Wirkungsweise
Die Mittel enthalten Vitamin D (auch Colecalciferol), das den Knochenaufbau bei Säuglingen unterstützt, und Natriumfluorid, das den Zahnschmelz widerstandsfähiger gegen Kariesbakterien macht – Testergebnisse Medikamente zur Rachitisvorbeugung und Testergebnisse Mittel zur Zahngesundheit.
Es ist nicht ausreichend nachgewiesen, dass die Gabe von Fluoriden bereits vor dem ersten Zahndurchbruch etwas nutzt. Hierfür fehlen die von der Stiftung Warentest geforderten Studien (Details der Methodik). Diese wären aber notwendig, um zu belegen, dass diese Kombinationsmittel sinnvoll zusammengesetzt sind.
Fluoride entfalten ihre Wirkung überwiegend durch den direkten Kontakt mit der Zahnsubstanz. Somit ist der Beginn einer Behandlung mit Fluoriden zur Kariesprophylaxe mit dem Sichtbarwerden des ersten Milchzahns zu empfehlen. Auf welche Weise dann den Zähnen das Fluorid zugeführt wird – ob in Form von Zahnpasten oder Tabletten, ist dabei unerheblich. Zur Kariesprophylaxe wird in der Regel geraten, die Milchzähne mit fluoridhaltiger Zahnpasta in der empfohlenen Menge für das jeweilige Alter zu putzen.
Zur Rachitisprophylaxe ist Vitamin D3 hingegen bereits ab der 2. Lebenswoche erforderlich und wird hauptsächlich im ersten Lebensjahr benötigt, vor allem, wenn das Kind in den Wintermonaten geboren wurde.
Eine kombinierte Anwendung der beiden Wirkstoffe zur Vereinfachung der Einnahme ist allenfalls vertretbar, wenn bei einem Kind ab dem 6. Lebensmonat ein regelmäßiges Zähneputzen der ersten Milchzähne nicht gewährleistet ist.
Anwendung
Die Dosierung ist abhängig vom Alter des Kindes und von der Fluoridkonzentration im Trinkwasser. Diese können Sie in Ihrem Wasserwerk nachfragen. Wenn das Trinkwasser mehr als 0,3 Milligramm Fluorid pro Liter enthält, brauchen Sie kein Fluorid zu geben, auch die kombinierte Anwendung ist dann nicht sinnvoll.
Die Tabletten werden auf einem Löffel in etwas Wasser aufgelöst, bevor Sie sie Ihrem Kind geben, damit es sich nicht an der Tablette verschluckt.
Gegenanzeigen
Sie dürfen die Mittel bei Ihrem Kleinkind nicht zusätzlich zu anderen fluoridhaltigen Speisen (z. B. fluoridhaltiges Speisesalz, Säuglingsfertignahrung), Getränken (Trink- oder Mineralwasser mit mehr als 0,3 Milligramm Fluorid pro Liter) und Arzneimitteln (z. B. Gele zur Zahnfluoridierung, fluoridhaltige Zahnpasten) anwenden. Ein Zuviel an Fluorid führt zu bleibenden weißen Flecken bei den zweiten Zähnen.
Außerdem darf Ihr Kind kein Vitamin D einnehmen, wenn sein Blut zu viel Calcium enthält und/oder es mit dem Urin zu viel Calcium ausscheidet. Das ist beispielsweise der Fall, wenn die Nebenschilddrüsen zu viel Parathormon produzieren, und wenn sich in den Knochen und im Knochenmark Tumoren befinden.
Unter folgenden Umständen muss der Arzt Nutzen und mögliche Risiken der Mittel sorgfältig gegeneinander abwägen:
- Ihr Kind ist frühgeboren. Die Mittel zum Einnehmen sollten erst zum Einsatz kommen, wenn das Kind mehr als 3 Kilogramm wiegt und sich normal entwickelt.
- Ihr Kind leidet an einer schweren chronischen Erkrankung, die Auswirkungen auf seine körperliche Entwicklung hat.
Wechselwirkungen
Unbedingt beachten
Wenn mit der Vitamin-D-Behandlung der Calciumspiegel im Blut ansteigt und Sie Ihr Kind gleichzeitig aufgrund eines angeborenen Herzfehlers mit einem Digitaliswirkstoff wie Digoxin (bei Herzschwäche) behandeln müssen, können Herzrhythmusstörungen auftreten.
Wechselwirkungen mit Speisen und Getränken
Calcium und Magnesium können die Aufnahme von Fluorid in die Zahnsubstanz oder den Körper vermindern. Zwischen der Einnahme der Mittel und milchhaltiger Speisen sollte daher möglichst ein zeitlicher Abstand von 2 Stunden liegen.
Nebenwirkungen
Eine zu hohe Dosierung von Vitamin D kann unerwünschte Wirkungen verursachen. Allerdings hält die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bei Kindern bis 10 Jahre 50 Mikrogramm (= 2 000 I.E.) Vitamin D am Tag für unbedenklich.
Muss beobachtet werden
Falls Ihr Kind auf das Mittel allergisch reagiert, rötet sich die Haut nach der Anwendung verstärkt und beginnt zu jucken. Dann sollten Sie den Arzt aufsuchen, um zu klären, ob es sich tatsächlich um eine allergische Hautreaktion handelt. Er wird mit Ihnen klären, ob Sie das Mittel ersatzlos absetzen können oder welches Alternativmedikament Sie benötigen.
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