Wirkungsweise
Nystatin ist ein Antipilzmittel und wirkt insbesondere gegen Hefepilze. Abhängig von der eingesetzten Konzentration hemmt es das Wachstum von Hefepilzen und einigen anderen Hautpilzarten oder tötet diese ab. Allerdings erreicht seine Wirksamkeit nur etwa 75 bis 80 Prozent; damit ist Nystatin etwas weniger zuverlässig als das Imidazol Clotrimazol. Nystatin wird eingesetzt, wenn Clotrimazol nicht infrage kommt. Es wird als Medikament bei Hefepilzinfektionen der Scheide als "geeignet" beurteilt.
Anwendung
Wenn die Pilzinfektion zum ersten Mal auftritt oder nur leicht ist, kann eine Kurzzeittherapie durchgeführt werden. Dann führen Sie drei Tage lang jeden Abend zwei Tabletten in die Scheide ein. Sonst ist es üblich, an zwölf aufeinanderfolgenden Tagen jeweils eine Tablette einzuführen. Nach der Zwölf-Tage-Behandlung sollte bei einer ärztlichen Untersuchung kontrolliert werden, ob die Behandlung erfolgreich war. War sie es noch nicht, können Sie die Behandlung fortsetzen.
Das Mittel kann über drei oder auch über sechs Tage angewendet werden. Bei der Kurzzeittherapie werden an drei aufeinander folgenden Tagen sind vor dem Schlafengehen zwei Vaginaltabletten in die Scheide eingeführt. Bei der 6 Tage-Therapie wird an sechs aufeinander folgenden Tagen jeweils nur eine Vaginaltablette verwendet.
Die Scheidentabletten wenden Sie am besten abends vor dem Schlafengehen an; dann kann sich der Wirkstoff während der Nacht gut verteilen. Tagsüber ist das nicht unbedingt gewährleistet, weil möglicherweise viel von dem Mittel aus der Scheide herausläuft.
Mit einer wirkstoffhaltigen Creme können Sie zusätzlich zweimal täglich den Schambereich und eventuell den Damm und Afterausgang bestreichen, wenn dort der Juckreiz besonders stark ist.
Nebenwirkungen
Keine Maßnahmen erforderlich
Bei 1 bis 10 von 10 000 Frauen kann zu Beginn der Behandlung die Scheidenhaut unmittelbar nach dem Auftragen des Mittels verstärkt jucken und brennen. Das vergeht meist nach wenigen Minuten.
Muss beobachtet werden
Wenn die Haut sich verstärkt rötet und juckt, reagieren Sie möglicherweise allergisch auf das Mittel. Haben Sie sich das Mittel zur Eigenbehandlung ohne Rezept besorgt, sollten Sie es absetzen. Sind die Hauterscheinungen auch einige Tage nach dem Absetzen nicht deutlich abgeklungen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Hat dagegen ein Arzt Ihnen das Mittel verordnet, sollten Sie ihn aufsuchen, um zu klären, ob es sich tatsächlich um eine allergische Hautreaktion handelt, Sie das Mittel ersatzlos absetzen können oder ein Alternativmedikament benötigen.
Eine derartige Hautreaktion zeigt sich bei 1 bis 10 von 1 000 Frauen.
Sofort zum Arzt
Wenn sich schwere Hauterscheinungen mit Rötung und Quaddeln an Haut und Schleimhäuten sehr rasch (meist innerhalb von Minuten) entwickeln und zusätzlich Luftnot oder eine Kreislaufschwäche mit Schwindel und Schwarzsehen oder Durchfälle und Erbrechen auftreten, kann es sich um eine lebensbedrohliche Allergie bzw. einen lebensbedrohlichen allergischen Schock (anaphylaktischer Schock) handeln. In diesem Fall müssen Sie die Behandlung mit dem Medikament sofort stoppen und den Notarzt (Telefon 112) verständigen. Solche allergischen Reaktionen zeigen sich bei 1 bis 10 von 10 000 Frauen.
Besondere Hinweise
Zur Empfängnisverhütung
Wenn Sie diese Präparate im Intimbereich anwenden, beachten Sie auch die Hinweise zur Anwendung von Kondomen und Diaphragmen.
Für Schwangerschaft und Stillzeit
Während der Schwangerschaft ist es besonders wichtig, Scheideninfektionen spezifisch zu behandeln. Darum ist eine ärztliche Betreuung sehr zu empfehlen.
Da Nystatin nach der Anwendung in der Scheide nicht ins Blut übertritt, ist seine Verwendung in der Schwangerschaft unbedenklich. Deshalb war es lange das Mittel der Wahl, um Pilzinfektionen bei schwangeren Frauen zu behandeln. Mittlerweile hat sich jedoch gezeigt, dass der Heilungserfolg von vaginal angewendetem Clotrimazol deutlich größer ist. Deshalb sollte diesem Mittel der Vorzug gegeben werden.
Während der gesamten Zeit sollten Sie Vaginaltabletten mit dem Finger einführen und sehr vorsichtig sein, wenn Sie eine Creme mit einem Applikator einführen. Diese Manipulation birgt das Risiko, Blutungen am Muttermund auszulösen.
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