Wirkungsweise
Dieses Mittel enthält zwei Penicilline: Amoxicillin und Flucloxacillin. Damit soll erreicht werden, dass Staphylokokken, die bereits gegen Amoxicillin resistent sind, dennoch abgetötet werden. Denn Amoxicillin wird durch das von den Bakterien gebildete Enzym Betalactamase unwirksam gemacht, bei Flucloxacillin ist das nicht der Fall. Testergebnis Amoxicillin + Flucloxacillin
Flanamox tötet zwar Bakterien ab, es gibt aber keine ausreichenden Beweise dafür, dass es bei bakteriellen Atemwegsinfektionen (zum Beispiel Nasennebenhöhlenentzündungen) besser wirkt oder besser verträglich ist als Amoxicillin allein oder die bewährte Kombination aus Amoxicillin und Clavulansäure. Deshalb ist es bei diesen Krankheiten wenig geeignet. Es kann allenfalls eingesetzt werden, wenn ein Erregernachweis speziell den Einsatz dieser beiden Penicilline fordert.
Wichtig beim Einsatz von Antibiotika ist es grundsätzlich, die aktuelle lokale Resistenzlage zu berücksichtigen. Hier finden Sie allgemeine Informationen zu Resistenzen.
Anwendung
Alle Angaben hierzu lesen Sie unter "Anwendung" bei Antibiotika allgemein.
Zusätzlich beachten Sie bitte: Wenn Ihre Nieren nur eingeschränkt arbeiten, muss die Ärztin oder der Arzt die Dosis des Penicillins auf zwei Drittel der normalen Menge reduzieren, bei stark eingeschränkter Nierenfunktion sogar auf ein Drittel.
Aufgrund des Flucloxacillin-Anteils sollte die Kombination keinesfalls länger als zwei Wochen angewendet werden, da sonst das Risiko für eine Leberschädigung steigt.
Achtung
Beachten Sie für die folgenden Abschnitte auch die Ausführungen unter Antibiotika allgemein.
Gegenanzeigen
Da diese Kombination Amoxicillin enthält, beachten Sie: Wenn Sie an Pfeifferschem Drüsenfieber oder lymphatischer Leukämie leiden, sollten Sie das Mittel nicht anwenden, weil sich schwere Hautausschläge bilden können.
Aufgrund des Wirkstoffes Flucloxacillin muss die Ärztin oder der Arzt Nutzen und Risiken der Anwendung sorgfältig abwägen, falls Ihre Leber nur eingeschränkt arbeitet.
Wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Wenn Sie noch andere Medikamente einnehmen ist zu beachten:
- Penicilline können die Wirkung und Nebenwirkungen von Methotrexat (bei rheumatoider Arthritis, Krebserkrankungen, Schuppenflechte) verstärken. Gegebenenfalls sollte der Arzt die Dosierung von Methotrexat anpassen.
- Aufgrund des Anteils an Amoxicillin besteht bei gleichzeitiger Anwendung mit Allopurinol (bei Gicht) ein höheres Risiko für allergische Reaktionen.
Wenn Ihre Nierenfunktion beeinträchtigt ist, können außer den hier genannten noch weitere Wechselwirkungen auftreten. Sprechen Sie dann mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, ob die gleichzeitige Einnahme der Penicilline mit anderen Medikamenten vertretbar ist.
Unbedingt beachten
Penicilline können die Wirkung der gerinnungshemmenden Mittel Phenprocoumon und Warfarin verstärken. Diese Mittel werden bei erhöhter Thrombosegefahr als Tabletten eingenommen. Sie müssen dann die Blutgerinnung häufiger als sonst selbst kontrollieren oder vom Arzt kontrollieren lassen und gegebenenfalls nach Absprache mit dem Arzt die Dosis der Gerinnungshemmer verringern. Näheres hierzu lesen Sie unter Mittel zur Blutverdünnung: verstärkte Wirkung.
Wechselwirkungen mit Speisen und Getränken
Aufgrund des Anteils an Flucloxacillin sollten Sie das Mittel nicht zusammen mit dem Essen einnehmen, weil das die Aufnahme in den Körper vermindert. Die Einnahme sollte spätestens eine Stunde vor dem Essen oder erst zwei Stunden nach dem Essen erfolgen. Darüber hinaus sollten Sie auf alkoholhaltige Speisen und Getränke verzichten.
Nebenwirkungen
Bei 1 bis 10 von 100 Behandelten kommt es zu Unverträglichkeitsreaktionen, bei mehr als 10 von 100 Behandelten zu Verdauungsstörungen. Weitere Angaben hierzu lesen Sie unter "Unerwünschte Wirkungen" bei Antibiotika allgemein.
Das Mittel kann Ihre Leberwerte beeinflussen, was Zeichen einer beginnenden Leberschädigung sein kann. Sie selbst bemerken in der Regel davon nichts, sondern es fällt nur bei Laborkontrollen durch den Arzt auf. Ob und welche Konsequenzen dies für Ihre Therapie hat, hängt sehr vom individuellen Fall ab. Bei einem lebensnotwendigen Medikament ohne Alternative wird man es oft tolerieren und die Leberwerte häufiger kontrollieren, in den meisten anderen Fällen wird Ihr Arzt das Medikament absetzen oder wechseln.
Zusätzlich ist zu beachten:
Sofort zum Arzt
Bei etwa 5 von 100 Behandelten mit Amoxicillin kommt es zu einer Pseudoallergie. Dabei handelt es sich um einen juckenden, masernähnlichen Hautausschlag, der typischerweise fünf bis elf Tage nach Beginn der Behandlung auftritt und von einer echten Allergie gegen Penicilline kaum zu unterscheiden ist. Obwohl diese unerwünschte Wirkung nicht gefährlich ist, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen, damit dieser entscheiden kann, ob und wie die unerwünschte Wirkung behandelt und die Therapie fortgesetzt werden sollte.
Das Mittel kann die Leber schwer schädigen. Typische Anzeichen dafür sind: eine dunkle Verfärbung des Urins, eine helle Verfärbung des Stuhlgangs oder es entwickelt sich eine Gelbsucht (erkennbar an einer gelb verfärbten Augenbindehaut), oft begleitet von starkem Juckreiz am ganzen Körper. Tritt eines dieser für einen Leberschaden charakteristischen Krankheitszeichen auf, müssen Sie sofort zum Arzt gehen.
Das Risiko einer schweren Einschränkung der Leberfunktion ist vor allem bei älteren Patienten und länger andauernder Anwendung gegeben. Die Symptome dafür können sich auch erst bis zu zwei Monate nach der Behandlung ausbilden.
Besondere Hinweise
Beachten Sie weitere wichtige Hinweise zur Empfängnisverhütung und für Kinder und Jugendliche unter Antibiotika allgemein.
Für Schwangerschaft und Stillzeit
Für die Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Daher sollte ein Arzt Nutzen und Risiken der Anwendung besonders sorgfältig abwägen, bevor er das Mittel in dieser Zeit verabreicht.
Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
Kinder dürfen dieses Mittel erst ab sechs Jahre erhalten.
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