speisen und Getränken
Mit Alkohol dürfen Sie Benperidol nicht einnehmen. Neuroleptika verstärken die dämpfende Wirkung von Alkohol auf das zentrale Nervensystem. Bei der Kombination beider können Bewusstsein, Bewegungen und Atmung ernsthaft beeinträchtigt sein.
Nebenwirkungen
Viele unerwünschte Wirkungen schwächen sich im Laufe der Behandlung ab, andere nehmen mit der Dauer der Behandlung zu. Das gilt insbesondere für Bewegungsstörungen (Spätdyskinesien). Demgegenüber können beim abrupten Absetzen der Mittel Beschwerden auftreten, die auf der fehlenden Medikamentenwirkung beruhen.
Keine Maßnahmen erforderlich
Müdigkeit tritt bei bis zu 80 von 100 Behandelten auf, vor allem zu Beginn der Therapie.
Bei etwa 10 von 100 Personen fühlt sich der Mund trocken an und die Nase ist verstopft. Übelkeit, Erbrechen und Verstopfung können auftreten.
Muss beobachtet werden
Bei Frauen können Menstruationsstörungen auftreten und die Brustdrüse kann Milch absondern (Galactorrhö).
Viele Behandelte nehmen an Gewicht zu, was die Gefahr erhöht, einen Diabetes zu entwickeln.
Die Sexualität ist beeinträchtigt: Das Interesse an Sex verringert sich, es tritt kein Orgasmus mehr ein. Bei Männern lässt die Erektionsfähigkeit nach, bei Frauen die Produktion von Scheidenflüssigkeit. All diese Veränderungen sollten Sie dem Arzt mitteilen.
Sie fühlen sich benommen, Ihr Denken ist verlangsamt und Ihr Gedächtnis beeinträchtigt. Dann sollte der Arzt die Dosierung des Mittels überprüfen.
Wenn Ihnen beim Aufstehen aus dem Liegen schwindlig wird, kann das daran liegen, dass der Blutdruck abgesunken ist. Das sollten Sie dem Arzt mitteilen. Wenn der Schwindel auch in anderen Situationen auftritt, sollte der Arzt eventuell ein EKG machen. Bei älteren Menschen und solchen, deren Herz bereits geschädigt ist, können diese Symptome darauf hinweisen, dass die Erregungsleitung des Herzens gestört ist. Näheres hierzu finden Sie unter Herzrhythmusstörungen.
Bei 1 bis 10 von 1000 Behandelten kommt es vor, dass die Galle nicht mehr abfließt und sich eine Gelbsucht entwickelt. Meist vergeht das folgenlos, wenn das Medikament abgesetzt wird.
Die gravierendste unerwünschte Wirkung der Behandlung mit Benperidol sind Bewegungsstörungen. Sie treten bei mehr als einer von zehn Personen auf. Sie können in verschiedenen Phasen der Behandlung beginnen und unterscheiden sich darin, welche Bewegungen auf welche Weise gestört sind.
Zu Beginn der Therapie und wenn die Dosierung plötzlich gesteigert werden muss, treten Bewegungen auf, die nicht willentlich zu beeinflussen sind (Frühdyskinesie): Die Zunge wird krampfartig herausgestreckt, der Kopf in den Nacken geworfen, Blick und Kaumuskulatur verkrampfen sich. Darauf sollte der Arzt unbedingt aufmerksam gemacht werden. Er kann dann zusätzlich den Wirkstoff Biperiden verordnen, durch den diese Erscheinungen verschwinden. Wird die Dosierung der Neuroleptika später langsam gesteigert, treten solche Symptome meist nicht mehr auf.
Schon nach ein bis zwei Wochen, teilweise aber auch erst nach mehreren Monaten, können sich parkinsonähnliche Beschwerden einstellen (Parkinsonoid, pharmakogenes Parkinsonsyndrom): Tätigkeiten, für die ein fein abgestimmtes Muskelspiel notwendig ist, lassen sich nicht mehr ausführen. Die Bewegungen werden zittrig, die Schritte klein, die Mimik starr. Diese Wirkung lässt sich ebenfalls mit Biperiden behandeln. Gleichzeitig muss aber die Dosierung des Neuroleptikums überprüft werden, denn eine Dauerbehandlung mit Biperiden kann die antipsychotische Wirkung der Neuroleptika verringern und beschleunigt die Entstehung der irreversiblen Bewegungsstörungen noch. Deshalb sollte der Arzt immer wieder versuchen, Biperiden abzusetzen oder die Dosierung des Neuroleptikums zu verringern.
Zu den parkinsonähnlichen Störungen kann eine sehr quälende Unruhe hinzukommen: Die Betroffenen können nicht still sitzen bleiben, sie müssen sich fortgesetzt bewegen (Akathisie). Hier kann versucht werden, ob sich das durch eine geringere Dosierung legt. Manchmal hilft es auch, zu Clozapin zu wechseln oder zusätzlich den Betablocker Propranolol zu verordnen.
Nach mehrjähriger Neuroleptikabehandlung, manchmal sogar erst nach ihrem Ende, können weitere Bewegungsstörungen auftreten. Bei diesen Spätdyskinesien bewegen sich – vor allem im Zusammenhang mit innerer Erregung – die Muskeln von Mund, Zunge und Gesicht ununterbrochen, ohne dass sich das gezielt steuern lässt. Das ständige Schmatzen, Schnalzen und Kauen belastet vor allem die Menschen in der Umgebung, selten die Erkrankten selbst.
Unter welchen Voraussetzungen solche Spätdyskinesien auftreten, ist noch nicht hinreichend erforscht. Es scheint, als sei das Risiko für ältere Personen, insbesondere ältere Frauen, deutlich erhöht. Vermutlich treten diese Störungen häufiger auf, je länger die Behandlung dauert und je höher das Neuroleptikum dosiert ist. Ob die Bewegungsstörungen wieder vergehen oder bestehen bleiben, scheint ebenfalls von diesen Faktoren abhängig zu sein. Allerdings können sich diese Bewegungsstörungen bei besonders empfindlichen Personen auch schon nach kurzer Behandlungszeit und bei geringer Dosierung entwickeln.
Die Behandlung mit Neuroleptika kann die Symptome einer beginnenden Bewegungsstörung zunächst verbergen. Die Störung tritt erst dann in Erscheinung, wenn das Neuroleptikum abgesetzt wird.
Im Laufe der Behandlung kann sich eine durch das Medikament bedingte Depression einstellen. Auf eine solche zusätzliche Gemütskrankheit sollten am ehesten die Angehörigen aufmerksam werden. Dann muss die Behandlung geändert und eventuell zusätzlich ein Antidepressivum eingenommen werden.
Sofort zum Arzt
Wenn Sie innerhalb der ersten acht Behandlungswochen grippeartige Beschwerden bekommen, sich längere Zeit abgeschlagen und müde fühlen und Halsschmerzen und Fieber auftreten, kann es sich um eine Blutbildveränderung handeln, die bedrohlich werden kann. Derartiges tritt bei 1 bis 10 von 10 000 Behandelten auf. Sie müssen dann umgehend den Arzt aufsuchen und das Blutbild kontrollieren lassen.
Wenn Bewegungs- und Bewusstseinsstörungen gleichzeitig mit hohem Fieber auftreten und eventuell noch Herzrasen, schnelles Atmen und Atemnot, Speichelfluss und Schwitzen hinzukommen, kann es sich um das lebensbedrohliche maligne neuroleptische Syndrom handeln. Da Fiebermittel nicht sicher wirken, sollte die erhöhte Temperatur mit Wadenwickeln oder Kühlbädern gesenkt werden. Das Mittel muss abgesetzt und sofort der Notarzt (Telefon 112) gerufen werden. Der Kranke braucht eine intensivmedizinische Behandlung.
Eine Behandlung mit Neuroleptika kann zu einer Thrombose in den tiefen Beinvenen führen, die eine lebensbedrohliche Lungenembolie nach sich ziehen kann. Das Risiko steigt, wenn Sie wenig trinken, übergewichtig sind und rauchen. Für Frauen kommt als Risikofaktor die Anwendung von hormonellen empfängnisverhütenden Mitteln hinzu. Bei Schmerzen in der Leistenbeuge und Kniekehle, zusammen mit einem Schwere- und Stauungsgefühl in den Beinen sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Gibt es stechende Schmerzen im Brustkorb, verbunden mit Atemnot, sollten Sie sich sofort mit einem Arzt in Verbindung setzen.
Bei diesem Wirkstoff können seltene, aber möglicherweise lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen, die Torsade de pointes auftreten, die unbehandelt zum plötzlichen Herztod führen können. Besonders gefährdet für diese Rhythmusstörung sind Patienten, die bereits Arzneimittel einnehmen müssen, die typische Auswirkungen auf die Reizleitung am Herzen (QT-Verlängerung) haben.
Diese Nebenwirkung ist bei anderen klassischen Neuroleptika aufgetreten und kann auch für Benperidol nicht ausgeschlossen werden.
Besondere Hinweise
Zur Empfängnisverhütung
Die Sicherheit von Benperidol während einer Schwangerschaft ist unzureichend untersucht. Vor Beginn einer Behandlung sollten Sie testen, ob Sie schwanger sind und während einer Behandlung eine möglichst sichere Verhütungsmethode anwenden.
Für Schwangerschaft und Stillzeit
Benperidol ist während einer Schwangerschaft nur wenig erprobt, deutlich mehr Erfahrungen liegen für das klassische Neuroleptikum Haloperidol vor. Neuroleptika sollten in der Schwangerschaft generell nur eingesetzt werden, wenn es unbedingt erforderlich ist. Es ist nicht sicher auszuschließen, dass das Mittel die Entwicklung des ungeborenen Kindes beeinträchtigt. Eltern, die sich aufgrund der Neuroleptikaeinnahme über die Entwicklung ihres Kindes vor der Geburt möglichst genau informieren wollen, können dazu spezielle Ultraschalluntersuchungen machen lassen. Wenn Sie im letzten Schwangerschaftsdrittel ein klassisches Neuroleptikum eingenommen haben, kann das Baby nach der Geburt Entzugssymptome zeigen. Dazu gehören eine verstärkte oder verringerte Muskelspannung, Zittern, Schläfrigkeit, Atemnot und Probleme beim Trinken.
Ob Benperidol in die Muttermilch übergeht, ist nicht geklärt. Daher sollten Sie während der Therapie besser nicht stillen. Wenn Sie trotz einer Behandlung stillen wollen, sollten Sie sehr aufmerksam beobachten, ob Ihnen bei Ihrem Baby etwas Ungewöhnliches auffällt.
Benperidol kann den Milchfluss erhöhen, das Abstillen ist dann erschwert.
Bedenken Sie darüber hinaus, dass die flüssigen Präparate Alkohol enthalten (siehe Übersicht).
Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren liegen keine ausreichenden Studien zur Wirksamkeit und Verträglichkeit von Benperidol vor. Das Mittel sollte daher nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung und in niedriger Dosierung eingesetzt werden.
Bedenken Sie darüber hinaus, dass die flüssigen Präparate Alkohol enthalten (siehe Übersicht).
Für ältere Menschen
Ältere Menschen reagieren auf Neuroleptika recht empfindlich. Ihr Risiko für unerwünschte Wirkungen am Herzen ist erhöht, Bewegungsstörungen als Spätfolge der Behandlung treten besonders häufig auf. Sie dürfen daher nur mit einer deutlich verringerten Dosis behandelt werden. Das gilt ganz besonders, wenn sie gleichzeitig andere Arzneimittel einnehmen.
Neue Studienergebnisse weisen darauf hin, dass ältere Menschen bei der Behandlung mit Antipsychotika ein erhöhtes Risiko haben, eine Lungenentzündung zu bekommen. Diese verlief bei einem Viertel der Betroffenen tödlich. In der ersten Einnahmewoche ist die Gefahr besonders groß und sie steigt mit der Dosierung des Neuroleptikums. Besonders gefährdet sind Personen, die ihre Wohnung nicht eigenständig verlassen können, chronische Erkrankungen haben oder bestimmte Medikamente einnehmen. Über die Ursachen dieser Zusammenhänge ist man sich noch nicht im Klaren. Möglicherweise liegt es daran, dass das Medikament zu Schluckstörungen führt und dadurch vermehrt Fremdstoffe in die Lunge gelangen, die Entzündungen verursachen können.
Bei älteren Menschen mit Demenz, die gleichzeitig eine Psychose haben, scheint die Behandlung mit Neuroleptika das Risiko für einen Schlaganfall und vorzeitigen Tod zu erhöhen. Sie sollten daher mit diesen Medikamenten nur behandelt werden, wenn es sich um eine schwere Psychose handelt, die die Betroffenen erheblich beeinträchtigt, und wenn eine regelmäßige ärztliche Begleitung gewährleistet ist. Werden die Mittel eingesetzt, um starke Unruhe oder aggressives Verhalten bei dementen Personen abzumildern, ist dies – wenn überhaupt – nur für kurze Zeit zu vertreten. Für diesen Einsatz ist der Nutzen einer Daueranwendung nicht nachgewiesen.
Zur Verkehrstüchtigkeit
Weil Benperidol, insbesondere in den ersten Tagen der Behandlung, das Reaktionsvermögen verändern kann, sollten Sie nicht aktiv am Verkehr teilnehmen und keine Maschinen bedienen und Arbeiten ohne sicheren Halt verrichten. Dasselbe gilt, wenn der Blutdruck durch das Medikament erheblich sinkt.
Akut Psychosekranke dürfen nicht Auto fahren. Das ist allenfalls denkbar, nachdem Sie bei einer Dauerbehandlung mit nicht dämpfenden Medikamenten über einen längeren Zeitraum psychosefrei waren und zudem keine Bewegungsstörungen aufweisen. Wie lange eine Fahreignung ausgesetzt werden muss, richtet sich nach Schwere des akuten Schubes und dessen Prognose. Sobald Störungen wie Wahn, Halluzination oder geistige Einschränkungen das Realitätsurteil der betroffenen Person nicht mehr beeinträchtigen, kann ein Arzt die Fahreignung feststellen.
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