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Hormon: Choriongonadotropin

Wirkungsweise

Choriongonadotropin wird bei Hodenhochstand über mehrere Wochen hinweg gegeben. Bei Beginn der Behandlung sollte der Junge sechs Monate alt sein. Der Wirkstoff, der aus dem Urin schwangerer Frauen gewonnen wird, regt die Hoden zur Produktion von Testosteron an. Testergebnisse Choriongonadotropin

Für die Behandlung des Hodenhochstands ist das Mittel mit Einschränkung geeignet: Es führt – in niedriger Dosierung angewendet – bei einigen Jungs dazu, dass die Hoden ohne operativen Eingriff in den Hodensack wandern. Dies ist aber nur wahrscheinlich, wenn sich die Hoden der Jungen ohne Hindernis von außen in den Hodensack schieben lassen (Gleithoden). Ist der Weg in den Hodensack durch Gewebe behindert, ist eine Hormonbehandlung nicht aussichtsreich.

Das Mittel wirkt wie das luteinisierende Hormon (LH), das die Hirnanhangdrüse bildet. Choriongonadotropin wirkt aber stärker, weil es sehr viel länger im Körper bleibt. Es wird nicht nur zur Behandlung eines Hodenhochstandes eingesetzt, sondern in hoher Dosierung auch als Test, um zu überprüfen, ob im Körper des Jungen funktionsfähiges Hodengewebe angelegt ist. Dazu wird gemessen, ob das Mittel zu einer Ausschüttung von Testosteron durch die Hoden führt. Zeigt eine Blutuntersuchung nach der Gabe von Choriongonadotropin einen erhöhten Testosteronspiegel, ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass im Körper des Jungen funktionsfähiges Hodengewebe angelegt ist.

Anwendung

Für die Behandlung eines Hodenhochstands erhalten die betroffenen Jungen zweimal pro Woche eine altersangepasste Dosierung. Die Behandlung wird fünf Wochen lang fortgeführt. Sie sollte vor Vollendung des ersten Lebensjahres beendet sein.

Für den Test, ob Hodengewebe angelegt ist, wird das Mittel in hoher Dosierung einmal gespritzt.

Nebenwirkungen

Keine Maßnahmen erforderlich

Das Kind kann sehr lebhaft oder auch aggressiv werden. Der Penis kann sich etwas vergrößern und es können sich häufiger Erektionen einstellen. Die Brustdrüsen können leicht anschwellen und schmerzen. Diese Nebenwirkungen können während der Behandlung auftreten und vergehen danach wieder.

Muss beobachtet werden

Wenn die Haut sich verstärkt rötet und juckt, reagiert der Junge möglicherweise allergisch auf das Mittel. Bei solchen Hauterscheinungen sollten Sie mit dem Kind einen Arzt aufsuchen.

Sofort zum Arzt

Wenn sich bei dem Jungen schwere Hauterscheinungen mit Rötung und Quaddeln an Haut und Schleimhäuten sehr rasch (meist innerhalb von Minuten) entwickeln und zusätzlich Luftnot oder eine Kreislaufschwäche mit Schwindel und Schwarzsehen, oder Durchfälle und Erbrechen auftreten, kann es sich um eine lebensbedrohliche Allergie bzw. einen lebensbedrohlichen allergischen Schock (anaphylaktischer Schock) handeln. In diesem Fall müssen Sie die Behandlung mit dem Medikament sofort stoppen und den Notarzt (Telefon 112) verständigen. Solche allergischen Reaktionen treten in Einzelfällen auf.

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Anwendungsgebiete dieses Wirkstoffs