Wirkungsweise
Der Wirkstoff Clotrimazol gehört zur Gruppe der Imidazole und wirkt gut gegen viele Pilz- und einige Bakterienarten. Abhängig davon, wie hoch die Mittel dosiert sind, hemmen sie nur das Pilzwachstum oder sie töten die Pilze ab. Die Substanzmenge für eine ein- bis dreitägige Behandlung genügt, um das Pilzwachstum noch vier Tage über den Anwendungszeitraum hinaus zu bremsen.
Produkte, die Clotrimazol zur Kurzzeitanwendung über ein oder drei Tage enthalten, sind rezeptfrei erhältlich.
Ob Sie Vaginalzäpfchen (-suppositorien), -tabletten oder -creme einsetzen, ist unerheblich. Sie alle weisen eine Heilungsrate von 85 bis 90 Prozent auf.
Anwendung
Bei der Ein-Tag-Behandlung führen Sie eine Tablette in die Scheide ein. Eventuell halten die Symptome noch einige Tage an, da der Wirkstoff seine ganze Kraft erst nach und nach entfaltet.
Die Drei- und Sechs-Tage-Produkte wenden Sie auf die gleiche Weise an drei bzw. sechs aufeinanderfolgenden Tagen an.
Mit einer Clotrimazolcreme können Sie zusätzlich den äußeren Genitalbereich und eventuell den Damm und Afterausgang bestreichen, wenn dort der Juckreiz besonders stark ist. Dann tragen Sie die Creme zweimal täglich für eine Dauer von bis zu sieben Tagen auf. In aller Regel verschwinden diese Symptome aber ohnehin im Zuge der vaginalen Pilzbehandlung.
Die Anwendung einer Creme kann sich auch für Frauen empfehlen, deren Scheide recht trocken ist. Bei ihnen lösen sich Vaginaltabletten nur schlecht auf.
Die Scheidenmittel wenden Sie am besten abends vor dem Schlafengehen an; dann kann sich der Wirkstoff während der Nacht gut verteilen. Tagsüber ist das nicht unbedingt gewährleistet, weil möglicherweise einiges von dem Mittel wieder aus der Scheide herausläuft.
In vielen Beipackzetteln wird geraten, die Behandlung nicht während der Menstruation durchzuführen. Diese Einschränkung gilt jedoch allenfalls für Frauen, deren Blutung so stark ist, dass der Wirkstoff mit dem Blut aus der Scheide herausgeschwemmt werden könnte.
Das Antipilzmittel sollten Sie nicht zusammen mit Mitteln zur Intimhygiene wie Deos oder Waschlotionen benutzen. Sie können die Wirksamkeit des Mittels verringern.
Wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Verwenden Sie diese Scheidenmittel nicht gleichzeitig mit vaginalen Pilzmitteln, die Nystatin enthalten. Sie beeinträchtigen sich gegenseitig in ihrer Wirkung.
Nebenwirkungen
Keine Maßnahmen erforderlich
Zu Beginn der Behandlung kann die Scheidenhaut unmittelbar nach dem Auftragen des Mittels verstärkt jucken und brennen. Das vergeht in der Regel nach wenigen Minuten.
Muss beobachtet werden
Wenn sich die Scheidenhaut verstärkt rötet und juckt, reagieren Sie möglicherweise allergisch auf das Mittel. Haben Sie sich das Mittel zur Eigenbehandlung ohne Rezept besorgt, sollten Sie es absetzen. Sind die Hauterscheinungen auch einige Tage nach dem Absetzen nicht deutlich abgeklungen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Hat dagegen ein Arzt Ihnen das Mittel verordnet, sollten Sie ihn aufsuchen, um zu klären, ob es sich tatsächlich um eine allergische Hautreaktion handelt, Sie das Mittel ersatzlos absetzen können oder ein Alternativmedikament benötigen.
Besondere Hinweise
Zur Empfängnisverhütung
Wenn Sie diese Präparate im Intimbereich anwenden, beachten Sie auch die Hinweise zur Anwendung von Kondomen und Diaphragmen.
Für Schwangerschaft und Stillzeit
Während der Schwangerschaft ist es besonders wichtig, Scheideninfektionen spezifisch zu behandeln. Darum ist eine ärztliche Betreuung sehr zu empfehlen.
Möglicherweise ist im Beipackzettel angegeben, dass das Medikament während der ersten drei Schwangerschaftsmonate nicht angewendet werden soll. Als Grund wird ein erhöhtes Risiko für eine Fehlgeburt genannt. Dieses beruht jedoch nicht auf dem Wirkstoff, sondern auf der Anwendung mittels Applikator. Diese Manipulation kann eine Blutung verursachen. Dass sie eine Fehlgeburt auslöst, ist dennoch unwahrscheinlich. Am besten führen Sie die Vaginaltabletten mit dem Finger ein und gehen bei Cremes mit dem Applikator sehr vorsichtig um.
Richtig angewendet, können Pilzinfektionen während der gesamten Schwangerschaft und der Stillzeit mit Clotrimazol behandelt werden. Die Sicherheit des Wirkstoffs lässt sich gut beurteilen, da er schon sehr lange in Gebrauch ist. Die Sechs-Tage-Therapie mit den niedrig dosierten Mitteln ist während der Schwangerschaft eher zu empfehlen als eine Kurzbehandlung. Diese Mittel sind verschreibungspflichtig.
Für Mädchen unter 12 Jahren
Eine Scheideninfektion ist bei Mädchen vor der Pubertät sehr selten und sollte immer unter ärztlicher Aufsicht behandelt werden. Vor einer Behandlung mit Clotrimazol sollte der Arzt den Erreger nachweisen. Dann ist das Mittel zur Behandlung geeignet.
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