Wirkungsweise
Dieses Mittel für Säuglinge und Kleinkinder enthält sowohl eine Elektrolytlösung als auch gefriergetrocknete lebensfähige Milchsäurebakterien (Lactobazillen) zur Behandlung von Durchfall. Lactobazillen sind auch natürlicherweise im Darm vorhanden und können möglicherweise verhindern, dass sich Krankheitskeime an die Darmschleimhaut anheften und dort Giftstoffe freisetzen.
In einer wissenschaftlich gut gemachten Studie konnte nicht nachgewiesen werden, dass Lactobacillus rhamnosus bei Kindern positive Auswirkungen auf einen akuten Magen-Darm-Infekt mit Durchfall hat. Eine festgelegte Kombination von Bakterien mit der wichtigen Elektrolytmischung ist daher nicht zu empfehlen. Eine Behandlung sollte mit einer Elektrolytmischung alleine erfolgen.
Problematisch ist überdies, dass die lebensfähigen Lactobazillen bei schwer kranken oder immungeschwächten Kindern schwere Nebenwirkungen auslösen können. Das Mittel ist deshalb zur Behandlung von akutem Durchfall bei Säuglingen und Kleinkindern wenig geeignet.
Anwendung
Kinder unter zwei Jahren erhalten drei Tage lang einen bis zwei Beutel täglich, Kinder über zwei Jahre zwei bis drei Beutel. Die fertige Lösung sollte im Kühlschrank aufbewahrt und möglichst bald getrunken werden. Steht sie länger als 24 Stunden, sollten Sie sie weggießen.
Bereiten Sie das Mittel mit einem Glas Leitungswasser (200 ml) zu. *
Wenn Sie das Kind noch stillen, geben Sie ihm zuerst die Elektrolytlösung (mit dem Löffel oder aus einer Trinkflasche; achten Sie darauf, dass der Sauger eine große Öffnung hat) und stillen Sie es anschließend. Wenn das Kind erbrechen muss, sollten Sie ihm die Lösung in kleinen Portionen und im Abstand von fünf bis zehn Minuten einflößen.
Achtung
Wenn Ihr Kind Diabetes hat, müssen Sie beachten, dass das Mittel Glucose enthält. Sie sollten dann die Dosis des Insulins entsprechend anpassen.
Gegenanzeigen
Unter folgenden Bedingungen darf das Kind nicht mit dem Mittel behandelt werden:
- Die Nieren arbeiten nicht richtig. Dann besteht die Gefahr, dass das Blut zu hohe Elektrolytkonzentrationen enthält, was die Nieren belastet.
- Das Kind hat unstillbares Erbrechen. Dann muss es anders behandelt werden (z. B. mit Infusionen im Krankenhaus).
- Das Kind ist nicht bei Bewusstsein oder steht unter Schock.
Unter folgenden Bedingungen sollte der Arzt Nutzen und Risiken der Gabe des Mittels sorgfältig abwägen:
- Das Immunsystem ist geschwächt (z. B. durch eine HIV-Infektion oder eine Chemotherapie im Rahmen einer Krebserkrankung).
- Das Kind ist schwer krank oder hat blutigen Durchfall mit Fieber über 38,5 °C.
Wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Wenn das Kind mit Antibiotika behandelt wird, können diese die Lebensfähigkeit der Lactobazillen und somit die Wirkung des Mittels beeinträchtigen.
Unbedingt beachten
Elektrolytmischungen können die Wirkung von Digitaliswirkstoffen wie Digitoxin, Digoxin (bei Herzschwäche) herabsetzen. Näheres hierzu lesen Sie unter Mittel bei Herzschwäche: verringerte Wirkung. Wenn Ihr Kind einen angeborenen Herzfehler hat und solche Medikamente erhält, sollte der Arzt den Kaliumspiegel im Blut des Kindes überwachen, solange es mit der Elektrolytmischung behandelt wird.
Nebenwirkungen
Keine Maßnahmen erforderlich
Bei 1 bis 10 von 1 000 Behandelten reizt das in dem Mittel enthaltene Kalium den Magen und kann Übelkeit und Erbrechen auslösen. Dann sollten Sie die Lösung löffelweise verabreichen.
Sofort zum Arzt
Bei schwer kranken und immungeschwächten Kindern (z. B. HIV-Infektion, nach Transplantation eines fremden Organs) sowie insbesondere nach einer Therapie mit Antibiotika kann es passieren, dass Lactobazillen die Darmwand durchdringen und sich über das Blut im Körper verbreiten. Diese Infektion der inneren Organe äußert sich in Fieberschüben, extremer körperlicher Schwäche bis hin zur Bewusstlosigkeit und Kreislaufkollaps. Sollten Sie an Ihrem Kind solche Symptome bemerken, müssen Sie es unverzüglich ins Krankenhaus bringen.
* aktualisert am 30.11.2020
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