Wirkungsweise
In diesen Aknepräparaten ist ein Antibiotikum, entweder Clindamycin oder Erythromycin, mit dem Retinoid Tretinoin kombiniert. Clindamycin und Erythromycin bekämpfen die Propionibakterien in Mitessern und Pickeln gleichermaßen. Tretinoin verkleinert die Talgdrüsen, bremst die Talgproduktion und wirkt entzündungshemmend. Testergebnisse Antibiotikum + Tretinoin
Tretinoin soll eher langfristig, Lokalantibiotika jedoch nur kurze Zeit angewendet werden. Beide Wirkstoffe zugleich über längere Zeit anzuwenden, ist daher in der Regel nicht sinnvoll. Diese Kombinationsmittel sind deshalb mit Einschränkung geeignet. Da es einige Wochen dauert, bis Retinoide ihre volle Wirkung entfaltet haben, ist es zu Beginn der Behandlung sechs bis acht Wochen lang vertretbar, das Kombinationspräparat anzuwenden. Anschließend sollte die Behandlung mit Tretinoin allein weitergeführt werden.
Eine länger andauernde Behandlung mit lokal anzuwendenden Antibiotika ist auch deshalb nicht sinnvoll, weil die Bakterien dann leicht resistent werden können. Da Clindamycin und Erythromycin auch innerlich angewendet werden, besteht so die Gefahr, dass das Antibiotikum bei der innerlichen Behandlung einer bakteriellen Infektion mit Tabletten, Kapseln oder Infusionen nicht mehr ausreichend wirkt.
Anwendung
Sie tragen das Mittel ein- bis zweimal täglich auf die betroffenen Hautstellen auf. Die Umgebung von Augen, Nasenlöchern und Mund müssen Sie aussparen, weil die Wirkstoffe die Schleimhäute stark reizen können. Länger als sechs bis acht Wochen sollten Sie die Behandlung nicht fortsetzen, weil Kombinationen mit Antibiotika stets das Risiko einer erhöhten Resistenzbildung bergen.
Achtung
Acnatac: Dieses Mittel enthält Parabene. Diese Konservierungsmittel können Allergien auslösen. Wenn Sie auf Parastoffe allergisch reagieren, dürfen Sie diese Mittel nicht anwenden.
Auf entzündete oder abgeschürfte Hautstellen oder einen Hautausschlag dürfen Sie die Mittel nicht auftragen. Auch auf sonnenverbrannter Haut dürfen Sie sie nicht anwenden, bis der Sonnenbrand wieder abgeklungen ist.
Tretinoin macht die Haut dünner und somit empfindlicher für UV-Strahlen. Generell sollten Sie die Haut während der Behandlung nicht der Sonne aussetzen oder dies auf ein Minimum beschränken und nicht ins Solarium gehen. Wenn sich die Sonneneinwirkung nicht vermeiden lässt, sollten Sie ein geeignetes Sonnenschutzmittel mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30 verwenden.
Kosmetika sollten Sie während der Behandlungszeit nur in Absprache mit dem Hautarzt oder der Hautärztin benutzen. Folgende Produkte sollten Sie mindestens in den ersten drei Wochen der Behandlung nicht verwenden, da sie die Haut stark reizen können:
- Präparate mit einem hohen Gehalt an Alkohol, Menthol, Gewürzen oder Limone (z. B. Rasiercreme und -wasser, Gesichtswasser, Parfum)
- Mittel, die die Haut stark austrocknen (z. B. medizinische Seifen und Hautreinigungsmittel)
- Präparate mit einem hohen Alkoholgehalt und Adstringenzien.
Außerdem sollte die Haut während einer Tretinoin-Behandlung nicht mit gechlortem Wasser (z. B. in öffentlichen Schwimmbädern) und salzhaltigem Meerwasser in Berührung kommen.
Gegenanzeigen
Die äußerliche Anwendung von Antibiotika wird kritisch gesehen, insbesondere, wenn sie über einen längeren Zeitraum erfolgen soll, da sich Resistenzen gegen diese oder vergleichbare Antibiotika ausbilden können. So kann eine Daueranwendung von Clindamycin beispielsweise auch zu einer Resistenz gegen Erythromycin führen und umgekehrt.
Diese Mittel dürfen Sie nicht anwenden, wenn Sie ein akutes Ekzem, einen Hautausschlag in der Mundregion (periorale Dermatitis), eine Kupferfinne (Rosazea) oder eine besonders schwere entzündliche Akne haben. Auch wenn Sie bereits einmal an Hautkrebs erkrankt sind, sollten Sie die Mittel nicht anwenden.
Wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Damit sich keine Resistenzen gegen verschiedene Antibiotika entwickeln, sollten nicht mehrere Antibiotika gleichzeitig oder direkt hintereinander eingesetzt werden, weder äußerlich noch innerlich. Auch vorbeugend sollten Sie diese Mittel nicht anwenden.
Diese Mittel sollten Sie nicht gleichzeitig mit Azelainsäure, Benzoylperoxid oder salicylsäurehaltigen Präparaten anwenden, weil das die Haut zu stark reizen könnte.
Die Haut kann durchlässiger für alle anderen Wirkstoffe werden. Andere auf die Haut aufzutragende Mittel sollten Sie deshalb nicht gleichzeitig anwenden.
Nebenwirkungen
Keine Maßnahmen erforderlich
Die Lösung ist alkoholhaltig und trocknet die Haut stark aus, sodass sie brennen, stechen und sich röten kann – am stärksten unmittelbar nach dem Auftragen. In der Regel gibt sich das wieder.
Die Haut rötet sich, schuppt, juckt, brennt, wird trocken und damit verletzlicher.
Die Farbstoffbildung in Haut und Haaren kann sich verändern, sodass diese heller oder dunkler werden.
Muss beobachtet werden
Wenn die Haut sich verstärkt rötet und juckt und die behandelten Stellen schmerzen, anschwellen oder Bläschen bilden, reagieren Sie vermutlich allergisch auf das Mittel. Bei solchen Hauterscheinungen sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Bei langfristiger Anwendung können sich die Haarbälge der Haut entzünden (Follikulitis). Verschlimmern sich die Knötchen und Pusteln unter der Behandlung, sollten Sie nach Rücksprache mit dem Hautarzt das Mittel absetzen und sich ein antibiotikumfreies Präparat verschreiben lassen.
Besondere Hinweise
Zur Empfängnisverhütung
Während der Behandlung mit Retinoiden wie Tretinoin müssen Sie eine Schwangerschaft sicher verhüten. Wenn Sie schwanger werden möchten, müssen Sie die Mittel absetzen und vorsichtshalber für weitere vier Wochen ein sicheres Verhütungsmittel benutzen, da die noch im Körper vorhandenen Wirkstoffe ein Ungeborenes schädigen könnten.
Für Schwangerschaft und Stillzeit
Diese Mittel dürfen Sie in der Schwangerschaft nicht anwenden. Auch bei äußerlich anzuwendendem Tretinoin kann nicht ausgeschlossen werden, dass das Ungeborene geschädigt wird.
Um einen direkten Kontakt des Mittels mit dem Säugling zu vermeiden, dürfen Sie die Mittel in der Stillzeit nicht auf die Brust auftragen.
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