9 000 Medikamente im Test
  • Über 9 000 Medikamente
  • Geprüft durch unabhängige Experten
  • Ständig aktualisiert

Montelukast

Wirkungsweise

Montelukast wird bei Asthma eingesetzt, um auf die verengten Bronchien einzuwirken. Es hemmt die Wirkung von Leukotrienen. Das sind körpereigene Stoffe, die Entzündungen fördern. Leukotriene werden unter anderem von den Mastzellen im Gewebe und speziellen weißen Blutkörperchen (eosinophile Granulozyten) ausgeschüttet und setzen sich an deren Bindungsstellen in den Atemwegen fest. Dadurch verengen sich die Bronchien und sondern vermehrt Schleim ab.

Montelukast ist in Kombination mit Glucocorticoiden zum Inhalieren zur Dauerbehandlung von Asthma mit Einschränkung geeignet.

Die kombinierte Anwendung bei Kindern im Vergleich zur Inhalation von Glucocorticoiden allein kann den notfallmäßigen Einsatz von Cortisonpräparaten zum Einnehmen und auch die Anzahl der Krankenhauseinweisungen nicht verringern. Insgesamt gibt es nur wenige Studien. Eindeutige Empfehlungen zur kombinierten Anwendung von Montelukast und Glucocorticoiden lassen sich daher aus den vorhandenen Daten bei Kindern nicht ableiten.

Bei Heranwachsenden und Erwachsenen ist unklar, ob Montelukast ebenso wirksam ist wie eine Erhöhung der Dosis des inhalativen Glucocorticoids. Studien zeigen zudem, dass die Kombination aus Glucocorticoid und langwirkendem Beta-2-Sympathomimetikum in der Regel besser wirksam ist als die Kombination aus Glucocorticoid und Montelukast. Dies macht sich bei regelmäßiger Inhalation von Glucocorticoiden und Beta-2-Sympathomimetika in einer besseren Lungenfunktion, einem geringeren Gebrauch an zusätzlichen Medikamenten und einer Verbesserung der Beschwerden bemerkbar.

Montelukast sollte daher in Kombination mit Glucocorticoiden erst angewendet werden, wenn die Behandlung mit einem Glucocorticoid alleine oder die Kombination aus einem Glucocorticoid zum Inhalieren und einem Beta-2-Sympathomimetikum nicht ausreichend gewirkt hat. Die Anwendung cortisonhaltiger Mittel zum Inhalieren kann Montelukast keinesfalls ersetzen, möglicherweise aber dazu beitragen, dass deren Dosierung verringert werden kann.

Als alleiniges Mittel für die Dauerbehandlung ist Montelukast schlechter wirksam als Glucocorticoide. Es darf aber bei Kindern zwischen 2 und 14 Jahren eingesetzt werden, wenn diese lediglich an einem leichten Asthma leiden und eine Behandlung mit einem Glucocorticoid zum Inhalieren nicht möglich ist.

Für die Anwendung bei Kindern sind besondere Hinweise zu beachten.

Achtung

Montelukast dürfen Sie nicht zur Behandlung eines akuten Asthmaanfalls einsetzen.

Nebenwirkungen

Keine Maßnahmen erforderlich

Bei 1 bis 10 von 100 Behandelten treten Kopf- oder Bauchschmerzen auf, die in seltenen Fällen mit Durchfall, Übelkeit und Erbrechen einhergehen.

1 bis 10 von 100 Kindern zwischen zwei und fünf Jahren bekommen verstärkt Durst.

Muss beobachtet werden

Bei 1 bis 10 von 1 000 Behandelten können Angstgefühle, Reizbarkeit und Unruhe auftreten. Selten kommt es zu Wesensveränderungen wie feindseliges, aggressives Verhalten und auffällige Traurigkeit. In Einzelfällen kann sich das bis zu Selbsttötungsgedanken steigern. Wenn Sie oder Angehörige solche Veränderungen feststellen, sollten Sie einen Arzt um Rat fragen.

Sehr selten treten Schwindel oder Benommenheit auf. Halten die Beschwerden an, nehmen sie innerhalb von 24 Stunden zu oder treten sie wiederholt auf, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Wenn die Haut sich verstärkt rötet und juckt, reagieren Sie vermutlich allergisch auf das Mittel. Bei solchen Hauterscheinungen sollten Sie ebenfalls einen Arzt aufsuchen.

Wenn Herzrhythmusstörungen wie Herzstolpern auftreten und Sie dies als unangenehm empfinden, sollten Sie den Arzt ansprechen. Solche "Extrasystolen" können auch Schwindel, Ohnmacht und Krampfanfälle zur Folge haben. Dann müssen Sie sich sofort in ärztliche Behandlung begeben.

Sofort zum Arzt

Verstärken sich Hautausschlag und Juckreiz und treten zusätzlich Herzrasen, Atemnot, Schwäche und Schwindel auf, müssen Sie die Anwendung sofort abbrechen und unverzüglich den Notarzt (Telefon 112) rufen, weil eine solche Allergie rasch lebensbedrohlich werden kann.

Besondere Hinweise

Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

Kindern zwischen 2 und 14 Jahren darf Montelukast auch als alleiniges Mittel gegeben werden, wenn Glucocorticoide nicht eingesetzt werden können (z. B. wegen unerwünschter Wirkungen) oder wenn Kinder nicht in der Lage sind, Glucocorticoide zu inhalieren. Voraussetzung ist aber, dass die Kinder nur an leichtem Asthma bis Therapiestufe 2 leiden und bisher keine schwerwiegenden Asthmaanfälle hatten. Montelukast ist weniger wirksam als Glucocorticoide zum Inhalieren.

In Kombination mit Glucocorticoiden zum Inhalieren kann Montelukast bei Kindern ab sechs Monate als Dauermedikament gegeben werden.

Für Schwangerschaft und Stillzeit

Zur Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit gibt es noch keine ausreichenden Erkenntnisse. Während einer Schwangerschaft sollten Sie nicht mit einer Montelukast-Therapie beginnen. Wenn Sie das Mittel bereits vorher eingenommen haben, sollten Sie damit nur fortfahren, wenn der Arzt meint, dass der mögliche Nutzen die Risiken überwiegt.

Sie sehen nun nur noch Informationen zu: ${filtereditemslist}.

Anwendungsgebiete dieses Wirkstoffs