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Grippemittel: Paracetamol + Chlorphenamin + Coffein + Vitamin C (Kombination)

Wirkungsweise

Dieses Grippemittel kombiniert das Schmerzmittel Paracetamol mit dem Antihistaminikum Chlorphenamin, einem Aufputschmittel (Coffein) und Vitamin C. Paracetamol lindert Schmerzen und senkt Fieber. Nähere Angaben finden Sie unter Paracetamol.

Das müdemachende Antihistaminikum Chlorphenamin unterdrückt normalerweise eine allergische Reaktion. Es unterbindet die Ausschüttung des Gewebehormons Histamin und verhindert dadurch, dass die Schleimhäute anschwellen. Ob das bei einem grippalen Infekt tatsächlich nötig und sinnvoll ist, ist fraglich. Dem Wirkstoff wird auch eine hustenstillende Wirkung nachgesagt, die aber insgesamt nicht ausreichend belegt ist. Außerdem wird der Schleim in den Bronchien eher zäher als flüssiger, kann also nicht so gut abgehustet werden. Das ist bei Erkältungen eher nachteilig. Die müdemachende Wirkung kann tagsüber sehr störend sein und das Reaktionsvermögen beeinträchtigen. Weitere Informationen finden Sie unter Antihistaminika zum Einnehmen.

Coffein wirkt anregend und soll die Müdigkeit bekämpfen, die bei Erkältungen ein Signal für das Ruhebedürfnis des Körpers ist. In Grippostad C ist es aber wohl vor allem zugefügt, um die müdemachende Wirkung des Antihistaminikums Chlorphenamin auszugleichen, was Coffein jedoch nicht zu leisten vermag.

Vitamin C wurde dem Mittel wohl zugesetzt, um den Verlauf eines schon bestehenden grippalen Infektes abzukürzen. Es ist jedoch nicht belegt, dass dies damit gelingt.

Grippostad C: Dieses Mittel ist nicht sinnvoll zusammengesetzt und bei Erkältungen deshalb wenig geeignet. Beachten Sie, dass das Kombinationsmittel Paracetamol enthält. Es besteht ein erhöhtes Risiko für Leberschäden, wenn Sie mehrere paracetamolhaltige Medikamente gleichzeitig einnehmen. Um Schmerzen zu lindern oder Fieber zu senken, genügt Paracetamol als Einzelwirkstoff. Bei gleichzeitig auftretendem Schnupfen ist die kurzzeitige Anwendung von abschwellenden Nasentropfen verträglicher und daher vorzuziehen. Auch die anderen Symptome einer Erkältung lassen sich besser mit Hausmitteln oder gezielt mit Einzelsubstanzen bekämpfen.

Achtung

Bei einer gestörten Leberfunktion, wie sie z. B. bei Alkoholmissbrauch oder Leberentzündungen vorkommt, wird das in diesem Mittel enthaltene Paracetamol nur langsam abgebaut. Dann kann eine sonst ungefährliche Dosis bereits zu Vergiftungserscheinungen führen. Hinweise zur Vermeidung einer Überdosierung finden Sie unter Paracetamolvergiftung. Um eine Überdosierung zu vermeiden, sollten Sie das Mittel auch nicht zusammen mit anderen Arzneimitteln einnehmen, die Paracetamol enthalten. Dies ist beispielsweise bei Schmerz- und Fiebermitteln zu beachten.

Wenn Sie ein paracetamolhaltiges Mittel über mehrere Tage eingenommen haben und sich danach in ärztliche Behandlung begeben, müssen Sie den Arzt unbedingt über die Einnahme informieren, damit es nicht im Krankenhaus durch eine erneute Gabe zu einer gefährlichem Überdosierung kommt.

Gegenanzeigen

Unter folgenden Bedingungen dürfen Sie das Mittel nicht einnehmen:

  • Ihre Nieren sind erheblich geschädigt.
  • Die Leberfunktion ist erheblich gestört.

Unter folgenden Bedingungen dürfen Sie das Mittel nur nach Rücksprache mit einem Arzt anwenden:

  • Der Augeninnendruck ist erhöht (Glaukom).
  • Sie haben eine vergrößerte Prostata und Probleme beim Wasserlassen.
  • Sie haben eine Überfunktion der Schilddrüse.
  • Sie haben oder hatten ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür.
  • Sie haben Herzrhythmusstörungen.
  • Sie leiden an einer Angststörung.

Wechselwirkungen

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Folgende Medikamente können die Leber für die Giftwirkung von Paracetamol empfindlicher machen: Phenobarbital, Phenytoin und Carbamazepin (alle bei Epilepsien), Isoniazid und Rifampicin (bei Tuberkulose).

In Kombination mit trizyklischen Antidepressiva (z. B. Amitriptylin, Clomipramin, Doxepin, Imipramin, Trimipramin) können sich deren unerwünschte Wirkungen (Harnverhalt, Sehstörungen, Mundtrockenheit, Gedächtnisstörungen) verstärken.

Wechselwirkungen mit Speisen und Getränken

Wenn Sie häufig mehr als drei Gläser alkoholhaltiger Getränke am Tag trinken, kann die Leber bereits auf eine normale Dosierung von Paracetamol empfindlicher reagieren, sodass es zu Vergiftungserscheinungen kommt.

Nebenwirkungen

Die Einnahme von Paracetamol – insbesondere in Kombination mit Coffein – über längere Zeit und in einer Menge, die die Höchstdosis überschreitet, birgt das Risiko für Dauerkopfschmerzen. Auch das Risiko für unerwünschte Wirkungen, insbesondere das für schwere Schäden an den Nieren, nimmt zu.

Keine Maßnahmen erforderlich

Der Mund kann trocken werden und es können leichte Magen-Darm-Beschwerden mit Übelkeit und Erbrechen auftreten. Das vergeht wieder, wenn Sie das Mittel nicht mehr einnehmen.

Bei Fieber verstärkt Paracetamol das Schwitzen.

Muss beobachtet werden

Bei Männern mit vergrößerter Prostata können Beschwerden beim Wasserlassen auftreten. Dabei bestehen trotz Harndrangs Schwierigkeiten, die Blase zu entleeren. Wenn solche Beschwerden auftreten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Wenn Sie nur verschwommen sehen können und die "Scharfeinstellung" mit den Augen nicht möglich ist, sollten Sie ebenfalls einen Arzt aufsuchen.

Wenn die Haut sich verstärkt rötet und juckt, reagieren Sie vermutlich allergisch auf das Mittel. Bei solchen Hauterscheinungen sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Das Mittel kann besonders bei Überdosierung und Daueranwendung die Leber schädigen. Treten Übelkeit, Erbrechen und/oder dunkel gefärbter Urin auf und ist der Stuhl auffällig hell, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Sofort zum Arzt

Wenn starker Hautausschlag, Juckreiz, Herzrasen, Atemnot, Schwäche und Schwindel auftreten, müssen Sie die Einnahme sofort stoppen und unverzüglich den Notarzt (Telefon 112) rufen, weil es sich um eine lebensbedrohliche Allergie handeln kann.

Die oben beschriebenen Hauterscheinungen können auch erste Anzeichen für vereinzelt auftretende, sehr schwerwiegende Reaktionen auf das Arzneimittel sein. Meist entwickeln sie sich etwa drei bis fünf Wochen nach der Anwendung. Typischerweise dehnen sich die Hautrötungen aus und es bilden sich Blasen. Auch die Schleimhäute des gesamten Körpers können betroffen und das Allgemeinbefinden wie bei einer fiebrigen Grippe beeinträchtigt sein. Bereits in diesem Stadium sollten Sie sich unbedingt an einen Arzt wenden, denn diese Hautreaktionen können sich rasch verschlimmern.

In Einzelfällen kann sich der Augeninnendruck so erhöhen, dass es zu einem Glaukomanfall kommt. Symptome dafür sind gerötete, schmerzende Augen, geweitete Pupillen, die sich bei Lichteinfall nicht mehr verengen, sowie sich hart anfühlende Augäpfel. Dann müssen Sie unverzüglich einen Augenarzt oder die nächste Notfallambulanz aufsuchen. Wird ein solcher akuter Glaukomanfall nicht sofort behandelt, können Sie erblinden.

Bei Männern mit vergrößerter Prostata kann der Harndrang sehr schmerzhaft werden. Wenn es nicht möglich ist, Wasser zu lassen, müssen Sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen.

Bei Erregung, Unruhe, Verwirrtheit und auffälligen Stimmungsveränderungen (Euphorie oder Depression im Sinne von "himmelhochjauchzend" oder "zu Tode betrübt") sowie bei Bewegungsstörungen und Krampfanfällen sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Solche Erregungszustände sind meist auf eine Überdosierung zurückzuführen.

Anhaltende Nierenschmerzen, eine plötzlich verringerte Urinmenge oder Blut im Urin sollten Sie sofort zum Arzt führen. Es besteht der Verdacht, dass die regelmäßige Einnahme von Paracetamol eine Schmerzmittelniere ausgelöst hat, die zum Nierenversagen führen kann. Ab welcher Menge Paracetamol einen solchen Nierenschaden auslöst, ist noch nicht sicher, er wird aber wahrscheinlich, wenn die Nierendurchblutung verringert ist. Das ist beispielsweise der Fall, wenn zusätzlich Wirkstoffe eingenommen werden, die die Nierenfunktion beeinträchtigen, wenn bereits ein Nierenschaden besteht, etwa bei Diabetes, oder wenn Paracetamol in einer Menge angewendet wird, die die Höchstdosis überschreitet.

Besondere Hinweise

Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

Kinder unter zwölf Jahren dürfen das Mittel nicht bekommen.

Für Schwangerschaft und Stillzeit

Während der Schwangerschaft und Stillzeit dürfen Sie das Mittel nicht anwenden.

Für ältere Menschen

Das Mittel kann die geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigen, insbesondere bei längerer Anwendung als vorgesehen. Wenn Sie langsamer reagieren als früher und Ihre Aufmerksamkeit oder Ihr Gedächtnis nachlassen, sollten Sie mit einem Arzt sprechen. Wenn Sie das Mittel absetzen, verschwinden diese Störungen wieder.

Zur Verkehrstüchtigkeit

Grippostad C: Dieses Mittel enthält ein müdemachendes Antihistaminikum. Es kann daher auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen, vor allem bei gleichzeitigem Alkoholkonsum. Sie sollten während der Einnahme deshalb nicht aktiv am Verkehr teilnehmen, keine Maschinen bedienen und keine Arbeiten ohne sicheren Halt verrichten.

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Anwendungsgebiete dieses Wirkstoffs