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Cortison + Antibiotikum: Dexamethason + Tobramycin (Augentropfen/Kombination)

Wirkungsweise

In diesem Präparat ist das Antibiotikum Tobramycin mit dem Glucocorticoid Dexamethason kombiniert. Testergebnis Augentropfen mit Antibiotikum und Cortison

Tobramycin wirkt gegen viele Bakterienarten, die bei Augenerkrankungen eine Rolle spielen. Bei lebensbedrohlichen Infektionen wird es auch innerlich angewendet, Resistenzen gegen den Wirkstoff sind aber bisher insgesamt selten. Tobramycin gehört in die gleiche Antibiotikagruppe wie Gentamicin, es ist ein Aminoglycosid. Wenn eines der beiden Antibiotika nicht gewirkt hat, bleibt auch das andere wirkungslos (Kreuzresistenz).

Der zweite Kombinationspartner in diesem Produkt, das Glucocorticoid Dexamethason, hemmt Entzündungen, die nicht durch Keime hervorgerufen sind. Nach Operationen hilft es, die entzündlichen Reaktionen der Gewebe durch den Eingriff zu verringern. Das kommt der Heilung zugute.

Bisher ist noch nicht überzeugend belegt worden, dass die festgelegte Kombination von Tobramycin und Dexamethason in einem Produkt bei der Nachbehandlung von Operationen gegenüber der Anwendung jedes Einzelmittels allein Vorteile hat. Daher wird das Mittel als "mit Einschränkung geeignet" bewertet.

Allgemeine Angaben zur Wirkweise von Antibiotika finden Sie unter Antibiotika allgemein, zu der von Glucocorticoiden unter Glucocorticoide.

Näheres zu dem Konservierungsmittel in diesem Präparat finden Sie unter Konservierungsmittel.

Anwendung

Bei diesen Augentropfen sind die Wirkstoffe nicht in einer Flüssigkeit gelöst, sondern setzen sich am Boden ab. Damit sich die Inhaltsstoffe in der Lösung gleichmäßig verteilen, muss die Flasche vor Gebrauch gut geschüttelt werden.

In der Regel wird das Mittel 14 Tage lang angewendet. Länger als 24 Tage sollte die Behandlung nicht dauern, da sonst das Risiko für unerwünschte Wirkungen zunimmt.

Weitere Hinweise zur Anwendung sowie Informationen zur Verkehrstüchtigkeit und beim Tragen von Kontaktlinsen lesen Sie unter Augenmittel anwenden.

Gegenanzeigen

Wegen des Glucocorticoidanteils dürfen Sie die Mittel über das hinaus, was bei den Glucocorticoiden allgemein gesagt ist, unter folgenden Bedingungen nicht anwenden:

  • Sie haben eine Entzündung der Binde- oder Hornhaut, die durch Viren oder Pilze hervorgerufen ist, zum Beispiel eine Herpesinfektion. Solche Erkrankungen können sich durch diese Arzneimittel verstärken und die Erreger können sich leichter ausbreiten, weil Glucocorticoide die Abwehrkraft des Immunsystems unterdrücken.
  • Sie haben eine unbehandelte eitrige Infektion im Augeninnern.

Unter folgenden zusätzlichen Bedingungen muss der Arzt Nutzen und Risiken besonders sorgfältig abwägen:

  • Sie haben einen grünen Star (Glaukom). Da Glucocorticoide den Augeninnendruck ansteigen lassen können, muss der Augenarzt den Augeninnendruck insbesondere bei länger dauernder Anwendung regelmäßig kontrollieren.
  • Die Hornhaut Ihrer Augen ist ungewöhnlich dünn oder wird durch eine Erkrankung verdünnt. Dann kann sie bei der Anwendung von Glucocorticoiden einreißen.

Wechselwirkungen

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Der Glucocorticoidanteil der Kombination kann den Augeninnendruck erhöhen. Bei gleichzeitiger Anwendung von Augentropfen mit Atropin (z. B. bei Entzündung der inneren Augenhäute), aber auch von ähnlich wirkenden Substanzen, kann sich dieser Effekt noch verstärken.

Nebenwirkungen

Keine Maßnahmen erforderlich

Nach der Anwendung kann sich ein Fremdkörpergefühl einstellen, die Augen können brennen, tränen und sich röten. Das ist unbedenklich, wenn es rasch wieder vergeht.

Es können leichte Kopfschmerzen auftreten.

Muss beobachtet werden

Werden glucocorticoidhaltige Augentropfen länger als vier Wochen angewendet, kann sich eine Linsentrübung entwickeln. Verändert sich Ihre Sehfähigkeit, sollten Sie sich an einen Augenarzt wenden.

Wenn sich das Auge oder die Haut um das Auge herum rötet und juckt, reagieren Sie vermutlich allergisch auf das Mittel. Dann sollten Sie den Arzt aufsuchen.

Während oder unmittelbar nach der Behandlung kann sich eine Infektion entwickeln, die durch Pilze ausgelöst wurde oder durch Erreger, die gegen das enthaltene Tobramycin resistent sind. Eine solche Infektion muss mit anderen Mitteln behandelt werden. Wenn bereits während der Behandlung Beschwerden auftreten, sollten Sie diese dem Arzt mitteilen.

Sofort zum Arzt

Manche Erkrankungen haben zur Folge, dass Hornhaut und Lederhaut des Auges sehr dünn werden. Wendet man dann Glucocorticoide an, besteht das Risiko, dass diese Augenhäute reißen. Wenn Sie während einer solchen Behandlung einen Stoß oder Schlag auf das Auge bekommen, sollten Sie sich umgehend an einen Augenarzt wenden.

In Einzelfällen kann sich der Augeninnendruck so erhöhen, dass es zu einem Glaukomanfall kommt. Symptome dafür sind gerötete, schmerzende Augen, geweitete Pupillen, die sich bei Lichteinfall nicht mehr verengen, sowie sich hart anfühlende Augäpfel. Dann müssen Sie unverzüglich einen Augenarzt oder die nächste Notfallambulanz aufsuchen. Wird ein solcher akuter Glaukomanfall nicht sofort behandelt, können Sie erblinden.

Besondere Hinweise

Für Schwangerschaft und Stillzeit

Für die Anwendung der Kombination während Schwangerschaft und Stillzeit liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Es ist unklar in welcher Menge die beiden Wirkstoffe in den Blutkreislauf oder die Muttermilch übertreten. Das Mittel sollte während dieser Zeiten daher nur zum Einsatz kommen, wenn der Arzt Nutzen und Risiken einer Behandlung für das Ungeborene oder den Säugling sorgfältig abgewogen hat.

Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

Kinder ab zwei Jahre und Jugendliche können mit diesem Augenmittel behandelt werden.

Allerdings ist bei Kindern unter 14 Jahren, die Glucocorticoide länger als vier Wochen am Auge anwenden, das Risiko, dass sich ein erhöhter Augeninnendruck und ein Katarakt entwickelt, besonders groß. Auch Wachstumsstörungen können auftreten. Das Mittel sollte daher bei Kindern nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiken über einen längeren Zeitraum eingesetzt werden.

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