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Allergiemittel: Ketotifen

Wirkungsweise

Ketotifen wirkt auf zwei Wegen einer allergischen Bindehautentzündung entgegen. Es wirkt sowohl als Mastzellstabilisator als auch als Antihistaminikum – Testergebnis Ketotifen-Augentropfen.

Daher kann es in Form von Augentropfen auch akut bei schon bestehender allergischer Bindehautentzündung eingesetzt werden, obwohl die Wirkung auf die Mastzellen erst nach einiger Zeit Effekte zeigt. Die therapeutische Wirksamkeit von Ketotifen ist belegt.

Über seine Wirkung auf die Mastzellen im Gewebe behindert Ketotifen die Freisetzung von Histamin und anderen Entzündungsstoffen (Prostaglandine, Leukotriene, Zytokine), die bei Allergien eine maßgebliche Rolle spielen. Beachten Sie hierzu auch die allgemeinen Ausführungen unter Allergie allgemein. Steht Ketotifen nach ein bis zwei Wochen konsequenter Anwendung in den Zellen in ausreichender Menge zur Verfügung, setzen diese kaum noch Histamin und andere Botenstoffe frei, die Entzündungen anregen. Auf diese Weise lässt sich die Entzündungsreaktion vermeiden – damit bleiben auch weitere allergische Reaktionen aus.

Außerdem wirkt Ketotifen als Antihistaminikum und besetzt die Bindestellen (Rezeptoren) für das Gewebshormon Histamin, sodass das körpereigene Histamin dort nicht mehr andocken kann und die allergische Reaktion blockiert wird.

Zur Vorbeugung und Behandlung einer allergischen Bindehautentzündung ist dieses Mittel geeignet, sofern es keine Konservierungsmittel enthält. Konservierte Präparate gelten als "auch geeignet". Beachten Sie hierzu auch die Angaben unter Konservierungsmittel in Augentropfen und Nasensprays oder -tropfen.

Anwendung

Das Mittel träufeln Sie zweimal täglich ins Auge. Wenn Sie das Auge zusätzlich noch mit anderen Arzneimitteln behandeln, sollten Sie einen Abstand von mindestens fünf Minuten einhalten.

Nebenwirkungen

Keine Maßnahmen erforderlich

Bei 1 von 1000 Behandelten treten Kopfschmerzen auf.

Direkt nach dem Eintropfen des Mittels können die Augen etwas schmerzen, was aber rasch wieder vergeht. Bei 1 von 1 000 Behandelten können Augen und Mund trockener werden, was aber keiner weiteren Behandlung bedarf.

Muss beobachtet werden

Bei etwa 1 von 1 000 Behandelten kann das Mittel Müdigkeit hervorrufen, was die Reaktions- und die Sehfähigkeit (z. B. im Straßenverkehr) beeinträchtigen kann.

Wenn das Auge gerötet bleibt und sich auf der umgebenden Haut Juckreiz und Bläschen entwickeln oder wenn sich am Körper ein roter Ausschlag zeigt, reagieren Sie vermutlich allergisch auf das Mittel. Bei solchen Hauterscheinungen sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Wenn das Auge vermehrt tränt und lichtempfindlich wird, kann es sein, dass sich die Hornhaut an kleinen Stellen verändert hat. Treten derartige Beschwerden auf, sollten Sie das Mittel nicht weiter anwenden und einen Augenarzt aufsuchen. Er kann feststellen, ob die Beschwerden von Hornhautveränderungen herrühren. Obwohl unklar ist, ob dies tatsächlich mit dem Wirkstoff Ketotifen in Zusammenhang steht, beschreibt die Firma – vermutlich aus rechtlichen Gründen – auch bei den unkonservierten Augentropfen, dass sich die Hornhaut an kleinen Stellen verändern kann. Bekannt ist hingegen, dass Konservierungsmittel wie Benzalkoniumchlorid solche Veränderungen hervorrufen können.

Besondere Hinweise

Für Schwangerschaft und Stillzeit

Da zur Anwendung während der Schwangerschaft noch keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen, sollten Sie Nutzen und Risiken einer Anwendung sorgfältig abwägen. Es ist jedoch nicht anzunehmen, dass es bei dieser äußeren Anwendungsart den Organismus des Ungeborenen beeinflusst. In der Stillzeit können Sie das Mittel anwenden.

Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

Sie können das Mittel bei Kindern ab drei Jahre anwenden. Es gelten die gleichen Dosisempfehlungen wie für Erwachsene. Für jüngere Kinder sind therapeutische Wirksamkeit und Verträglichkeit von Ketotifen nicht nachgewiesen.

Beim Tragen von Kontaktlinsen

Solange Ihre Augen entzündet sind, sollten Sie ihnen eine zusätzliche Belastung durch das Tragen von Kontaktlinsen ersparen. Wenn Sie auf die Linsen dennoch nicht verzichten wollen, sollten Sie stabile Linsen vor der Anwendung der Augentropfen entfernen und frühestens nach einer Viertelstunde wieder einsetzen. Weiche Kontaktlinsen sollten Sie nicht tragen. Das Medikament kann sich in den relativ großen Poren dieser Linsen einlagern und so erheblich länger am Auge bleiben. Damit steigt das Risiko für unerwünschte Wirkungen.

Zur Verkehrstüchtigkeit

Nach dem Eintropfen können Sie fünf bis zehn Minuten lang schlechter sehen. In dieser Zeit dürfen Sie nicht aktiv am Verkehr teilnehmen, keine Maschinen bedienen und keine Arbeiten ohne sicheren Halt verrichten. Das gilt auch, wenn Sie durch die Augentropfen müde werden.

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Anwendungsgebiete dieses Wirkstoffs