Wirkungsweise
Clonidin kann den Augeninnendruck senken. Der Wirkstoff, ein Alpha-2-Agonist, hemmt Funktionen in einem Teil des nicht willentlich steuerbaren Nervensystems (Sympathikus). Am Auge wird dann weniger Kammerwasser produziert und es fließt mehr davon ab. Testergebnis Augentropfen Clonidin
Clonidin wird aufgrund seiner müdemachenden Wirkung und seiner unerwünschten Wirkungen auf den Blutdruck und das Herz als "mit Einschränkung geeignet" bewertet. Es kann angewendet werden, wenn Betablocker oder Prostaglandine nicht infrage kommen oder ein zweites Medikament notwendig ist, um den Augeninnendruck ausreichend zu senken.
Näheres zu den Konservierungsmitteln in diesen Präparaten lesen Sie unter Konservierungsmittel.
Anwendung
Clonidin-Ophtal wird zwei- bis dreimal täglich angewendet.
Weitere Hinweise zur Anwendung, zur Verkehrstüchtigkeit und beim Tragen von Kontaktlinsen lesen Sie unter Augenmittel anwenden.
Bei einer Glaukombehandlung sollten Sie den Augeninnendruck regelmäßig alle drei Monate durch einen Augenarzt kontrollieren lassen.
Gegenanzeigen
Clonidin dürfen Sie unter folgenden Bedingungen nicht anwenden:
- Ihr Blutdruck ist zu niedrig.
- Sie haben Arteriosklerose.
- Ihr Herz schlägt sehr langsam (Sinusknotensyndrom) oder Sie haben schwere Erregungsleitungsstörungen am Herzmuskel.
Wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Arzneimittel mit beruhigender Wirkung wie Phenobarbital (bei Epilepsien), Zaleplon, Zopiclon, Zolpidem (bei Schlafstörungen), Baclofen und Tizanidin (bei Verspannungen) und Biperiden (bei Parkinsonkrankheit) oder zentral dämpfende Arzneimittel, z. B. Opiate (bei starken Schmerzen), können die müdemachenden Eigenschaften von Clonidin verstärken und die Reaktionsfähigkeit weiter beeinträchtigen.
Bei der kombinierten Anwendung mit blutdrucksenkenden Arzneimitteln wie Diuretika oder Calciumantagonisten kann der Blutdruck verstärkt absinken.
Trizyklische Antidepressiva wie Amitriptylin und Clomipramin schwächen die durch Clonidin bedingte Blutdrucksenkung ab. In Einzelfällen kann der Blutdruck auch sehr stark ansteigen.
Wird Clonidin zusammen mit Betablockern wie Atenolol und Propranolol (bei hohem Blutdruck) oder Digitalis (bei Herzschwäche) angewendet, können Herzrhythmusstörungen auftreten.
Wechselwirkungen mit Speisen und Getränken
Alkohol kann die müdemachenden Eigenschaften von Clonidin verstärken.
Nebenwirkungen
Keine Maßnahmen erforderlich
Ein Teil der Anwender und Anwenderinnen klagt über einen trockenen Mund, etwa jeder Zehnte fühlt sich ungewöhnlich müde. Die Müdigkeit ist vor allem bei Behandlungsbeginn besonders ausgeprägt und wenn die Clonidindosis erhöht wird.
Muss beobachtet werden
Bei 1 bis 10 von 100 Behandelten brennen die Augen nach dem Eintropfen oder die Augen fühlen sich trocken an. Bei etwa 1 von 100 kann dies zu Sehstörungen führen. Dann sollten Sie ärztlichen Rat einholen.
Bei 1 bis 10 von 100 Behandelten kann der Blutdruck absinken und Schwindel auftreten. In diesem Zusammenhang treten bei etwa 1 von 100 Behandelten Kopfschmerzen auf. Wenn Sie sich dadurch deutlich beeinträchtigt fühlen, sollten Sie mit dem Arzt oder der Ärztin darüber sprechen.
Bei etwa 1 von 1 000 Behandelten kann es zu Herzrhythmusstörungen kommen.
Besondere Hinweise
Für Schwangerschaft und Stillzeit
Über die Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit gibt es keine ausreichenden Erkenntnisse. Sicherheitshalber sollten Sie Clonidin nicht anwenden.
Beim Tragen von Kontaktlinsen
Bei bis zu 10 von 100 Behandelten kann Clonidin die Tränenproduktion verringern. Dann werden oft Kontaktlinsen schlechter vertragen. Wenn Sie Derartiges feststellen, sollten Sie dies ärztlich abklären lassen.
Zur Verkehrstüchtigkeit
Die häufig auftretende ausgeprägte Müdigkeit kann die Reaktionsfähigkeit deutlich beeinträchtigen. Dann sollten Sie nicht aktiv am Verkehr teilnehmen, keine Maschinen bedienen und keine Arbeiten ohne sicheren Halt verrichten.
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