Wirkungsweise
Terbinafin tötet bestimmte Hautpilze (Dermatophyten und Schimmelpilze) ab. Testergebnisse Terbinafin
Im Gegensatz zu seiner äußerlichen Anwendung wirkt es innerlich gegen Hefepilze weniger sicher. Daher ist Terbinafin zum Einnehmen lediglich zur Behandlung von Pilzinfektionen der Haut, der Füße und der Nägel zugelassen, die durch Dermatophyten verursacht sind. Die therapeutische Wirksamkeit des Mittels in diesen Anwendungsgebieten ist nachgewiesen. Es wird deshalb als "geeignet" bewertet. Bei Nagelpilzerkrankungen wirkt es besser als andere Antimykotika, zum Beispiel Imidazole.
Nach der Behandlung mit Terbinafin kehrt der Nagelpilz weniger häufig zurück als nach einer Behandlung mit anderen Antipilzmitteln.
Die innerliche Anwendung von Terbinafin geht mit einem höheren Risiko für unerwünschte Wirkungen einher als die äußerliche. Deshalb sollen die Tabletten erst dann eingesetzt werden, wenn eine äußerliche Behandlung nicht aussichtsreich ist oder nicht ausreichend wirksam war, beispielsweise bei therapieresistenten Hautpilzinfektionen.
Um sicher zu gehen, dass das passende Pilzmittel eingesetzt wird, sollte die Ärztin oder der Arzt in jedem Fall eine Pilzkultur mit einer Haut- oder Nagelprobe anlegen.
Anwendung
Die Tabletten nehmen Sie einmal täglich unzerkaut ein. Die normale Dosierung pro Einnahme liegt bei 250 Milligramm Terbinafin. Wenn Ihre Leber oder Ihre Nieren nicht richtig arbeiten, wird die Dosis halbiert. Bei Pilzerkrankungen der Haut nehmen Sie die Tabletten vier bis sechs Wochen lang ein, bei Pilzbefall an den Fingernägeln etwa sechs Wochen, an den Fußnägeln bis zu sechs Monate.
Da die Tabletten eine Leberentzündung auslösen können, sollte die Ärztin oder der Arzt während der Behandlung regelmäßig die Leberwerte überwachen.
Gegenanzeigen
Wenn Sie eine akute oder chronische Lebererkrankung haben, sollte der Arzt Nutzen und Risiken der Behandlung mit Terbinafin sorgfältig abwägen, da die Mittel die Leber bis hin zum Leberversagen schädigen können.
Dies gilt auch, wenn Ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist (Kreatinin-Clearance weniger als 50 Milliliter pro Minute).
Wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Wenn Sie noch andere Medikamente einnehmen, ist zu beachten:
- Terbinafin kann die unerwünschten Wirkungen von trizyklischen Antidepressiva (wie Amitriptylin, Imipramin, Desipramin, Nortriptylin) und Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (z. B. Paroxetin und Venlafaxin, alle bei Depressionen) verstärken. Dasselbe gilt bei gleichzeitiger Anwendung von Darifenacin (bei Inkontinenz).
- Rifampicin (bei Tuberkulose) schwächt die Wirkung von Terbinafin ab. Wenn Sie beide Mittel gleichzeitig anwenden müssen, sollte der Arzt die Dosis anpassen.
Nebenwirkungen
Das Mittel kann Ihre Leberwerte beeinflussen, was Zeichen einer beginnenden Leberschädigung sein kann. Sie selbst bemerken in der Regel davon nichts, sondern es fällt nur bei Laborkontrollen durch den Arzt auf. Ob und welche Konsequenzen dies für Ihre Therapie hat, hängt sehr vom individuellen Fall ab. Bei einem lebensnotwendigen Medikament ohne Alternative wird man es oft tolerieren und die Leberwerte häufiger kontrollieren, in den meisten anderen Fällen wird Ihr Arzt das Medikament absetzen oder wechseln.
Keine Maßnahmen erforderlich
Hin und wieder (bei 4 von 100 Behandelten) kommt es zu Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Blähungen und anderen Verdauungsstörungen.
Muss beobachtet werden
Wenn die Haut sich verstärkt rötet und juckt, reagieren Sie möglicherweise allergisch auf das Mittel. Haben Sie sich das Mittel zur Eigenbehandlung ohne Rezept besorgt, sollten Sie es absetzen. Sind die Hauterscheinungen auch einige Tage nach dem Absetzen nicht deutlich abgeklungen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Häufig treten Kopfschmerzen auf (bei 13 von 100 Behandelten), außerdem Müdigkeit.
Gelegentlich stören die Mittel den Geschmackssinn. Wenn Sie eine solche Störung bemerken, sollten Sie die Ärztin oder den Arzt aufsuchen und die Tabletten sofort absetzen, denn es kann Jahre dauern, bis sich der Geschmackssinn wieder normalisiert.
Auch wenn Seh-, Hör- oder Gefühlsstörungen in Armen und Beinen einsetzen, wenn depressive Stimmungen, Verwirrtheit, Erregungszustände, Angstzustände und Panikattacken, Zittern und Gangunsicherheit auftreten, sollten Sie ärztlichen Rat suchen.
Der Blutzucker kann ansteigen. Wenn Sie vermehrt Durst haben und nachts häufig zur Toilette müssen, sollte der Arzt den Blutzuckerwert kontrollieren.
Die Tabletten können in Einzelfällen das Blutbild verändern. Wenn Sie auffallend müde sind und anfälliger werden für Infektionen und Fieber, sollte die Ärztin oder der Arzt ein Blutbild machen.
Sofort zum Arzt
Wenn sich schwere Hauterscheinungen mit Rötung und Quaddeln an Haut und Schleimhäuten sehr rasch (meist innerhalb von Minuten) entwickeln und zusätzlich Luftnot oder eine Kreislaufschwäche mit Schwindel und Schwarzsehen oder Durchfälle und Erbrechen auftreten, kann es sich um eine lebensbedrohliche Allergie beziehungsweise einen lebensbedrohlichen allergischen Schock (anaphylaktischer Schock) handeln. In diesem Fall müssen Sie die Behandlung mit dem Medikament sofort stoppen und den Notarzt (Telefon 112) verständigen.
Die oben beschriebenen Hauterscheinungen können in sehr seltenen Fällen auch erste Anzeichen für andere sehr schwerwiegende Reaktionen auf das Arzneimittel sein. Meist entwickeln diese sich während der Anwendung des Mittels nach Tagen bis Wochen. Typischerweise dehnen sich die Hautrötungen aus und es bilden sich Blasen ("Syndrom der verbrühten Haut"). Auch die Schleimhäute des gesamten Körpers können betroffen und das Allgemeinbefinden wie bei einer fiebrigen Grippe beeinträchtigt sein. Bereits in diesem Stadium sollten Sie sich sofort an einen Arzt wenden, denn diese Hautreaktionen können sich rasch lebensbedrohlich verschlimmern. Dann müssen Sie sofort einen Notarzt (Telefon 112) rufen.
Das Mittel kann die Leber schwer schädigen. Typische Anzeichen dafür sind eine dunkle Verfärbung des Urins, eine helle Verfärbung des Stuhlgangs oder es entwickelt sich eine Gelbsucht (erkennbar an einer gelb verfärbten Augenbindehaut), oft begleitet von starkem Juckreiz am ganzen Körper. Tritt eines dieser für einen Leberschaden charakteristischen Krankheitszeichen auf, müssen Sie sofort zum Arzt gehen. Wenn die Tabletten abgesetzt werden, bilden sich die Symptome wieder zurück.
Besondere Hinweise
Für Schwangerschaft und Stillzeit
Da über den Einsatz während der Schwangerschaft keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen, sollten Sie die Mittel sicherheitshalber nicht einnehmen.
Der Wirkstoff geht in die Muttermilch über. In der Stillzeit sollten Sie die Tabletten deshalb nicht anwenden.
Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
Terbinafin zum Einnehmen wird bei Kindern nicht empfohlen. Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor.
Für ältere Menschen
Soll das Mittel bei älteren Menschen zum Einsatz kommen, muss der Arzt Nutzen und Risiken sorgfältig abwägen, weil dann Leber- oder Nierenfunktion häufig eingeschränkt sind, was das Risiko für unerwünschte Wirkungen erhöht.
Zur Verkehrstüchtigkeit
Wenn Müdigkeit und Sehstörungen auftreten, sollten Sie nicht aktiv am Verkehr teilnehmen, keine Maschinen bedienen und keine Arbeiten ohne sicheren Halt verrichten.
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