Wirkungsweise
Die Kombination aus Paracetamol, dem schleimhautabschwellenden Mittel Norephedrin und dem Hustenmittel Dextromethorphan wird zur Behandlung von Erkältungen und grippalen Infekten angeboten.
Paracetamol lindert Schmerzen und senkt Fieber. Nähere Angaben zur Wirkung finden Sie unter Paracetamol.
Norephedrin verengt die Blutgefäße, wodurch die Schleimhaut in den Atemwegen abschwillt und eine durch Schnupfen verstopfte Nase frei wird. Diese Wirkung lässt sich durch Nasentropfen allerdings wesentlich besser, schonender und gezielter erreichen. Wird der Wirkstoff eingenommen, kann das schwere unerwünschte Wirkungen nach sich ziehen, z. B. Herzrasen, Blutdruckanstieg, Unruhe, Nervosität. Diese Risiken stehen in keinem Verhältnis zur möglichen – aber im Vergleich zur Standardtherapie mit abschwellenden Nasentropfen nicht ausreichend nachgewiesenen – therapeutischen Wirksamkeit.
Dextromethorphan bremst den Hustenreiz, was nur erforderlich und sinnvoll ist, wenn der Husten noch nicht "produktiv" ist, also noch kein Schleim abgehustet wird. Mittel mit solchen Wirkstoffen sollten nur zur Nacht eingenommen werden, wenn der Husten den Schlaf beeinträchtigt. Tagsüber können sie das Abhusten bereits gelösten Schleims blockieren, was nicht sinnvoll ist. Weitere Informationen zu diesem Wirkstoff finden Sie unter Dextromethorphan.
Dieses Kombinationspräparat ist nicht sinnvoll zusammengesetzt und bei Erkältungen deshalb wenig geeignet. Beachten Sie zudem, dass es Paracetamol enthält. Es besteht ein erhöhtes Risiko für Leberschäden, wenn Sie mehrere paracetamolhaltige Medikamente gleichzeitig einnehmen. Um Schmerzen zu lindern oder Fieber zu senken, genügt Paracetamol als Einzelwirkstoff. Bei gleichzeitig auftretendem Schnupfen ist die kurzzeitige Anwendung von abschwellenden Nasentropfen verträglicher und daher vorzuziehen. Auch die anderen Symptome einer Erkältung lassen sich besser mit Hausmitteln oder gezielt mit Einzelsubstanzen bekämpfen.
Anwendung
Wenn Sie dieses Mittel mit Dextrometorphan entgegen der Anwendungsempfehlung über einen längeren Zeitraum oder in höherer Dosierung einnehmen, besteht die Gefahr, dass sich eine Abhängigkeit entwickelt.
Achtung
Bei einer gestörten Leberfunktion, wie sie z. B. bei Alkoholmissbrauch oder Leberentzündungen vorkommt, wird das in den Mitteln enthaltene Paracetamol nur langsam abgebaut. Dann kann eine sonst ungefährliche Dosis bereits zu Vergiftungserscheinungen führen. Hinweise zur Vermeidung einer Überdosierung finden Sie unter Paracetamolvergiftung. Um eine Überdosierung zu vermeiden, sollten Sie die Mittel auch nicht zusammen mit anderen Arzneimitteln einnehmen, die Paracetamol enthalten. Dies ist beispielsweise bei Schmerz- und Fiebermitteln zu beachten.
Wenn Sie ein paracetamolhaltiges Mittel über mehrere Tage eingenommen haben und sich danach in ärztliche Behandlung begeben, müssen Sie den Arzt unbedingt über die Einnahme informieren, damit es nicht durch eine erneute Gabe zu einer gefährlichem Überdosierung kommt.
Das in diesem Mittel enthaltene Dextromethorphan kann dazu führen, dass ein Test auf illegale Drogen positiv ausfällt. Wenn Sie sich einem solchen Test unterziehen müssen, sollten Sie darauf hinweisen, dass Sie dieses Mittel einnehmen.
Gegenanzeigen
Unter folgenden Bedingungen dürfen Sie die Mittel nicht oder nur nach Rücksprache mit einem Arzt anwenden:
- Ihre Nieren sind geschädigt.
- Die Leberfunktion ist gestört.
- Der Blutdruck ist zu hoch.
- Sie haben eine Herzerkrankung.
- Der Augeninnendruck ist erhöht (Glaukom).
- Sie haben eine Überfunktion der Schilddrüse.
- Sie haben eine vergrößerte Prostata und Probleme beim Wasserlassen.
- Sie haben Diabetes.
- Sie haben einen Tumor im Nebennierenmark (Phäochromozytom).
- Sie haben arterielle Durchblutungsstörungen oder eine Hirnblutung.
- Sie haben Depressionen und nehmen ein Mittel aus der Gruppe der MAO-Hemmer ein (z. B. Tranylcypromin).
- Sie leiden an der Parkinsonkrankheit und nehmen Medikamente aus der Gruppe der MAO-Hemmer ein (z. B. Rasagelin).
- Sie sind an Asthma erkrankt, haben eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) oder eine Lungenentzündung oder Ihre Atmung ist anderweitig beeinträchtigt.
Wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Wenn Sie noch andere Medikamente anwenden, ist zu beachten:
Folgende Medikamente können die Leber für die Giftwirkung von Paracetamol empfindlicher machen: Phenobarbital, Phenytoin und Carbamazepin (bei Epilepsien), Isoniazid und Rifampicin (bei Tuberkulose).
Der Blutdruck kann ansteigen, wenn Sie das Mittel gleichzeitig mit dem Betablocker Propranolol (alle bei hohem Blutdruck) oder mit trizyklischen Antidepressiva (Wirkstoffe z. B. Amitriptylin, Clomipramin, Doxepin, Imipramin, Trimipramin, bei Depressionen) einnehmen.
Unbedingt beachten
Wenn Sie das Grippemittel zusammen mit Mitteln aus der Gruppe der Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer, Wirkstoffe z. B. Tranylcypromin, bei Depressionen, oder Rasagelin, bei Parkinsonkrankheit) einnehmen, kann sich ein Serotonin-Syndrom entwickeln. Es macht sich bemerkbar mit Erregungszuständen, Bewusstseinstrübung, Muskelzittern und -zucken sowie einem Absinken des Blutdrucks. Ein Serotonin-Syndrom kann lebensbedrohlich werden, wenn sich zusätzlich die Atemmuskulatur verkrampft. Beide Mittel dürfen Sie deshalb nicht gleichzeitig einnehmen, auch nicht, wenn die Einnahme der MAO-Hemmer weniger als 14 Tage zurückliegt.
Wechselwirkungen mit Speisen und Getränken
Wenn Sie häufig mehr als drei Gläser alkoholhaltiger Getränke am Tag trinken, kann die Leber bereits auf eine normale Dosierung von Paracetamol empfindlicher reagieren, sodass es zu Vergiftungserscheinungen kommt.
Nebenwirkungen
Die Einnahme von Paracetamol – insbesondere in Kombination mit Coffein – über längere Zeit und in einer Menge, die die Höchstdosis überschreitet, birgt das Risiko für Dauerkopfschmerzen. Auch das Risiko für unerwünschte Wirkungen, insbesondere das für schwere Schäden an den Nieren, nimmt zu.
Keine Maßnahmen erforderlich
Es können leichte Magen-Darm-Beschwerden mit Übelkeit und Erbrechen auftreten.
Bei Fieber verstärkt Paracetamol das Schwitzen.
Bei diesem Mittel kann leichte Müdigkeit oder Unruhe, Kopfschmerzen und Schwindelgefühle auftreten. Das legt sich wieder, wenn Sie das Mittel nicht mehr einnehmen.
Muss beobachtet werden
Bei Männern mit vergrößerter Prostata können Beschwerden beim Wasserlassen auftreten. Dabei bestehen trotz Harndrangs Schwierigkeiten, die Blase zu entleeren. Wenn solche Beschwerden auftreten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Wenn die Haut sich verstärkt rötet und juckt, reagieren Sie vermutlich allergisch auf das Mittel. Bei solchen Hauterscheinungen sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Der Puls kann sich beschleunigen, der Blutdruck ansteigen, wodurch Ihnen unwohl und/oder schwindlig werden kann, auch Kopfschmerzen können auftreten. Wenn Herzrasen mit einem Ruhepuls von über 100 Schlägen pro Minute auftritt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Das Mittel kann besonders bei Überdosierung und Daueranwendung die Leber schädigen. Treten Übelkeit, Erbrechen und/oder dunkel gefärbter Urin auf und ist der Stuhl auffällig hell, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Sofort zum Arzt
Wenn starker Hautausschlag, Juckreiz, Herzrasen, Atemnot, Schwäche und Schwindel auftreten, müssen Sie die Einnahme sofort stoppen und unverzüglich den Notarzt (Telefon 112) rufen, weil es sich um eine lebensbedrohliche Allergie handeln kann.
Die oben beschriebenen Hauterscheinungen können auch erste Anzeichen für vereinzelt auftretende, sehr schwerwiegende Reaktionen auf das Arzneimittel sein. Meist entwickeln sie sich etwa drei bis fünf Wochen nach der Anwendung. Typischerweise dehnen sich die Hautrötungen aus und es bilden sich Blasen. Auch die Schleimhäute des gesamten Körpers können betroffen und das Allgemeinbefinden wie bei einer fiebrigen Grippe beeinträchtigt sein. Bereits in diesem Stadium sollten Sie sich unbedingt an einen Arzt wenden, denn diese Hautreaktionen können sich rasch verschlimmern.
Wenn Schmerzen hinter dem Brustbein auftreten und von Angstgefühlen, Unruhe, Atemnot, Blässe und Schweißausbruch begleitet sind, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen, insbesondere wenn diese Symptome erstmalig auftreten.
Anhaltende Nierenschmerzen, eine plötzlich verringerte Urinmenge oder Blut im Urin sollten Sie sofort zum Arzt führen. Es besteht der Verdacht, dass die regelmäßige Einnahme von Paracetamol eine Schmerzmittelniere ausgelöst hat, die zum Nierenversagen führen kann. Ab welcher Menge Paracetamol einen solchen Nierenschaden auslöst, ist noch nicht sicher, er wird aber wahrscheinlich, wenn die Nierendurchblutung verringert ist. Das ist beispielsweise der Fall, wenn zusätzlich Wirkstoffe eingenommen werden, die die Nierenfunktion beeinträchtigen, wenn bereits ein Nierenschaden besteht, etwa bei Diabetes, oder wenn Paracetamol in einer Menge angewendet wird, die die Höchstdosis überschreitet.
Besondere Hinweise
Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
Kindern unter zwölf Jahren dürfen Sie das Grippemittel nicht geben.
Für Schwangerschaft und Stillzeit
Während der Schwangerschaft und Stillzeit dürfen Sie dieses Mittel nicht einnehmen.
Für ältere Menschen
Ältere Menschen können auf das in dem Mittel enthaltene Norephedrin besonders empfindlich reagieren, was sich durch einen Anstieg des Blutdrucks sowie verstärkte Unruhe und Nervosität zeigt.
Zur Verkehrstüchtigkeit
Das Mittel kann Schwindel und Benommenheit verursachen und die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen, vor allem bei gleichzeitigem Alkoholkonsum. Sie sollten während der Einnahme deshalb nicht aktiv am Verkehr teilnehmen, keine Maschinen bedienen oder Arbeiten ohne sicheren Halt verrichten.
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