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Pseudokrupp

Allgemeines

Schwere Atemnot-Attacken, sogenannte Pseudokrupp-Anfälle, können insbesondere bei Kleinkindern auftreten. Sie ereignen sich meist, wenn bereits eine Virusinfektion der Atemwege besteht. Dann können die Atemwege im Kehlkopfbereich zuschwellen – Übersicht Testergebnisse Medikamente bei Pseudokrupp.

Pseudokrupp zeigt sich besonders häufig in der Erkältungszeit. Die Anfälle treten oft in der Nacht auf. Der Name Pseudokrupp wurde als Abgrenzung zu bakteriellen Atemwegserkrankungen eingeführt. Verengen sich die Atemwege aufgrund einer bakteriellen Infektion, kann dies eine Diphtherie, ein Krupp, sein.

5 bis 10 von 100 Kindern erleben Pseudokruppanfälle. Bei mehr als der Hälfte der betroffenen Kinder wiederholen sich die Anfälle mehrmals.

Anzeichen und Beschwerden

Ein akuter Anfall beginnt mit trockenem, bellenden Husten, der von Atemgeräuschen begleitet wird. Das Atmen ist erschwert, weil die Schleimhäute im Kehlkopfbereich angeschwollen und entzündet sind. Die Stimme ist heiser, da auch der Bereich um die Stimmritze betroffen ist. Bei einem schweren Anfall entwickelt sich eine starke Luftnot, das Kind gerät in Angst, wird blass und der Herzschlag beschleunigt sich. Beim Einatmen wird die Haut zwischen den Rippen eingezogen. Steigert sich die Atemnot kann das Kind bläuliche Lippen bekommen.

Ursachen

Häufig geht einem solchen Anfall eine Atemwegserkrankung durch Viren, eine Erkältung, voraus, manchmal kommen vermutlich allergische Auslöser hinzu. Es wird außerdem angenommen, dass es eine genetische Veranlagung für Pseudokrupp-Anfälle gibt.

Insbesondere Kinder unter fünf Jahren sind von dieser Krankheit betroffen, meist tritt Pseudokrupp im Alter zwischen einem und zwei Jahren auf. Jungen sind etwas anfälliger dafür als Mädchen.

Vorbeugung

Sorgen Sie im Kinderschlafzimmer für kühle, feuchte Luft. Lüften Sie häufig und stellen während der Heizperiode eine Wasserschale auf die Heizung oder hängen feuchte Tücher auf.

Achten Sie darauf, dass das Kind keinem Tabakrauch ausgesetzt wird. Kinder, in deren Umgebung geraucht wird, haben ein höheres Risiko für Pseudokrupp-Anfälle.

Allgemeine Maßnahmen

Die wichtigste Maßnahme für die Eltern heißt Ruhe bewahren. Durch Angst verstärkt sich die Atemnot des Kindes, deshalb sollten Sie es auf den Arm nehmen und so weit wie möglich beruhigen.

Kalte, feuchte Luft kann bei einem leichten Anfall bereits helfen. Dazu können Sie sich bei kaltem Wetter mit Ihrem warm angezogenen Kind an das offene Fenster stellen oder nach draußen gehen. Dieses Vorgehen ist zwar nicht wissenschaftlich untersucht, Erfahrungswerte sprechen aber für einen unterstützenden Effekt.

Wann zum Arzt?

Wenn sich ein Anfall durch kühle, feuchte Luft nicht bessert, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Bei starker Atemnot, wenn sich die Haut zwischen den Rippen beim Einatmen einzieht oder das Kind bereits bläuliche Lippen bekommt, müssen Sie umgehend den Notarzt rufen (Telefon 112).

Ist ein Pseudokruppanfall erstmalig aufgetreten, sollten Sie das Kind auf jeden Fall bald danach einem Arzt vorstellen.

Behandlung mit Medikamenten

Alle wirksamen Mittel bei einem Pseudokrupp-Anfall sind verschreibungspflichtig. Diese Mittel wirken gegen die Atemnot, nicht gegen die Ursachen des Anfalls – Testergebnisse bei Pseudokrupp.

Rezeptpflichtige Mittel

Um einen Pseudokrupp-Anfall wirksam und schnell zu unterbrechen werden Cortisone (Glucocorticoide) gegeben. Sie wirken innerhalb von Minuten entzündungshemmend und abschwellend in den Atemwegen. Sie gelten als "geeignet".

Ist die Atemnot groß, wird zusätzlich mit Epinephrin zum Inhalieren behandelt. Der Wirkstoff verengt die Blutgefäße in den Atemwegen und erleichtert so das Atmen. Die Wirkung tritt schnell ein und hält aber nur circa zwei Stunden an.

Hat Ihr Kind einmal einen Pseudokrupp-Anfall erlebt, wird Ihnen die Ärztin oder der Arzt die Mittel für den nächsten Notfall mit nach Hause geben. Wenden Sie diese nur streng nach den ärztlichen Angaben an.