Wirkungsweise
Mit Ethosuximid werden Absencen behandelt – eine Epilepsieform, die vornehmlich im Kindesalter auftritt. Bei Absencen setzt das Bewusstsein sekundenlang aus – mit oder ohne begleitende Zuckungen. Die Wirkweise von Ethosuximid ist weitgehend ungeklärt. Es wird vermutet, dass Ethosuximid vor allem Nervenzellen in den Gehirnregionen beeinflusst, die bei Absence-Epilepsie fehlgesteuert sind.
In einer Studie wurde verglichen, wie wirksam die Behandlung von Kindern mit Absence-Epilepsie mit Ethosuximid, Lamotrigin oder Valproinsäure ist. Ethosuximid und Valproinsäure waren in etwa gleich wirksam, beide wirkten besser als Lamotrigin. Ethosuximid scheint zudem die Aufmerksamkeit der Kinder weniger zu beeinträchtigen als Valproinsäure. Ethosuximid wird daher für die Behandlung von Absence-Epilepsien bei Kindern als "geeignet" bewertet.
Im Gegensatz zu Valproinsäure, die auch bei anderen Epilepsieformen eingesetzt werden kann, ist Ethosuximid nur bei Absencen im Kindesalter gut wirksam. Treten neben Absencen noch andere generalisierte Anfälle auf, ist Valproinsäure zu bevorzugen.
Anwendung
Allgemeine Angaben zur Anwendung finden Sie unter Epilepsiemittel gemeinsam betrachtet.
Mit welcher Dosis die Behandlung beginnt, ist abhängig vom Alter Ihres Kindes. Bei Kindern unter 2 Jahren liegt die Anfangsdosis bei 125 Milligramm Ethosuximid. Die Dosierung des Mittels muss so lange gesteigert werden, bis die individuell erforderliche Menge gefunden ist, bei der keine Anfälle mehr auftreten. In der Regel liegt die Erhaltungsdosis im Kindesalter bei 20 Milligramm Ethosuximid pro Kilogramm Körpergewicht. Mehr als 1000 Milligramm pro Tag dürfen es aber nicht sein.
Um das Nebenwirkungsrisiko zu verringern, sollte die Dosierung nur langsam gesteigert werden. Zudem sollte Ethosuximid während oder nach den Mahlzeiten eingenommen werden.
Das Mittel wirkt 24 Stunden, so dass es in der Regel nur einmal am Tag eingenommen werden muss. Wenn die Tagesdosis aber hoch ist, wird empfohlen die Einnahme auf zwei Portionen aufzuteilen.
Ethosuximid kann das Knochenmark schädigen. Um auf eine solche Schädigung aufmerksam zu werden, sollte der Arzt zu Beginn der Behandlung jeden Monat ein Blutbild machen. Nach dem ersten Behandlungsjahr genügen Kontrollen in halbjährlichem Abstand.
Achtung
Petnidan Saft enthält als Konservierungsmittel Parabene. Wenn Sie auf Parastoffe allergisch reagieren, dürfen Sie das Mittel nicht anwenden.
Gegenanzeigen
Bei Kindern mit psychischen Erkrankungen sollte der Arzt Nutzen und Risiken einer Behandlung mit Ethosuximid sorgfältig abwägen. Bei diesen können psychische Nebenwirkungen wie Wahnzustände, Halluzinationen, Angstzustände und Übererregtheit häufiger als sonst auftreten.
Wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit Speisen und Getränken
Alkohol verstärkt die dämpfende Wirkung von Ethosuximid. Dann kann vor allem die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt sein.
Nebenwirkungen
Bei der Behandlung mit Ethosuximid können sich vermehrt Selbsttötungsgedanken einstellen. Wenn Sie bei Ihrem Kind Verhaltensveränderungen wie Lustlosigkeit, Antriebsmangel, vermehrte Ängste, Interesselosigkeit und Schuldgefühle bemerken, sollten Sie das umgehend einem Arzt mitteilen, damit er über das weitere Vorgehen entscheiden kann.
Keine Maßnahmen erforderlich
Ethosuximid kann zu Magen-Darm-Beschwerden mit Übelkeit und Erbrechen sowie Durchfall und Appetitmangel führen. Das könnte der Grund sein, weshalb einige der mit Ethosuximid Behandelten an Gewicht verlieren.
Muss beobachtet werden
Ethosuximid kann zu starken Kopfschmerzen führen.
Die Behandelten können sich kraftlos und abgespannt fühlen. Wenn diese Nebenwirkungen sehr belastend sind, sich das Kind beispielsweise in der Schule verschlechtert, sollten Sie mit dem Arzt darüber sprechen.
Besonders in den ersten Stunden der Behandlung kann es zu Bewegungsstörungen kommen. Darüber sollte der Arzt informiert werden. Wenn der Wirkstoff abgesetzt wird, verschwinden die Beschwerden wieder.
Ethosuximid kann die Psyche beeinflussen und Verhaltensauffälligkeiten auslösen. Wenn sich ein behandeltes Kind ungewöhnlich ängstlich fühlt oder Halluzinationen hat, sollte ein Arzt aufgesucht und mit ihm das weitere Vorgehen besprochen werden.
Wenn die Haut sich verstärkt rötet und juckt, reagiert das Kind möglicherweise allergisch auf das Mittel. Bei solchen Hauterscheinungen sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um zu klären, ob es sich tatsächlich um eine allergische Hautreaktion handelt und das Kind ein Alternativmedikament benötigt. Bei bis zu 10 von 100 Behandelten tritt eine solche Reaktion auf.
Wenn jemand, der mit Ethosuximid behandelt wird, auffallend blass, müde, kraftlos und kurzatmig ist, kann das auf einer Blutarmut beruhen, weil Ethosuximid die Produktion von Blutfarbstoff beeinträchtigen kann. Bei diesen Symptomen sollte ein Arzt das Blut untersuchen.
Bei Abgeschlagenheit, Müdigkeit, grippeartigen Beschwerden mit Halsschmerzen und Fieber kann es sich auch um eine Blutbildungsstörung handeln. Besonders die Zahl der weißen Blutkörperchen, die an der Erregerabwehr beteiligt sind, kann deutlich verringert sein. Gegebenenfalls muss der Arzt Ethosuximid dann geringer dosieren oder zu einem anderen Medikament wechseln.
Sofort zum Arzt
Die oben beschriebenen Hauterscheinungen können in sehr seltenen Fällen auch erste Anzeichen für andere sehr schwerwiegende Reaktionen auf das Arzneimittel sein. Meist entwickeln diese sich während der Anwendung des Mittels nach Tagen bis Wochen. Typischerweise dehnen sich die Hautrötungen aus, und es bilden sich Blasen ("Syndrom der verbrühten Haut"). Auch die Schleimhäute des gesamten Körpers können betroffen und das Allgemeinbefinden wie bei einer fiebrigen Grippe beeinträchtigt sein. Bereits in diesem Stadium sollten Sie sich sofort an einen Arzt wenden, denn diese Hautreaktionen können sich rasch lebensbedrohlich verschlimmern. Sie treten bei 1 bis 10 von 10 000 Behandelten auf.
Besondere Hinweise
Für Schwangerschaft und Stillzeit
Allgemeine Hinweise für die Anwendung in der Schwangerschaft finden Sie unter Epilepsiemittel gemeinsam betrachtet.
Durch Ethosuximid kann sich ein Mangel an Folsäure entwickeln. Bei einer ungenügenden Versorgung mit diesem Vitamin treten beim sich entwickelnden Kind bestimmte Fehlbildungen häufiger auf. Frauen, die schwanger werden wollen und mit Ethosuximid behandelt werden, sollten möglichst schon drei Monate vor Eintritt einer Schwangerschaft täglich fünf Milligramm Folsäure einnehmen und diese Medikation bis zur zwölften Schwangerschaftswoche beibehalten. Damit wird diesen Fehlbildungen vorgebeugt.
Wenn Sie während der Schwangerschaft Ethosuximid eingenommen haben, sollte Ihr Kind unmittelbar nach der Geburt sicherheitshalber Vitamin K gespritzt bekommen. Dieses Vitamin ist – neben anderem – für die Blutgerinnung notwendig. Durch eine Behandlung der Frau mit Ethosuximid kann sich beim ungeborenen Kind ein Vitamin-K-Mangel entwickeln, der unbehandelt beim Säugling zu Gehirnblutungen führen kann.
Ethosuximid geht in die Muttermilch über. Bei einer solchen Therapie sollten Sie sicherheitshalber nicht stillen.
Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
Mit Ethosuximid können bereits Säuglinge behandelt werden. Für Kleinkinder kann der Saft beispielsweise in einen Brei eingerührt werden.
Auch bei Kindern, denen das Schlucken von Tabletten oder Kapseln schwerfällt, kann der Saft das Einnehmen erleichtern.
Zur Verkehrstüchtigkeit
Hinweise zur Verkehrstüchtigkeit finden Sie unter Epilepsiemittel gemeinsam betrachtet.
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