Wirkungsweise
Das Schmerzmittel Acetylsalicylsäure (ASS) und der schleimhautabschwellende Wirkstoff Pseudoephedrin sollen Erkältungsbeschwerden abmildern. ASS lindert Schmerzen, senkt Fieber und dämpft Entzündungen. Näheres unter Acetylsalicylsäure.
Pseudoephedrin verengt die Blutgefäße, wodurch die Schleimhaut in den Atemwegen abschwillt und eine durch Schnupfen verstopfte Nase frei werden soll. Diese Wirkung lässt sich durch Nasentropfen allerdings wesentlich gezielter erreichen.
Studien zu Aspirin complex zeigen zwar, dass eine kombinierte Einnahme von Pseudoephedrin und Acetylsalicylsäure die mit einer Erkältung einhergehenden Beschwerden wie Schmerzen, Fieber und Schnupfen lindern kann. Wenn Pseudoephedrin eingenommen wird, besteht jedoch die Gefahr starker Nebenwirkungen (z. B. Herzrasen und Unruhe). Die lokale Anwendung abschwellender Nasentropfen wirkt dagegen gezielt vor allem an der Nasenschleimhaut und erscheint nach wie vor sinnvoller.
Das Kombinationspräparat ist nicht sinnvoll zusammengesetzt und bei Erkältungen deshalb wenig geeignet. Um Schmerzen zu lindern oder Fieber zu senken, genügt ASS als Einzelwirkstoff. Bei gleichzeitig auftretendem Schnupfen ist die kurzzeitige Anwendung von abschwellenden Nasentropfen verträglicher und daher vorzuziehen.
Achtung
In der Woche vor einer Zahnbehandlung oder einer geplanten Operation sollten Sie kein ASS einnehmen. Schon eine einzige ASS-Tablette kann die Zeit, bis das Blut gerinnt, erheblich verlängern.
Gegenanzeigen
Unter folgenden Bedingungen dürfen Sie dieses Mittel nicht oder nur nach Rücksprache mit einem Arzt anwenden:
- Ihre Niere ist geschädigt.
- Die Leberfunktion ist gestört.
- Der Blutdruck ist zu hoch.
- Sie haben eine Herzerkrankung.
- Der Augeninnendruck ist erhöht (Glaukom).
- Sie haben eine Überfunktion der Schilddrüse.
- Sie haben eine vergrößerte Prostata und Probleme beim Wasserlassen.
- Sie sind an Diabetes erkrankt.
- Sie haben Asthma oder eine chronische Erkrankung, bei der die Atemwege verengt sind.
- Sie haben einen Tumor im Nebennierenmark (Phäochromozytom).
- Sie haben arterielle Durchblutungsstörungen oder eine Hirnblutung.
- Sie nehmen Medikamente aus der Gruppe der MAO-Hemmer ein (z. B. Tranylcypromin, bei Depressionen, oder Rasagelin, bei Parkinsonkrankheit).
- Sie haben oder hatten ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür.
- Sie neigen zu Blutungen.
- Sie nehmen gerinnungshemmende Medikamente ein.
- Sie neigen zu Allergien.
- Die Nase ist mit Polypen verstopft.
- Sie haben rheumatoide Arthritis, Schuppenflechte (Psoriasis) oder Krebs und schlucken oder spritzen den Wirkstoff Methotrexat in einer Dosierung von mehr als 15 Milligramm pro Woche.
Wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Wenn Sie noch andere Medikamente nehmen, ist zu beachten:
- Wird ASS zusammen mit "Rheumamedikamenten" (NSAR) angewendet, wie sie bei Gelenkbeschwerden vielfach eingenommen werden, steigt das Risiko für Schäden am Magen.
- Cortisonhaltige Mittel können bei innerlicher Anwendung die schädliche Wirkung von ASS auf den Magen verstärken. Dadurch steigt das Risiko für Blutungen.
- ASS kann die Wirkung und die Nebenwirkungen von Methotrexat (bei rheumatoider Arthritis, Psoriasis und Krebs) verstärken.
- ASS kann die Wirkung von Valproinsäure (bei Epilepsien) verstärken. Nehmen Sie ASS nur ab und zu ein, ist das Problem gering; dauert die Behandlung länger als ein paar Wochen, steigt das Risiko für unerwünschte Wirkungen der Epilepsiemittel. Eventuell muss der Arzt dann die Konzentration des Epilepsiemittels im Blut bestimmen und die Dosierung entsprechend verringern.
- ASS kann die Wirkung von blutdrucksenkenden Mitteln vermindern.
- Pseudoephedrin kann die Wirkung von trizyklischen Antidepressiva (Wirkstoffe z. B. Amitriptylin, Clomipramin, Doxepin bei Depressionen) verstärken. Dadurch kann der Blutdruck stark ansteigen.
- Der Blutdruck kann auch ansteigen, wenn Sie gleichzeitig Medikamente einnehmen, die wie Pseudoephedrin zur Gruppe der Sympathomimetika gehören: Appetitzügler, Aufputschmittel (Amphetamine) oder Mittel gegen zu niedrigen Blutdruck. Sie sollten beide Wirkstoffe deshalb nicht gleichzeitig einnehmen.
Unbedingt beachten
In Kombination mit gerinnungshemmenden Mitteln wie Phenprocoumon und Warfarin (bei erhöhter Thrombosegefahr) verstärkt ASS deren gerinnungshemmende Wirkung. Dadurch erhöht sich das Risiko für innere Blutungen. Diese Wechselwirkung ist von der ASS-Dosierung abhängig. Wenn Sie die genannten Wirkstoffe einnehmen, dürfen Sie daher ASS nicht gleichzeitig anwenden. Näheres hierzu siehe Mittel zur Blutverdünnung: verstärkte Wirkung.
Wenn Sie diese Mittel zusammen mit Wirkstoffen aus der Gruppe der MAO-Hemmer (z. B. Tranylcypromin, bei Depressionen, Rasagelin, bei Parkinsonkrankheit) einnehmen, können Erregungszustände, Bewusstseinstrübungen, Muskelzittern und -zucken eintreten (Serotonin-Syndrom) und der Blutdruck kann stark absinken. Wenn sich zusätzlich die Atemmuskulatur verkrampft, kann das lebensbedrohlich werden. Grippemittel dürfen Sie deshalb nur anwenden, wenn die letzte Einnahme der MAO-Hemmer länger als zwei Wochen zurückliegt.
Wechselwirkungen mit Speisen und Getränken
Größere Mengen oder regelmäßiger Konsum von Alkohol können die schädliche Wirkung von ASS auf den Magen verstärken. Dann steigt das Risiko für Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre und -blutungen.
Nebenwirkungen
Die Einnahme von Acetylsalicylsäure über längere Zeit und in einer Menge, die die Höchstdosis überschreitet, birgt das Risiko für Dauerkopfschmerzen. Auch das Risiko für unerwünschte Wirkungen, insbesondere das für schwere Schäden an den Nieren, nimmt zu.
Keine Maßnahmen erforderlich
Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen und Schwindelgefühl können vorkommen. Diese Symptome vergehen wieder, wenn Sie die Mittel nicht mehr einnehmen.
Bei mehr als 10 von 100 Behandelten treten Magenschmerzen, Aufstoßen, Übelkeit und Durchfall auf. Wenn Sie das Schmerzmittel absetzen, legen sich diese Beschwerden wieder.
Muss beobachtet werden
Bei Männern mit vergrößerter Prostata können Beschwerden beim Wasserlassen auftreten. Dabei bestehen trotz Harndrangs Schwierigkeiten, die Blase zu entleeren. Wenn solche Beschwerden auftreten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Der Puls kann sich beschleunigen, der Blutdruck ansteigen, wodurch Ihnen unwohl und/oder schwindlig werden kann, auch Kopfschmerzen können auftreten. Wenn Herzrasen mit einem Ruhepuls von über 100 Schlägen pro Minute auftritt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Treten Wahnvorstellungen, Euphorie und Halluzinationen auf, sollten Sie das Mittel absetzen. Bleiben diese Phänomene weiterhin bestehen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Wenn die Haut sich verstärkt rötet und juckt, reagieren Sie vermutlich allergisch auf das Mittel. Bei solchen Hauterscheinungen sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Halten die beschriebenen Magenbeschwerden an, sollten Sie sich an einen Arzt wenden. Es könnte sein, dass sich ein Magengeschwür gebildet hat. Schäden in der Magenschleimhaut und Magengeschwüre können auch vorkommen, ohne Schmerzen zu bereiten. Aus solchen Stellen kann es immer mal wieder bluten. Das geronnene Blut verfärbt den Stuhl auffällig dunkel. Dann sollten Sie möglichst bald einen Arzt aufsuchen.
Ein anhaltender geringfügiger Blutverlust kann auch unbemerkt bleiben, sodass sich im Lauf der Zeit eine Blutarmut ausbildet. Sie äußert sich mit Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen, rascher Ermüdbarkeit, eventuell auch rauer und rissiger Haut sowie brüchigen Nägeln. Bei solchen Symptomen sollten Sie ebenfalls einen Arzt aufsuchen.
Die Zeit, bis das Blut gerinnt, verlängert sich. Dann blutet es z. B. nach einem Schnitt in den Finger länger als sonst. Bemerken Sie kleine rote Punkte in der Haut, kann es sich um Einblutungen handeln, die der Arzt beurteilen sollte.
Sofort zum Arzt
Wenn Schmerzen hinter dem Brustbein auftreten und von Angstgefühlen, Unruhe, Atemnot, Blässe und Schweißausbruch begleitet sind, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen, insbesondere wenn diese Symptome erstmalig auftreten.
Wenn plötzlich heftige Bauchschmerzen einsetzen, die bis in den Rücken ausstrahlen, oder wenn Sie gar Blut erbrechen müssen, ist davon auszugehen, dass es aus einem Magengeschwür stark blutet, möglicherweise hat es sogar schon die Magenwand durchbrochen. Dann müssen Sie sofort den Notarzt (Telefon 112) rufen.
Anhaltende Nierenschmerzen, eine plötzlich verringerte Urinmenge oder Blut im Urin sollten Sie sofort zum Arzt führen. Es besteht der Verdacht, dass die regelmäßige Einnahme von ASS eine Schmerzmittelniere ausgelöst hat, die zum Nierenversagen führen kann. Ab welcher Menge ASS einen solchen Nierenschaden auslöst, ist noch nicht sicher; er wird aber wahrscheinlich, wenn die Nierendurchblutung verringert ist. Das ist vor allem dann der Fall, wenn ASS mit anderen Schmerzmitteln kombiniert eingenommen wird.
Hörstörungen, Ohrgeräusche, Schwindel und Zustände wie im Delirium (Bewusstseinsstörungen, keine zeitliche und räumliche Orientierung, das Sehen von Trugbildern, Schwitzen, Zittern und Unruhe) lassen vermuten, dass ASS zu hoch dosiert wurde. In diesem Fall sollten Sie sich sofort an einen Arzt wenden.
Besondere Hinweise
Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren sollten Sie das Grippemittel nicht geben, zumal es wenig geeignet ist.
Generell gilt, dass Kinder unter zwölf Jahren kein ASS einnehmen sollten, vor allem wenn sie einen Virusinfekt wie Grippe oder Windpocken haben. Dabei besteht das seltene Risiko, dass ASS ein Reye-Syndrom auslöst, bei dem schwere Leber- und Hirnschäden möglich sind. Erstes Symptom ist langanhaltendes Erbrechen; später ist das Kind nur noch schlecht ansprechbar und hat Zustände wie im Delirium (Bewusstseinsstörungen, keine zeitliche und räumliche Orientierung, das Sehen von Trugbildern, Schwitzen, Zittern und Unruhe). Rufen Sie bei solchen Anzeichen sofort den Arzt. Diese Nebenwirkung kann zum Tod führen.
Für Schwangerschaft und Stillzeit
Während der Schwangerschaft und Stillzeit dürfen Sie dieses Mittel nicht einnehmen.
Für ältere Menschen
Ältere Menschen können auf Pseudoephedrin besonders empfindlich reagieren, was sich mit verstärkter Unruhe und Nervosität zeigt.
Bei Menschen über 60 Jahre ist das Risiko für Magen-Darm-Blutungen besonders groß. Bei jedem zweiten über 70-jährigen wird Acetylsalicylsäure verzögert abgebaut und ausgeschieden. Für diese Personen genügt eine geringere Dosis; andernfalls müssen sie mit vermehrten und schwereren unerwünschten Wirkungen rechnen. Da aber kaum jemand weiß, ob er zu diesem Personenkreis gehört, empfiehlt es sich für ältere Menschen, von Acetylsalicylsäure generell eine geringere Dosis einzunehmen oder ein magenverträglicheres Schmerzmittel zu wählen.
Zur Verkehrstüchtigkeit
Das Grippemittel kann Schwindel und Verwirrtheit auslösen und die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen, vor allem bei gleichzeitigem Alkoholkonsum. Sie sollten während der Einnahme deshalb nicht aktiv am Verkehr teilnehmen, keine Maschinen bedienen oder Arbeiten ohne sicheren Halt verrichten.
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