Wirkungsweise
Benzoylperoxid trocknet fettige Haut aus und tötet Entzündungskeime ab, die an der Entstehung von Pickeln beteiligt sind. Darüber hinaus weist es eine leichte Schälwirkung auf und reizt die Haut. Testergebnisse Benzoylperoxid
Bei leichter bis mittelschwerer Akne genügen drei- bis fünfprozentige Präparate. Ihre therapeutische Wirksamkeit ist belegt. Die Mittel sind somit zur Behandlung dieser Aknestadien geeignet.
Die zehnprozentigen Mittel sind vergleichsweise hoch konzentriert und sollten nur bei schwerer Akne eingesetzt werden. Außerdem sollten sie ausschließlich angewendet werden, wenn ein Hautarzt oder eine Hautärztin dies ausdrücklich befürwortet und auch nur in Kombination mit anderen Therapieoptionen. Denn je höher die Konzentration von Benzoylperoxid liegt, desto eher wird die Haut gereizt.
Anwendung
Weil es bei der Behandlung von Aknemitteln mit Benzoylperoxid in Einzelfällen zu schweren allergischen Hautreaktionen gekommen ist, wird empfohlen die Zubereitungen in den ersten Tagen der Behandlung nur an ein oder zwei kleineren Hautstellen auszuprobieren. Bleibt eine allergische Reaktion aus, kann die Behandlung ausgeweitet werden. Ansonsten sollten Sie sich an einen Arzt wenden.
Sie tragen Creme, Lösung oder Gel ein- bis zweimal täglich auf die betroffene Haut auf, am besten tagsüber. Wenn Sie eher trockene Haut haben, sollten Sie das Mittel sehr sparsam verwenden und höchstens einmal täglich. Auf offene Hautstellen dürfen Sie die Mittel nicht auftragen, weil sich dann das Allergierisiko erhöht.
Bei der Anwendung müssen Sie die Umgebung von Augen, Nasenlöchern und Mund aussparen, weil der Wirkstoff die Schleimhäute reizen kann.
Zu Beginn der Behandlung kann sich die Akne vorübergehend verschlimmern. Aber schon nach ein bis zwei Wochen ist die Haut nicht mehr so fettig, nach etwa vier bis sechs Wochen sollte sich die Zahl der Mitesser und Pusteln verringert haben.
Die Mittel können Sie – wenn Ihre Haut das verträgt – so lange anwenden, bis Sie kaum noch Pickel haben, auch wenn die Behandlung Jahre dauern sollte. Trocknet der Wirkstoff die Haut mit der Zeit zu sehr aus, können Sie eine mehrwöchige Behandlungspause einlegen und danach – wenn nötig – erneut beginnen.
Mittel mit Benzoylperoxid gibt es in verschiedenen Konzentrationen und Zubereitungen (Creme, Gel, Suspension). Getönte Mittel können Sie wie Make-up benutzen, sie decken die Hautunreinheiten ab. Welches Präparat für Sie richtig ist, hängt davon ab, wie ausgeprägt die Akne ist.
Wässrige Lösungen reizen die Haut weniger als alkoholische.
Achtung
Benzoylperoxid macht die Haut empfindlicher für UV-Licht. Sie sollten daher während der Behandlung keine Sonnenbäder nehmen und auch kein Solarium besuchen. Bei starker Sonneneinstrahlung sollten Sie die Haut mit einem Sonnenschutzmittel mit hohem Schutzfaktor schützen.
Benzoylperoxid bleicht bunte Wäsche und Kleidung, wenn diese damit in Berührung kommen. Auch Haut und Haare können vorübergehend heller werden.
Gegenanzeigen
Wenn Sie an Neurodermitis leiden, sollten Sie Benzoylperoxid nur in niedriger Konzentration und erst nach Rücksprache mit einem Arzt anwenden, weil es die meist schon sehr trockene Haut zu stark austrocknen und damit empfindlicher machen kann.
Wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Benzoylperoxid dürfen Sie nicht mit anderen stark hautreizenden Aknemitteln kombinieren, weil Benzoylperoxid sehr reaktionsfreudig ist und andere Wirkstoffe zersetzen kann. Wenn Sie es mit anderen Wirkstoffen kombinieren wollen – beispielsweise mit dem verschreibungspflichtigen Tretinoin –, müssen Sie diese mit großem zeitlichen Abstand anwenden, zum Beispiel Benzoylperoxid morgens und Tretinoin abends.
Nebenwirkungen
Keine Maßnahmen erforderlich
Bei der ersten Anwendung kann ein leichtes Brennen auftreten und die Haut kann sich warm anfühlen.
Die Haut kann trocken werden, sich schuppen oder sich schälen. Meist gibt sich das wieder.
Muss beobachtet werden
Gelegentlich (bei 3 von 100 Behandelten) kommt es vor, dass die Haut brennt und sich rötet, weil das Mittel sie zu stark reizt. Dann sollten Sie eine geringere Konzentration wählen und eine Behandlungspause einlegen. Benutzen Sie das Mittel anschließend nur alle zwei Tage. Bessern sich die Symptome nicht, sollten Sie eine Hautärztin oder einen Hautarzt aufsuchen.
Bildet sich zusätzlich ein Hautausschlag, reagieren Sie auf den Wirkstoff vermutlich allergisch. Dann sollten Sie das Mittel absetzen. Haben sich die Hauterscheinungen auch einige Tage danach nicht merklich gebessert, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Sofort zum Arzt
Wenn sich schwere Hautreaktionen mit Rötung und Quaddeln an Haut und Schleimhäuten sehr rasch (meist innerhalb von Minuten) entwickeln und zusätzlich Luftnot oder eine Kreislaufschwäche mit Schwindel und Schwarzsehen, oder Durchfälle und Erbrechen auftreten, kann es sich um eine lebensbedrohliche Allergie beziehungsweise einen lebensbedrohlichen allergischen Schock (anaphylaktischer Schock) handeln. In diesem Fall müssen Sie die Behandlung mit dem Medikament sofort stoppen und den Notarzt (Telefon 112) verständigen.
In Einzelfällen sind auch schwere allergische Hautreaktionen mit Schwellungen im Unterhautgewebe beobachtet worden. Wenn eine großflächige Hautrötung, Atemnot, Schwindel und Herzrasen oder Schwellungen im Gesichts- oder Halsbereich auftreten, sollten Sie sofort den Notarzt (Telefon 112) rufen.
Besondere Hinweise
Für Schwangerschaft und Stillzeit
Benzoylperoxid wird in der Haut zu Benzoesäure umgewandelt und in den Blutkreislauf aufgenommen. Bei großflächiger Anwendung kann dies eine Gefahr für das ungeborene Kind darstellen. Auf kleinen Hautflächen, zum Beispiel punktuell im Gesicht, können Sie das Mittel aber benutzen. Im letzten Schwangerschaftsmonat sollten Sie auf die Anwendung besser ganz verzichten.
Auch während der Stillzeit sollten Sie Benzoylperoxid nur punktuell anwenden, keinesfalls aber auf der Brust.
Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
Für Kinder unter zwölf Jahren gibt es keine ausreichenden Erkenntnisse zur Wirksamkeit und Sicherheit der Mittel. Sie sollten Benzoylperoxid daher nicht anwenden. In dieser Altersgruppe tritt Akne ohnehin selten auf.
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