Wirkungsweise
Diese Tabletten zum Einnehmen enthalten das Antihistaminikum Cetirizin und das Alpha-Sympathomimetikum Pseudoephedrin. Sie werden gegen Heuschnupfen eingesetzt. Cetirizin gehört zu den wenig oder kaum müdemachenden Antihistaminika. Pseudoephedrin verengt die Blutgefäße und wirkt dadurch abschwellend auf geschwollene Nasenschleimhäute. Allerdings wirkt es nicht nur lokal, sondern im ganzen Körper und kann dadurch erhebliche unerwünschte Wirkungen auslösen.
Schleimhautabschwellende Wirkstoffe wie Pseudoephedrin sind bei allergischem Schnupfen – wenn überhaupt – höchstens in Form von Nasentropfen oder -spray ratsam und auch dann nur für höchstens fünf bis sieben Tage, um akute Beschwerden zu lindern. Bei allergischem Schnupfen reicht eine so kurze Behandlungszeit allerdings nicht aus und es besteht die Gefahr, dass das Mittel zu lange angewendet wird. Dann kann es die Schleimhaut stark austrocknen und schädigen.
Aus den bisher vorliegenden Studien geht nicht sicher hervor, dass das Kombinationspräparat Allergiesymptome wie Schniefnase, Nasenjucken und Niesreiz besser bekämpfen kann als ein Antihistaminikum allein. Darüber hinaus fehlen Studien, die vergleichen, ob Reactine duo genauso wirksam und verträglich ist wie eine Kombination aus einem Antihistaminikum und kurzzeitig zusätzlich angewendeten schleimhautabschwellenden Nasentropfen. Das Mittel ist deshalb wenig geeignet zur Behandlung von allergischem Schnupfen. Antihistaminika zum Einnehmen mit Cetirizin allein oder Loratadin sind vorzuziehen – Testergebnisse Allergiemittel.
Anwendung
Länger als zwei Wochen sollten Sie dieses Mittel keinesfalls einnehmen.
Achtung
Wenn Sie einen Hauttest machen lassen wollen, mit dem der Arzt herausfinden kann, gegen welche Stoffe Sie allergisch sind, müssen Sie das Mittel mindestens 2 bis 3 Tage vorher absetzen, weil es das Testergebnis verfälschen kann.
Da das Mittel den Blutdruck erhöhen kann, sollten Sie vor allem zu Beginn der Einnahme den Blutdruck kontrollieren.
Gegenanzeigen
Unter folgenden Bedingungen dürfen Sie das Mittel nicht einnehmen:
- Der Blutdruck ist stark erhöht.
- Sie sind herzkrank (z. B. zu schneller Herzschlag, koronare Herzkrankheit).
- Sie haben Depressionen und nehmen Medikamente aus der Gruppe der MAO-Hemmer ein, wie z. B. die Wirkstoffe Tranylcypromin oder Moclobemid, oder Sie werden wegen einer bakteriellen Infektion mit Linezolid behandelt oder Sie haben solche Mittel noch in den vorangegangenen zwei Wochen eingenommen.
- Der Augeninnendruck ist erhöht.
- Es besteht eine Überfunktion der Schilddrüse.
- Sie hatten eine Hirnblutung.
- Sie nehmen Medikamente aus der Gruppe der Dopaminagonisten ein mit Wirkstoffen wie z. B. Cabergolin, Lisurid, Pergolid (bei Parkinsonkrankheit) oder Ergotamin (bei Migräne) oder Sie wenden Wirkstoffe an, die zu den Sympathomimetika gehören (z. B. schleimhautabschwellende Mittel bei Schnupfen). Wenn Sie diese Mittel gleichzeitig einnehmen, steigt das Risiko für eine Hirnblutung.
Unter folgenden Bedingungen sollten Sie das Mittel nur nach Rücksprache mit einem Arzt einsetzen, wenn dieser Nutzen und Risiken der Anwendung sorgfältig abgewogen hat:
- Sie haben Diabetes.
- Es besteht eine Nieren- oder Lebererkrankung.
- Der Blutdruck ist erhöht und Sie werden zudem noch mit Schmerzmitteln aus der Gruppe der NSAR (z.B. Diclofenac oder Ibuprofen) behandelt.
- Sie hatten einen Herzinfarkt.
- Sie leiden an einer Epilepsie.
- Sie haben eine vergrößerte Prostata und dadurch Probleme beim Wasserlassen.
Wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Wenn Sie noch andere Medikamente anwenden, ist zu beachten:
- Pseudoephedrin kann die Wirkung von trizyklischen Antidepressiva (Wirkstoffe z. B. Amitriptylin, Clomipramin, Doxepin bei Depressionen) verstärken. Dadurch kann der Blutdruck stark ansteigen.
- Der Blutdruck kann auch ansteigen, wenn Sie gleichzeitig Medikamente einnehmen, die wie Pseudoephedrin zur Gruppe der Sympathomimetika gehören: Appetitzügler, Aufputschmittel (Amphetamine) oder Mittel gegen zu niedrigen Blutdruck. Sie sollten beide Wirkstoffe deshalb nicht gleichzeitig einnehmen.
Unbedingt beachten
Bei gleichzeitiger Anwendung von Ergotamin (bei Migräne) oder Bromocriptin, Pergolid, Lisurid, Cabergolin (alle bei Parkinsonkrankheit) können sich die Blutgefäße verstärkt verengen, sodass der Blutdruck stark ansteigt. Dadurch erhöht sich das Risiko für eine Hirnblutung.
Das Mittel verstärkt die Wirkung von Substanzen aus der Gruppe der MAO-Hemmer, wie z. B. die Wirkstoffe Tranylcypromin (bei Depressionen) oder Linezolid (bei bakteriellen Infektionen). Wenn Sie diese Mittel gleichzeitig mit dem Allergiemittel einnehmen, kann der Blutdruck bedrohlich ansteigen. Da die Wirkdauer von MAO-Hemmern lange Zeit anhält, kann diese Wechselwirkung auch noch bis zwei Wochen nach Beendigung der Einnahme auftreten.
Wechselwirkungen mit Speisen und Getränken
Wenn Sie Alkohol trinken, werden Sie rascher und stärker müde.
Nebenwirkungen
Keine Maßnahmen erforderlich
Bei 2 von 100 Behandelten treten Kopfschmerzen auf. In seltenen Fällen ruft das Mittel Übelkeit hervor.
Muss beobachtet werden
Wenn die Haut sich verstärkt rötet und juckt, reagieren Sie möglicherweise allergisch auf das Mittel. Haben Sie sich das Mittel zur Eigenbehandlung ohne Rezept besorgt, sollten Sie es absetzen. Sind die Hauterscheinungen auch einige Tage nach dem Absetzen nicht deutlich abgeklungen, sollten Sie das Mittel absetzen.
Die Schleimhäute in Mund, Nase und Rachen können austrocknen. Wenn sie unangenehm spannen, leicht bluten oder sich in der Nase vermehrt Borken bilden, sollten Sie das Mittel absetzen.
Das Mittel kann aufgrund seiner Zusammensetzung zu Schlafstörungen und Nervosität, Unruhe und Angst führen. In hoher Dosierung können auch Halluzinationen auftreten. Dann sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Wenn Schwindel auftritt und Sie das Gefühl haben, dass sich alles um Sie herum dreht, der Boden schwankt oder kippt, und diese Beschwerden sich innerhalb von 24 Stunden nicht wieder legen, wenn sie sich sogar verstärken oder wiederholen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Diese Symptome können auch auf einen erhöhten Blutdruck hindeuten.
Bei Männern mit vergrößerter Prostata können Beschwerden beim Wasserlassen auftreten. Dabei bestehen trotz Harndrang Schwierigkeiten, die Blase zu entleeren. Wenn solche Beschwerden auftreten, sollten Sie das Mittel absetzen und einen Arzt aufsuchen.
Obwohl Cetirizin zu den wenig oder kaum müdemachenden Antihistaminika zählt, kann es bei mehr als 1 von 100 Behandelten auch Müdigkeit auslösen.
Sofort zum Arzt
In Einzelfällen kann sich der Augeninnendruck so erhöhen, dass es zu einem Glaukomanfall kommt. Symptome dafür sind gerötete, schmerzende Augen, geweitete Pupillen, die sich bei Lichteinfall nicht mehr verengen, sowie sich hart anfühlende Augäpfel. Dann müssen Sie unverzüglich einen Augenarzt oder die nächste Notfallambulanz aufsuchen. Wird ein solcher akuter Glaukomanfall nicht sofort behandelt, können Sie erblinden.
Wenn sich schwere Hauterscheinungen mit Rötung und Quaddeln an Haut und Schleimhäuten sehr rasch (meist innerhalb von Minuten) entwickeln und zusätzlich Luftnot oder eine Kreislaufschwäche mit Schwindel und Schwarzsehen oder Durchfälle und Erbrechen auftreten, kann es sich um eine lebensbedrohliche Allergie bzw. einen lebensbedrohlichen allergischen Schock (anaphylaktischer Schock) handeln. In diesem Fall müssen Sie die Behandlung mit dem Medikament sofort stoppen und den Notarzt (Telefon 112) verständigen.
Das Mittel kann den Herzschlag beschleunigen und bewirken, dass das Herz unregelmäßig schlägt. Setzen solche Herzrhythmusstörungen zusammen mit Schwindel ein, sollten Sie möglichst schnell einen Arzt aufsuchen.
Treten unter der Anwendung des Mittels epileptische Krampfanfälle auf, sollten Sie sofort einen Arzt rufen.
Besondere Hinweise
Für Schwangerschaft und Stillzeit
Da der gefäßverengende Wirkstoff den Blutfluss in der Gebärmutter vermindert, dürfen Sie das Mittel während der Schwangerschaft nicht einnehmen. Die Wirkstoffe gehen in die Muttermilch über. Daher dürfen Sie das Mittel auch in der Stillzeit nicht anwenden.
Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
Mangels Erfahrungen dürfen Kinder unter zwölf Jahren das Mittel nicht anwenden.
Für ältere Menschen
Menschen über 60 Jahre reagieren empfindlicher auf dieses Mittel, weil Nieren und Leber häufig nur noch eingeschränkt arbeiten. Bei ihnen kann es vermehrt zu unerwünschten Wirkungen kommen. Zudem ist die Wirksamkeit des Mittels bei älteren Menschen nicht erwiesen. Daher darf das Mittel bei Menschen über 60 Jahren nicht angewendet werden.
Zur Verkehrstüchtigkeit
Obwohl Cetirizin die Verkehrstüchtigkeit nicht oder nur wenig beeinträchtigt, sollten Sie vorsichtig sein, da das Reaktionsvermögen, insbesondere wenn die Tabletten gemeinsam mit Alkohol eingenommen werden, dennoch reduziert sein kann.
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