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Cortison: Dexamethason, Fluorometholon, Hydrocortison und Prednisolon (Augenmittel)

Wirkungsweise

Glucocorticoide (Cortisone) zur Anwendung im Auge stoppen Entzündungsreaktionen und verhindern so, dass sich die Entzündung weiter ausbreitet. Welche Substanz gewählt wird, hängt davon ab, ob die Entzündung oberflächlich ist oder tief in das Gewebe hineinreicht und wie schwer sie ist. Wie gut die verschiedenen Glucocorticoide in das Gewebe eindringen, hängt auch von ihrer Salzform ab. So wirken die Phosphatsalze vor allem bei oberflächlichen Bedingungen, während Acetatverbindungen tiefer in die Augengewebe eindringen. Gleichzeitig unterscheiden sich die Wirkstärken der verschiedenen Glucocorticoide: Dexamethason wirkt stärker antientzündlich als beispielsweise Prednisolon oder Hydrocortison. Testergebnisse cortisonhaltige Augenmittel

Bei der Anwendung von cortisonhaltigen Augenmitteln ist zu berücksichtigen, dass diese nicht dauerhaft zum Einsatz kommen dürfen. Andernfalls sind als unerwünschte Wirkungen eine Erhöhung des Augeninnendrucks und eine Eintrübung der Linse (Katarakt, grauer Star) zu erwarten.

Zur Behandlung von Augenentzündungen, die nicht durch Krankheitserreger verursacht sind, werden Glucocorticoide als "geeignet" angesehen, wenn es sich um konservierungsmittelfreie Produkte handelt. Konservierte Mittel gelten als "auch geeignet".

Näheres hierzu lesen Sie unter Konservierungsmittel.

Anwendung

Wie oft das Glucocorticoid angewendet wird, hängt davon ab, wie schwer die Entzündung ist. Es ist denkbar, dass Sie anfänglich jede Stunde eine Dosis eintropfen sollen. Geht die Entzündung zurück, können Sie die Dosierung bis zu einer Anwendung alle zwei Tage reduzieren.

Nur in begründeten Fällen sollte eine Glucocorticoidbehandlung am Auge länger als zwei Wochen dauern. Muss über einen längeren Zeitraum behandelt werden, muss der Augenarzt in regelmäßigen Abständen den Augeninnendruck und den Zustand der Hornhaut kontrollieren. Ist der Augeninnendruck deutlich erhöht, sollte er medikamentös gesenkt werden.

Weitere Hinweise zur Anwendung und zur Verkehrstüchtigkeit sowie Informationen beim Tragen von Kontaktlinsen lesen Sie unter Augenmittel anwenden.

Gegenanzeigen

Es gelten die gleichen Gegenanzeigen wie bei der innerlichen Anwendung von Glucocorticoiden. Wie streng sie beachtet werden müssen, hängt davon ab, wie lange das Augenmittel angewendet und wie hoch es dosiert wird.

Unter folgenden zusätzlichen Bedingungen dürfen Sie Glucocorticoide in Augenmitteln nicht anwenden:

  • Sie haben eine Entzündung am Auge, die durch Bakterien, Viren oder Pilze hervorgerufen ist. Diese kann sich durch Glucocorticoide verstärken und die Erreger können sich leichter ausbreiten. Das liegt daran, dass Glucocorticoide die Abwehrkraft des Immunsystems unterdrücken.
  • Ihre Hornhaut ist verletzt oder Sie haben eine Hornhautwucherung.

Bei Patienten mit grünem Star (Glaukom) muss der Arzt Nutzen und Risiken besonders sorgfältig abwägen. Da Glucocorticoide den Augeninnendruck ansteigen lassen können, muss der Augenarzt den Augeninnendruck bei ihnen in kurzen Abständen kontrollieren.

Wechselwirkungen

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Es gelten die gleichen Wechselwirkungen wie bei der innerlichen Anwendung von Glucocorticoiden. Wie streng sie beachtet werden müssen, hängt davon ab, wie lange das Augenmittel angewendet und wie hoch es dosiert wird.

Bei der gleichzeitigen Anwendung anderer Medikamente ist zu beachten, dass durch die gemeinsame Verabreichung von Augentropfen mit Atropin (z. B. bei Entzündung der inneren Augenhäute) oder auch zusammen mit ähnlich wirkenden Substanzen der Augeninnendruck deutlich steigen kann.

Glucocorticoide können – insbesondere bei länger andauernder Anwendung – die Wundheilung verzögern beziehungsweise die Hornhaut schädigen. Werden gleichzeitig NSAR am Auge angewendet, verstärken sich diese Effekte noch.

Nebenwirkungen

Da der Wirkstoff teilweise ins Blut und in den Körperkreislauf gelangt, können die Augenmittel die gleichen unerwünschten Wirkungen haben wie eingenommene Glucocorticoide. Aufgrund der äußeren Anwendung, der geringeren Dosierung und der kurzen Behandlungszeit treten diese Probleme jedoch erheblich seltener auf und fallen schwächer aus.

Keine Maßnahmen erforderlich

Selten kommt es vor, dass sich durch die Behandlung das Oberlid vorübergehend absenkt, sodass das Auge nicht wie gewohnt offengehalten werden kann.

Muss beobachtet werden

Glucocorticoide verringern die Abwehrkraft der Augen gegenüber Keimen. Vor allem die Hornhaut wird dadurch anfälliger für Infektionen, besonders für solche durch Pilze und Viren. Wenn nach der Behandlung die Augen erneut brennen, gerötet und geschwollen sind, tränen, Sekret absondern und verkrusten, ist eine neue Entzündung durch Erreger aufgetreten oder die bestehende hat sich verschlimmert. Dann sollten Sie einen Augenarzt aufsuchen.

Werden glucocorticoidhaltige Augentropfen länger als vier Wochen angewendet, kann sich eine Linsentrübung (grauer Star) entwickeln. Verändert sich Ihre Sehfähigkeit, sollten Sie sich an einen Augenarzt wenden.

Sofort zum Arzt

Manche Erkrankungen haben zur Folge, dass Hornhaut und Lederhaut des Auges sehr dünn werden. Wendet man dann Glucocorticoide an, besteht das Risiko, dass diese Augenhäute reißen. Wenn Sie während einer solchen Behandlung einen Stoß oder Schlag auf das Auge bekommen, sollten Sie sich umgehend an einen Augenarzt wenden.

In seltenen Fällen können Glucocorticoide den Augeninnendruck so erhöhen, dass es zu einem Glaukomanfall kommt. Symptome dafür sind gerötete, schmerzende Augen, geweitete Pupillen, die sich bei Lichteinfall nicht mehr verengen, sowie sich hart anfühlende Augäpfel. Dann müssen Sie unverzüglich einen Augenarzt oder die nächste Notfallambulanz aufsuchen. Wird ein solcher akuter Glaukomanfall nicht sofort behandelt, können Sie erblinden.

Besondere Hinweise

Für Schwangerschaft und Stillzeit

Da Glucocorticoide auch bei der Anwendung am Auge in den Blutkreislauf gelangen können, sollten während der Schwangerschaft solche Mittel nur zum Einsatz kommen, wenn der Arzt sie unbedingt für erforderlich hält. Wenn dies der Fall ist, sollten sie so kurz und so niedrig dosiert wie möglich angewendet werden.

Glucocorticoide gehen in die Muttermilch über, daher sollte in der Stillzeit die Notwendigkeit einer Anwendung sorgfältig geprüft werden.

Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

Bei Kindern unter 14 Jahren, die Glucocorticoide länger als vier Wochen am Auge anwenden, ist das Risiko, dass sich eine Linsentrübung entwickelt, besonders groß. Auch Auswirkungen auf das Wachstum sind möglich. Die Mittel sollten daher bei Kindern nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiken über einen längeren Zeitraum eingesetzt werden.

Zur Verkehrstüchtigkeit

Bei längerem Gebrauch dieser Augenmittel kann sich die Sehleistung verschlechtern. Das kann sich auf die Reaktionsfähigkeit auswirken.

Wenn Sie derartige Beeinträchtigungen feststellen, dürfen Sie nicht aktiv am Verkehr teilnehmen, keine Maschinen bedienen und keine Arbeiten ohne sicheren Halt verrichten.

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