Wirkungsweise
Progesteron ist das Gestagen, das der Körper selbst produziert.
Prämenstruelles Syndrom, Zyklusstörungen und -beschwerden
Progestogel ist ein äußerlich anzuwendendes Gel mit dem Hormon Progesteron. Das Präparat ist dazu gedacht, Brustspannen in den Tagen vor der Regel zu lindern. Diese Reaktionen im Brustgewebe beruhen vor allem auf der Wirkung des Östrogens. Progesteron, das aus dem Gel durch die Haut aufgenommen wird, sorgt dafür, dass weniger Östrogen zur Wirkung gelangt. Allerdings ist die therapeutische Wirksamkeit dieser äußerlichen Anwendung nicht ausreichend nachgewiesen, sodass das Produkt als "wenig geeignet" eingestuft wird.
Beschwerden in den Wechseljahren
Als Medikament wird es in den Wechseljahren gegeben, um eine Östrogenbehandlung zu ergänzen.
Seine Wirksamkeit unterscheidet sich von Frau zu Frau, insgesamt wirkt es aber relativ schwach. Die Leberfunktion beeinträchtigt Progesteron kaum, auch den Calcium- und Fettstoffwechsel beeinflusst es wenig.
Normalerweise muss jede Östrogenbehandlung durch die Einnahme eines Gestagens ergänzt werden. Warum das notwendig ist, lesen Sie unter Behandlung mit Medikamenten.
Progesteron wird als "geeignet" beurteilt, um die Östrogenbehandlung bei Frauen mit Gebärmutter zu ergänzen.
Anwendung
Prämenstruelles Syndrom, Zyklusstörungen und -beschwerden
Das Gel soll vom 10. bis zum 25. Zyklustag auf beide Brüste aufgetragen werden. Wenn Sie das Mittel länger anwenden, sollte der Arzt alle drei Monate Ihre Brüste untersuchen.
Beschwerden in den Wechseljahren
Für die kombinierte Anwendung von Östrogen und Gestagen in den Wechseljahren gibt es verschiedene Anwendungsweisen. Welche Dosierung und welches Schema für die Frau infrage kommen, hängt davon ab, wie stark ihre Gebärmutterschleimhaut auf Östrogen reagiert und ob sie sich weiterhin mit Blutungen abfinden möchte. Derzeit ist es gebräuchlich, das Gestagen während der letzten zehn Tage zusätzlich zu dem Östrogen einzunehmen. Besser ist eine Einnahmedauer von 12, 14 oder noch mehr Tagen, um das Risiko für Gebärmutterschleimhautkrebs gering zu halten. Untersuchungen weisen darauf hin, dass das durch die Östrogenbehandlung erhöhte Risiko umso geringer ist, je länger zusätzlich ein Gestagen angewendet wird.
Die Kombinationsbehandlung mit Östrogen und Gestagen aus getrennten Präparaten kann auf zweierlei Art erfolgen:
- Es wird ein Zyklus imitiert. Dazu werden 21 Tage lang Östrogentabletten eingenommen oder -pflaster aufgeklebt. In den letzten 10 bis 14 Tagen des Behandlungszyklus werden zusätzlich Tabletten oder Pflaster verwendet, die Gestagen enthalten. Anschließend folgt eine hormonfreie Woche, in der sich meist eine leichte Blutung einstellt, bei der die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen wird. Nach sieben Tagen beginnt der neue Einnahmezyklus – auch dann, wenn die Blutung noch anhält. Diese Anwendung eignet sich für Frauen, die noch Blutungen haben und denen es nichts ausmacht, dass sie noch eine Weile andauern.
- Bei der alternativen Behandlungsart werden von Anfang an beide Hormone gemeinsam angewendet. So baut sich die Gebärmutterschleimhaut gar nicht erst stark auf. Vor allem bei Frauen, die schon ein bis zwei Jahre lang keine spontanen Blutungen mehr hatten, verdickt sich die Gebärmutterschleimhaut dann kaum, sodass die Blutung komplett ausbleibt. Diese Frauen können die Kombination durchgängig einnehmen. Nach den vorliegenden Daten ist das Risiko für Gebärmutterschleimhautkrebs bei einer kontinuierlichen Einnahme von Östrogen und Gestagen nicht erhöht. Allerdings müssen die Frauen öfter mit leichten Zwischenblutungen rechnen.
Gestagene machen müde. Am besten nehmen Sie die Tabletten daher abends ein.
Gegenanzeigen
Prämenstruelles Syndrom, Zyklusstörungen und -beschwerden
Wenn Sie bereits einmal eine hormonabhängige Krebserkrankung der Brust oder Ihrer Geschlechtsorgane hatten und das Geschwulst Progesteron-Bindestellen aufwies, dürfen Sie Progestogel nicht auf die Brust auftragen.
Beschwerden in den Wechseljahren
Unter folgenden Bedingungen dürfen Sie keine Gestagene einnehmen:
- Sie haben Vaginalblutungen, deren Ursache nicht geklärt ist.
- Bei Ihnen besteht eine Lebererkrankung oder eine schwerwiegende Leberfunktionsstörung oder der Abfluss der Galle ist gestört.
- Sie haben einen Tumor, dessen Wachstum durch Gestagen gefördert wird (z. B. Meningeom).
- Insbesondere bei kombinierter Anwendung mit einem Östrogen: Sie hatten schon einmal eine Krebserkrankung der Brust oder der Eierstöcke.
- Sie hatten schon einmal eine Thrombose oder eine Thromboembolie oder Ihr Risiko für eine Thrombose ist erhöht, z. B. weil Sie längere Zeit liegen mussten oder Sie stark übergewichtig sind.
Unter folgenden Bedingungen muss der Arzt Nutzen und Risiken der Anwendung besonders sorgfältig abwägen:
- Wenn ein Verwandter ersten Grades bereits in jungen Jahren eine Thromboembolie entwickelt hat, sollte vor der Behandlung die Gerinnungsfähigkeit Ihres Blutes bestimmt werden.
- Sie hatten während einer Schwangerschaft einen lang anhaltenden, juckenden Hautausschlag am ganzen Körper (Herpes gestationis) oder eine Gelbsucht.
- Sie leiden an Herz- oder Nierenerkrankungen, Epilepsie oder Asthma. Weil der Körper durch Gestagen vermehrt Wasser einlagert, können sich diese Krankheiten verschlimmern.
- Sie hatten schon mal einen Schlaganfall. Dann sollten Sie das Mittel gemeinsam mit einem Östrogen nur niedrig dosiert einnehmen.
Wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Beschwerden in den Wechseljahren
Wenn Sie noch andere Medikamente nehmen, ist zu beachten:
- Gestagene wirken schwächer, wenn Sie gleichzeitig Medikamente einnehmen, die den Abbau von Gestagenen beschleunigen. Dazu zählen z. B. Phenytoin, Phenobarbital oder Carbamazepin (bei Epilepsien), Rifampicin (bei Tuberkulose), Griseofulvin (innerlich bei Pilzinfektionen) oder Johanniskraut (bei Depressionen). Eventuell muss die Dosierung des Hormons bei gleichzeitiger Anwendung dieser Mittel angepasst werden. Der Abbau des Gestagens kann auch bis zu vier Wochen nach der letzten Einnahme eines der genannten Mittel noch beschleunigt sein.
- Wenn Sie Kohlepräparate einnehmen, um einen Durchfall zu stoppen, kann der Körper das Gestagen nicht komplett aufnehmen. Es wirkt dann schwächer.
- Frauen mit Diabetes müssen bei einer Gestagentherapie eventuell mehr Insulin spritzen oder die Dosierung der Tabletten, mit denen der Diabetes behandelt wird, erhöhen.
Nebenwirkungen
Prämenstruelles Syndrom, Zyklusstörungen und -beschwerden
Bei der Anwendung auf der Haut geht Progesteron zum Teil auch ins Blut über. Daher sind prinzipiell unerwünschte Wirkungen des Gestagens an anderen Stellen des Körpers möglich, wie sie für gestagenhaltige Mittel zum Einnehmen beschrieben sind. Allerdings ist dies nur sehr selten der Fall. Häufiger kann es dagegen zu allergischen Reaktionen bei der Anwendung von Progestogel auf der Haut kommen.
Beschwerden in den Wechseljahren
Das Mittel kann Ihre Leberwerte beeinflussen, was Zeichen einer beginnenden Leberschädigung sein kann. Sie selbst bemerken in der Regel davon nichts, sondern es fällt nur bei Laborkontrollen durch den Arzt auf. Ob und welche Konsequenzen dies für Ihre Therapie hat, hängt sehr vom individuellen Fall ab. Bei einem lebensnotwendigen Medikament ohne Alternative wird man es oft tolerieren und die Leberwerte häufiger kontrollieren, in den meisten anderen Fällen wird Ihr Arzt das Medikament absetzen oder wechseln.
Keine Maßnahmen erforderlich
Bei der Einnahme von synthetischen Gestagenen kann es zu den folgenden Änderungen kommen. Diese sind auch bei der Einnahme von Progesteron nicht auszuschließen.
Bisweilen nehmen Frauen an Gewicht zu, vor allem weil der Körper durch das Hormon in seinen Geweben mehr Wasser einlagert.
Es können Magen-Darm-Beschwerden wie Verstopfung, Übelkeit und Bauchschmerzen auftreten.
Die Lust auf Sex kann sich verändern.
Muss beobachtet werden
Wenn die Haut sich verstärkt rötet und juckt, reagieren Sie möglicherweise allergisch auf das Mittel. Bei solchen Hauterscheinungen sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um zu klären, ob es sich tatsächlich um eine allergische Hautreaktion handelt, Sie das Mittel ersatzlos absetzen können oder ein Alternativmedikament benötigen.
Etwa jede zehnte Frau bekommt Kopfschmerzen, wenn sie Progesteron einnimmt. In der Regel legen sich diese bald wieder. Treten sie jedoch ungewöhnlich häufig auf oder sind sie besonders stark, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Durch Wassereinlagerungen im Gewebe können sich bei der innerlichen Anwendung Herz- und Nierenerkrankungen, Epilepsien, Asthma und Migräne verschlimmern. Davon sollten Sie bald dem Arzt berichten.
Werden Gestagene eingenommen, können sie den Blutdruck ansteigen lassen. Normalerweise bemerken Sie das nur, wenn Sie ihn regelmäßig selbst messen. Steigt der Blutdruck über 140/90 mmHg an, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Progesteron kann auch starke Stimmungsschwankungen auslösen und die Ausbildung einer Depression begünstigen. Wenn Sie bei sich oder nahestehende Personen bei Ihnen entsprechende Anzeichen bemerken, sollten Sie ärztliche Hilfe suchen.
Sofort zum Arzt
Das Mittel kann die Leber vereinzelt schwer schädigen. Typische Anzeichen dafür sind: eine dunkle Verfärbung des Urins, eine helle Verfärbung des Stuhlgangs oder es entwickelt sich eine Gelbsucht (erkennbar an einer gelb verfärbten Augenbindehaut), oft begleitet von starkem Juckreiz am ganzen Körper. Tritt eines dieser für einen Leberschaden charakteristischen Krankheitszeichen auf, müssen Sie sofort zum Arzt gehen.
Schmerzen in den Beinen oder im Brustkorb, Atemnot, akute Seh- und Hörstörungen und migräneartige Kopfschmerzen, die zum ersten Mal auftreten, können Symptome einer Thrombose in den Beinvenen oder einer Embolie sein. Dies ist lebensgefährlich. Bei den ersten Warnzeichen sollten Sie sich sofort an einen Arzt wenden.
Durch Gestagene kann sich die Stoffwechselkrankheit Porphyrie entwickeln. Darauf können Sie aufmerksam werden, wenn Urinflecken in der Unterwäsche auffallend dunkel gefärbt sind oder wenn Ihr Urin dunkler aussieht als früher und Sie Bauchbeschwerden haben. Suchen Sie dann umgehend einen Arzt auf.
Besondere Hinweise
Zur Empfängnisverhütung
Beschwerden in den Wechseljahren
Die hier bewerteten Mittel wirken nicht empfängnisverhütend. Frauen, die noch schwanger werden können, müssen während der Behandlung eine nichthormonelle Verhütungsmethode, z. B. Kondome, Diaphragma oder spermientötende Mittel, anwenden.
Für Schwangerschaft und Stillzeit
Prämenstruelles Syndrom, Zyklusstörungen und -beschwerden
Progestogel: Das Mittel ist nicht für eine Anwendung während der Schwangerschaft gedacht.
Progestogel: Wenn Sie stillen, sollten Sie das Mittel sicherheitshalber nicht anwenden. Es unklar, in welchen Mengen das Mittel in die Muttermilch übertritt.
Für Mädchen unter 18 Jahren
Prämenstruelles Syndrom, Zyklusstörungen und -beschwerden
Progestogel: Wirksamkeit und Verträglichkeit von Progestogel ist bei Mädchen unter 18 Jahren nicht untersucht. Sie sollen das Mittel daher nicht anwenden.
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