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Magenmittel: Pirenzepin

Wirkungsweise

Pirenzepin verringert in ausreichend hoher Dosierung die Menge des Magensafts und soll so die Beschwerden bei peptischem Ulkus lindern. Der Wirkstoff gehört zur Gruppe der Anticholinergika. Er besetzt bestimmte Bindestellen (Rezeptoren) in der Magenschleimhaut, die sonst durch Acetylcholin dazu veranlasst werden, mehr Magensaft freizusetzen. Dass für die Wirkung eine hohe Dosis notwendig ist, birgt das Risiko für unerwünschte Wirkungen wie beispielsweise Mundtrockenheit und Sehstörungen.

Da mit säureblockierenden Mitteln wesentlich wirksamere Mittel zur Behandlung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren zur Verfügung stehen, die nicht mit derartigen unerwünschten Wirkungen verbunden sind, ist Pirenzepin für dieses Anwendungsgebiet wenig geeignet.

Anwendung

Wenn Ihre Nierenfunktion stark eingeschränkt ist, besteht ein höheres Risiko für unerwünschte Wirkungen. Dann sollte der Arzt eine geringere Dosis verordnen.

Achtung

Wenn Sie während der Einnahme der Mittel wiederholt erbrechen müssen, wenn Sie Blut erbrechen oder feststellen, dass sich der Stuhl schwarz färbt (Hinweis auf Blut aus dem Verdauungstrakt), sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen. Es kann sein, dass es trotz der Behandlung aus dem Magengeschwür blutet.

Gegenanzeigen

Unter folgenden Bedingungen sollte der Arzt Nutzen und Risiken einer Behandlung mit Gastrozepin sorgfältig abwägen:

  • Sie können Ihre Blase nicht richtig entleeren (z. B. bei vergrößerter Prostata).
  • Der Druck im Auge ist erhöht (Engwinkelglaukom).
  • Sie haben einen zu schnellen Herzschlag.

Wechselwirkungen

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Wenn Sie noch andere Medikamente anwenden müssen, ist zu beachten:

  • Wenn Sie Pirenzepin gleichzeitig mit säurehemmenden Mitteln (bei Sodbrennen, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren) einnehmen, verstärkt sich die Wirkung beider Mittel.
  • Pirenzepin verstärkt die erwünschten und unerwünschten Wirkungen von Neuroleptika wie Haloperidol, Olanzapin oder Thioridazin (bei Schizophrenie und anderen Psychosen).

Unbedingt beachten

Pirenzipin kann die Aufnahme und damit die Wirkung von Ulipristal ("Pille danach", Handelsname ellaOne) vermindern, sodass unsicher ist, ob das Mittel noch empfängnisverhütend wirkt. Beide Medikamente sollten Sie deshalb nicht gleichzeitig anwenden.

Nebenwirkungen

Keine Maßnahmen erforderlich

Bei etwa 1 von 100 Behandelten kommt es zu einer unangenehmen Mundtrockenheit. Ebenso häufig können Kopfschmerzen auftreten und es können sich Magen-Darm-Beschwerden mit Verstopfung oder Durchfall entwickeln.

Muss beobachtet werden

Die Anpassungsfähigkeit des Auges an das Nahsehen kann abnehmen, sodass Sehstörungen auftreten.

Das Mittel kann die Herzfrequenz steigern, sodass das Herz sehr schnell schlägt. Wenn Ihr Puls in Ruhe dauerhaft über 100 Schläge pro Minute liegt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Sehr selten kommt auch das Gegenteil vor, dann verlangsamt sich der Herzschlag auffällig.

Es kann sich ein grüner Star (Glaukom) entwickeln, wobei der Augeninnendruck ansteigt. Während der Behandlung sollten Sie den Augeninnendruck beim Augenarzt kontrollieren lassen.

Es können Schwierigkeiten beim Wasserlassen auftreten, vor allem bei Männern mit vergrößerter Prostata. Sprechen Sie dann innerhalb der nächsten zwei bis drei Tage mit dem Arzt über diese Beschwerden.

Wenn die Haut sich verstärkt rötet und juckt, reagieren Sie möglicherweise allergisch auf das Mittel. Bei solchen Hauterscheinungen sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um zu klären, ob es sich tatsächlich um eine allergische Hautreaktion handelt, Sie das Mittel ersatzlos absetzen können oder ein Alternativmedikament benötigen.

Sofort zum Arzt

Wenn Sie gar kein Wasser mehr lassen können und der Bereich der Blase schmerzt, müssen Sie sich umgehend in ärztliche Behandlung begeben.

Treten Unruhe, Angst, Erregung, Verwirrtheit, Halluzinationen und Zustände wie im Delirium (Bewusstseinsstörungen, keine zeitliche oder räumliche Orientierung, das Sehen von Trugbildern, Schwitzen und Zittern) auf, müssen Sie sofort einen Arzt aufsuchen.

Besondere Hinweise

Für Schwangerschaft und Stillzeit

Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen für die Einnahme von Pirenzepin während der Schwangerschaft und der Stillzeit vor. Sie sollten das Mittel deshalb sicherheitshalber nicht anwenden. Mit Magaldrat, Ranitidin oder Omeprazol stehen besser erprobte Wirkstoffe zur Verfügung.

In der Stillzeit kann Pirenzepin die Milchbildung hemmen und in die Muttermilch übergehen. Sie sollten das Mittel deshalb besser nicht einnehmen.

Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

Das Mittel sollte nicht an Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren verabreicht werden, da weder Wirksamkeit noch Verträglichkeit bei ihnen nachgewiesen sind.

Zur Verkehrstüchtigkeit

Wenn das Mittel Ihr Sehvermögen beeinträchtigt, sollten Sie nicht mehr aktiv am Straßenverkehr teilnehmen, keine Maschinen bedienen und keine Tätigkeiten ohne festen Halt verrichten.

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Anwendungsgebiete dieses Wirkstoffs