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Muskelrelaxans: Pridinol

Wirkungsweise

Pridinol wirkt an den Schaltstellen der Reizübertragung im Nervensystem so, dass sich die Muskeln entspannen. Es gehört zu den Anticholinergika und wurde früher – wie andere Vertreter dieser Wirkstoffgruppe noch heute – eingesetzt, um Parkinsonkranke zu behandeln.

Dass das Mittel Patienten mit einer Spastik oder schmerzhaften akuten Muskelverspannungen nützt, ist jedoch nicht ausreichend belegt. Testergebnisse Pridinol

Anwendung

Die Tabletten werden mehrmals täglich eingenommen. Die Auswirkungen von Pridinol auf den Blutdruck sind geringer ausgeprägt, wenn das Mittel nach dem Essen eingenommen wird.

Das Mittel kann auch in den Gesäßmuskel gespritzt werden. Über die Blutbahn gelangt es dann zum Wirkort. Da Pridinol Auswirkungen auf Herz und Blutkreislauf haben kann, soll es nur im Liegen und unter Beobachtung injiziert werden.

Gegenanzeigen

Unter folgenden Bedingungen muss der Arzt Nutzen und Risiken besonders sorgfältig abwägen:

  • Sie haben Engstellen und Blockaden im Magen-Darm-Trakt.
  • Der Dickdarm ist aufgrund chronischer Verstopfung stark erweitert (Megakolon).
  • Sie können aufgrund einer Prostatavergrößerung nur eingeschränkt Wasser lassen.
  • Ihr Augeninnendruck ist erhöht (Engwinkelglaukom).
  • Es besteht eine Herzrhythmusstörung mit zu schnellem Herzschlag (Tachyarrhythmie).

Wenn die Leber- oder die Nierenfunktion deutlich eingeschränkt ist, kann sich Pridinol im Körper anreichern. Dann ist die Gefahr unerwünschter Wirkungen erhöht.

Wechselwirkungen

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Tri- und tetrazyklische Antidepressiva sowie Neuroleptika (bei Schizophrenien und anderen Psychosen) können die unerwünschten Wirkungen von Pridinol verstärken.

Wechselwirkungen mit Speisen und Getränken

In Kombination mit Alkohol kann Pridinol das Reaktionsvermögen stark vermindern.

Nebenwirkungen

Keine Maßnahmen erforderlich

1 bis 10 von 1 000 Behandelten werden müde und fühlen sich geschwächt. Ebenso häufig treten Schwindel und Kopfschmerzen auf. Selten machen den Behandelten ein trockener Mund, Sprech- und Schluckstörungen zu schaffen.

Muss beobachtet werden

Die Verabreichung von Pridinol kann bei 1 bis 10 von 1 000 Behandelten den Blutdruck absinken lassen und den Herzschlag stark beschleunigen. Wenn starker Schwindel auftritt und das Herz unregelmäßig schlägt, sollten Sie das einem Arzt mitteilen.

Störungen beim Wasserlassen treten zwar selten auf. Wenn die Beschwerden jedoch stark sind und Sie sehr beeinträchtigen, sollten Sie sich im Laufe des nächsten Tages oder der folgenden Tage mit einem Arzt in Verbindung setzen.

Besondere Hinweise

Für Schwangerschaft und Stillzeit

Während des ersten Schwangerschaftsdrittels darf Pridinol nicht angewendet werden. Sicherheitshalber sollten Sie das Mittel auch in der restlichen Zeit der Schwangerschaft und während der Stillzeit meiden.

Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

Kinder und Jugendliche dürfen nicht mit Pridinol behandelt werden, da es keine ausreichenden Daten zu einer Therapie bei ihnen gibt.

Für ältere Menschen

Bei älteren Menschen können die unerwünschten Wirkungen verstärkt auftreten. Sie sind dann beispielsweise durch Müdigkeit und Kreislaufstörungen stärker gefährdet zu stürzen.

Zur Verkehrstüchtigkeit

Das Mittel kann müde machen und zu Sehstörungen führen. Dann ist Ihre Fähigkeit beeinträchtigt, aktiv am Verkehr teilzunehmen, Maschinen zu bedienen und Arbeiten ohne sicheren Halt zu verrichten.

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