Wirkungsweise
Im Kontakt mit Wasser entsteht aus Povidon-Jod freies Jod. Wird das Scheidenzäpfchen eingeführt und löst sich auf, wirkt es dadurch als Desinfektionsmittel.
Jod hat aber keine spezifische Wirkung gegenüber den Erregern, die Scheidenentzündungen auslösen. Mit unspezifisch wirkenden Mitteln lassen sich Scheidenentzündungen aber nicht angemessen behandeln. Die therapeutische Wirksamkeit bei der Anwendung in der Scheide ist für Povidon-Jod nicht ausreichend nachgewiesen. Darum wird das Mittel als "wenig geeignet" bewertet.
Anwendung
Besonders wenn Sie das Mittel ohne ärztliche Kontrolle anwenden, sollten Sie die Behandlung nach fünf bis zehn Tagen unbedingt beenden.
Wenn Sie das Mittel während der Regelblutung anwenden, kann die Wirkung abgeschwächt sein, denn im Kontakt mit Blut kann es an Wirksamkeit verlieren.
Povidon-Jod ist intensiv gefärbt. Bei seiner Anwendung sollten Sie Slipeinlagen verwenden, um die Unterwäsche zu schützen.
Gegenanzeigen
Unter folgenden Bedingungen dürfen Sie Povidon-Jod nicht anwenden:
- Sie haben eine Jodallergie.
- Sie leiden an einer Schilddrüsenüberfunktion. Wenn Sie dann Jod anwenden, können Sie in eine schwere Stoffwechselkrise geraten.
- Bei Ihnen liegt eine Autoimmunerkrankung vor, bei der sowohl die Haut, die einen stark juckenden Ausschlag mit Bläschen aufweist, als auch der Dünndarm betroffen sind (Dermatitis herpetiformis Duhring).
- In den kommenden ein bis zwei Wochen müssen Sie sich einer Untersuchung oder Behandlung unterziehen, bei der radioaktives Jod eingesetzt wird (Radiojodtherapie).
Unter folgenden Bedingungen sollten Sie das Mittel nur nach Rücksprache mit einem Arzt einsetzen, wenn dieser Nutzen und Risiken der Anwendung sorgfältig abgewogen hat:
- Sie haben eine akute oder gerade abgeklungene Schilddrüsenerkrankung.
- Bei Ihnen wurde ein Kropf festgestellt oder Ihre Schilddrüse weist Bereiche auf, die Hormone ungesteuert produzieren. Solche "funktionellen Autonomien" gibt es bei älteren Frauen relativ oft.
Wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Sie dürfen Povidon-Jod nicht gleichzeitig mit quecksilberhaltigen Desinfektionsmitteln anwenden. Zwischen Mitteln mit diesen Wirkstoffen gibt es chemische Reaktionen, in deren Folge die Gefahr besteht, sich zu verätzen.
Nebenwirkungen
Keine Maßnahmen erforderlich
Durch den Farbstoff können sich Finger und Nägel verfärben. Das lässt sich kaum abwaschen, verschwindet aber mit der Zeit.
Die Haut kann sich röten und brennen. In der Scheide entsteht ein Wärmegefühl.
Muss beobachtet werden
Bei der Anwendung in der Scheide kann der Wirkstoff in geringer Menge über die Scheidenschleimhaut ins Blut übertreten. Dann kann das Jod auf die Schilddrüse wirken. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion, die auch unbemerkt bestehen kann, kann das zusätzliche Jod dazu führen, dass die Schilddrüse zu viel Hormone freisetzt. Vor allem bei einer Anwendung über längere Zeit kann sich das durch Herzrasen, Unruhe, Schwitzen, Gewichtsabnahme, Schlafstörungen und hohen Blutdruck bemerkbar machen. Bei solchen Symptomen sollten Sie sich an einen Arzt wenden.
Um diese unerwünschte Wirkung zu vermeiden, sollten Sie das Mittel ohne ärztliche Kontrolle keinesfalls länger als zehn Tage anwenden.
Verschlimmert sich nach dem Gebrauch des Mittels der Juckreiz in der Scheide, sind Bläschen spürbar und schmerzt dieser Bereich, sollten Sie zum Arzt gehen.
Besondere Hinweise
Zur Empfängnisverhütung
Zusätzlich sollten Sie beachten, dass das Mittel die Reißfestigkeit von Latexkondomen und auf Dauer auch von Diaphragmen beeinträchtigen kann. Näheres hierzu lesen Sie unter Anwendung von Kondomen und Diaphragmen.
Für Schwangerschaft und Stillzeit
Während der Schwangerschaft dürfen Sie Povidon-Jod nicht anwenden. Das Mittel erreicht durch die Plazenta das ungeborene Kind und kann seine Schilddrüsenfunktion beeinflussen.
Auch während der Stillzeit dürfen Sie Povidon-Jod nicht anwenden, da es in die Muttermilch übergeht. Das Mittel kann beim gestillten Kind die Schilddrüsenfunktion beeinflussen.
Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
Für die Anwendung des Mittels bei Mädchen vor der ersten Regelblutung liegen keine ausreichenden Erkenntnisse vor. Da das Mittel zudem mit "wenig geeignet" bewertet wird, sollten sie nicht damit behandelt werden.
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