Wirkungsweise
Heilerde ist ein Naturprodukt aus Löss, das sich aus verschiedenen Gesteinsarten zusammensetzt. Sein hoher Feinheitsgrad führt laut Hersteller zu einer großen Oberfläche mit hohem Bindungsvermögen, so dass Stoffe wie von einem Schwamm gebunden werden. Testergebnis: Heilerde
Heilerde von Luvos liegt als Granulat vor, Bullrich Heilerde als Pulver. Beide Mittel sind als Medizinprodukte im Handel, die ausschließlich auf physikalischem Weg die Beschwerden bei Reizdarm lindern sollen.
Die wenigen bislang vorliegenden Untersuchungen wurden nur an kleinen Patientengruppen durchgeführt und weisen schwerwiegende methodische Mängel auf. Dass die kurmäßige Einnahme von Heilerde Reizdarmbeschwerden nachhaltig lindern kann, ist damit nicht ausreichend nachgewiesen. Mittel mit Heilwerde werden als wenig geeignet bewertet.
Außerdem ist zu beachten, dass die Bindungseigenschaften von Heilerde auch andere eingenommene Mittel betreffen und so deren Wirksamkeit beeinträchtigen können. Vor allem Patienten, die Medikamente bei schwerwiegenden Krankheitszuständen einnehmen müssen (etwa Blutverdünner, Antiepileptika, Antibiotika, Virustatika oder Zytostatika gegen Krebs), sollten aufgrund der unzureichend nachgewiesenen Wirksamkeit von Heilerde möglichst auf die Anwendung verzichten. Auch wenn Mittel zur Empfängnisverhütung eingenommen werden, ist die mögliche Absorption der Wirkstoffe an die Heilerde zu bedenken. Der empfohlene zeitliche Abstand ist bei der Einnahme unbedingt einzuhalten.
Anwendung
Die Mittel werden zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden ein bis zweimal täglich über drei bis vier Wochen hinweg eingenommen. Danach empfiehlt der Hersteller eine mehrtägige Einnahmepause.
Das Pulver können Sie in Wasser einrühren. Das vorportionierte Granulat wird trocken eingenommen und mit Wasser oder Tee nachgespült oder vermischt mit etwas Joghurt hinuntergeschluckt.
Achtung
Sprechen Sie vor der Anwendung mit Ihrem Arzt, wenn Ihre Leber eingeschränkt arbeitet, wenn Sie unter einer Magen-Darm-Erkrankung leiden oder bei Ihnen die Nahrungsaufnahme aus dem Darm gestört ist, wie etwa bei Zöliakie.
Gegenanzeigen
Heilerde dürfen Sie innerlich nicht einnehmen bei Darmverschluss, Gallenwegverengung oder Gallensteinen sowie bei schweren Störungen der Nierenfunktion.
Wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Wenn andere Medikamente eingenommen werden, sollten Sie folgendes beachten:
Heilerde soll Giftstoffe aus dem Magen-Darmtrakt binden. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sie auch Arzneistoffe bindet.
Sprechen Sie deshalb vor der Anwendung von Heilerde mit Ihrem Arzt, wenn Sie noch andere Arzneimittel anwenden müssen. Es besteht prinzipiell das Risiko, dass deren Aufnahme in den Körper durch die Heilerde verringert wird, was negative Auswirkungen auf Ihre Gesundheit haben kann. Dies gilt vor allem, wenn es sich um Mittel handelt, die bei schwerwiegenden Erkrankungen eingesetzt werden, wie Krebsmittel, Mittel zur Blutverdünnung (wie Phenprocoumon, Warfarin oder Apixaban, Dabigatran oder Rivaroxaban), Mittel bei Epilepsie (wie Carbamazepin oder Valproinsäure), oder Mittel bei viralen oder bakteriellen Infektionen (Antibiotika, Virustatika).
Grundsätzlich sollte zwischen der Anwendung von Heilerde und Arzneimitteln eine Zeitspanne von 2 Stunden liegen.
Nebenwirkungen
Das Mittel kann Farbe und Beschaffenheit des Stuhlgangs beeinflussen.
Besondere Hinweise
Zur Empfängnisverhütung
Wenn Sie mit der Pille verhüten, müssen Sie die Anwendungshinweise sorgfältig beachten und die Mittel mit zeitlichem Abstand einnehmen. Zur Sicherheit können Sie über den Zeitraum, in der Sie Heilerde innerlich anwenden, zusätzlich eine Barrieremethode (Kondome oder Diaphragma) verwenden, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Heilerde die Wirkstoffe der Pille bindet und somit ihre Wirksamkeit beeinträchtigt.
Für Schwangerschaft und Stillzeit
Sie sollten in der Schwangerschaft und während der Stillzeit Heilerde nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt innerlich anwenden, weil das Mittel für diese Zeit nicht untersucht wurde. Sowohl Wirksamkeit wie auch Verträglichkeit für Schwangere und Stillende sind nicht ausreichend belegt.
Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
Kinder unter 12 Jahren sollen das Mittel nicht einnehmen.
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