Wirkungsweise
Die pilztötenden Wirkstoffe Bifonazol, Clotrimazol, Econazol, Ketoconazol, Miconazol und Sertaconazol gehören zur Gruppe der Imidazole. In niedriger Konzentration hemmen Imidazole das Wachstum der Pilze, in hoher töten sie sie ab. Sie wirken gegen viele Pilzarten gleichermaßen. Testergebnisse Imidazole
Fuß- und Hautpilz
Zur Behandlung von Pilzinfektionen der Haut, zu denen der Fußpilz zählt, sind alle diese Wirkstoffe geeignet.
Nagelpilz
Bei Nagelpilzinfektionen ist die therapeutische Wirksamkeit von Imidazolen als Creme oder Lösung nicht ausreichend nachgewiesen. Es ist unklar, ob die Wirkstoffe tief genug in den Nagel eindringen und die Pilznester unter dem Nagel erreichen. Werden diese nicht zuverlässig abgetötet, wächst das Pilzgeflecht aus tief im Nagelbett befindlichen Nestern wieder nach. Aus diesem Grund sind Imidazole als Creme oder Lösung bei Nagelpilzen wenig geeignet, es sei denn der Nagel wurde vorher mit harnstoffhaltigen Salben aufgeweicht und vorsichtig abgetragen.
Windelpilz
Pilzinfektionen im Windelbereich gehen meist auf Hefepilze (Candida) zurück. Bei dieser Pilzart genügt es meist, Nystatin anzuwenden, das spezifisch gegen Hefepilze wirkt. Bei pilzbedingtem Windelausschlag sind Imidazole nur mit Einschränkung geeignet, weil für die Behandlung ein Breitspektrum-Antimykotikum nicht nötig ist. Reicht die Wirkung von Nystatin nicht aus oder hat ein Arzt festgestellt, dass die Infektion nicht auf Hefepilze zurückgeht, kann auch ein Wirkstoff dieser Gruppe angewendet werden. Die therapeutische Wirksamkeit aller Substanzen ist ausreichend belegt.
Der Wirkstoff Miconazol wird als Mundgel auch bei einer Pilzinfektion im Mund (Mundsoor), die durch Candida-Hefepilze ausgelöst wird, angewendet.
Anwendung
Die Präparate gibt es als Creme, Lösung, Pumpspray oder Puder. Puder sollten Sie nur zur Nachbehandlung anwenden, wenn die Haut nicht mehr nässt, sonst verklumpt der Puder und wirkt nicht breitflächig genug. Sprays sollen Sie bei Windelpilz nicht einsetzen.
Fuß- und Hautpilz
Sie tragen das Mittel bei Fußpilz ein- bis zweimal täglich auf die sorgfältig abgetrockneten Füße auf, vor allem in die Zwischenräume der Zehen. Auch wenn kein Pilzherd mehr zu sehen ist, sollten Sie die Anwendung noch zwei Wochen lang fortsetzen, um einem erneuten Pilzbefall vorzubeugen. Länger als drei Monate hintereinander sollten Sie die Mittel jedoch nicht anwenden. Ist der Fußpilz dann immer noch vorhanden, sollten Sie mit einem Arzt besprechen, ob die Pilzinfektion mit Tabletten bekämpft werden sollte.
Als Puder sollten Sie das Antipilzmittel nur zur Nachbehandlung anwenden, wenn die Infektion selbst bereits abgeklungen ist. Parallel dazu können Sie den Puder einige Wochen lang in die Schuhe streuen, um dort noch vorhandene Pilze abzutöten.
Nagelpilz
Bei Nagelpilz tragen Sie das Mittel ein- bis zweimal täglich auf den betroffenen Nagel auf und massieren es zwei Minuten lang ein. Vorher sollten Sie den Nagel mit Schleifpapier (120er-Körnung) bearbeiten oder mit harnstoffhaltigen Salben aufweichen und vorsichtig abtragen. So wird der Nagel dünner und kann das Antimykotikum besser aufnehmen. Den Schleifstaub müssen Sie sorgfältig zusammenfegen und gemeinsam mit dem Schleifpapier entsorgen, sonst können die Pilze auf andere Personen übertragen werden.
Da die Pilze oft sehr hartnäckig sind, müssen Sie die Behandlung noch mindestens zwei Wochen fortsetzen, auch wenn kein Pilzbefall mehr erkennbar und der Nagel gesund nachgewachsen ist.
Windelpilz
Bei einem Windelpilz tragen Sie das Mittel zweimal täglich auf die betroffene Hautstelle auf. Behandeln Sie etwa ein bis zwei Zentimeter über die sichtbar befallene Stelle hinaus. Lebende Pilzzellen können schon so weit vorgedrungen sein. Auch wenn alle Anzeichen für den Pilzbefall verschwunden sind, müssen Sie die Mittel noch 14 Tage darüber hinaus anwenden, um sicherzugehen, dass alle Pilzsporen abgetötet sind.
Achtung
Die Mittel dürfen Sie nicht am Auge anwenden, weil sie die Schleimhaut stark reizen. Wenn das Auge dennoch mit dem Wirkstoff in Kontakt gekommen ist, müssen Sie es sofort mit reichlich klarem Wasser gut ausspülen. Wenn Sie danach noch weiterhin Beschwerden haben, müssen Sie eine Augenärztin oder einen Augenarzt aufsuchen.
Einige Präparate enthalten Parabene (siehe Übersicht). Diese Konservierungsmittel können Allergien auslösen. Wenn Sie auf Parastoffe allergisch reagieren, dürfen Sie diese Mittel nicht anwenden.
Wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Imidazolhaltige Präparate sollten Sie nicht gleichzeitig mit anderen pilztötenden Wirkstoffen (z. B. Nystatin) anwenden, weil beide dann schlechter wirken.
In sehr seltenen Fällen kann äußerlich aufgetragenes Miconazol die Wirkung gerinnungshemmender Mittel wie Phenprocoumon und Warfarin (als Tabletten bei erhöhter Thrombosegefahr) verstärken. Vorsichtshalber sollten Sie daher die Blutgerinnung häufiger als sonst kontrollieren oder vom Arzt kontrollieren lassen. Gegebenenfalls muss die Dosierung der Blutgerinnungshemmer angepasst werden.
Nebenwirkungen
Keine Maßnahmen erforderlich
Die Haut kann sich röten, brennen oder jucken.
Muss beobachtet werden
Wenn die Haut sich verstärkt rötet und juckt, reagieren Sie möglicherweise allergisch auf das Mittel. Haben Sie sich das Mittel zur Eigenbehandlung ohne Rezept besorgt, sollten Sie es absetzen. Sind die Hauterscheinungen auch einige Tage nach dem Absetzen nicht deutlich abgeklungen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Besondere Hinweise
Für Schwangerschaft und Stillzeit
Für die Anwendung in der Schwangerschaft liegen mit Clotrimazol und Miconazol die meisten Erfahrungen vor, deshalb sollten Sie einen dieser Wirkstoffe bevorzugen.
In der Stillzeit dürfen Sie die Mittel nicht auf der Brust anwenden, damit der Säugling die Wirkstoffe nicht mit der Muttermilch aufnimmt.
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