Abführmittel (Laxanzien) sollten Sie grundsätzlich ohne Rücksprache mit einem Arzt nur ein bis maximal zwei Wochen lang anwenden und eine zu hohe Dosierung vermeiden. Das gilt insbesondere für alle darmreizenden Wirkstoffe. Hier sagen wir, was Sie wissen müssen, wenn Sie Verstopfung medikamentös behandeln.
Was Sie bei Abführmitteln beachten müssen
Wenn Sie Abführmittel regelmäßig und hoch dosiert einnehmen, verliert der Körper zu viel Wasser und vor allem zu viele Mineralsalze (Elektrolyte). Das kann die Verstopfung verstärken.
Gewöhnung vermeiden. Dann besteht die Gefahr, dass sich der Darm daran gewöhnt und nur noch mit Hilfe von Laxanzien funktioniert. Mit der Zeit braucht er dann immer größere Mengen, damit die gewünschte Reaktion einsetzt. Viele Menschen werden auf diese Weise von den Medikamenten abhängig – ohne diese setzt der Stuhlgang dann nur noch schwer ein.
Diese Mittel können Sie auch längere Zeit anwenden
Quellmittel wie Flohsamenschalen, Leinsamen und Weizenkleie oder wasserbindende Osmolaxanzien wie Lactulose können Sie, wenn nötig, auch länger als zwei Wochen anwenden – allerdings nur nach Rücksprache mit einem Arzt.
Abführmittel nicht zweckentfremden. Manche glauben, mit Abführmitteln ließe sich abnehmen. Das trifft nicht zu. Sie schaden Ihrer Gesundheit, wenn Sie die Mittel als Diäthelfer missbrauchen.
Nicht mit der Pille kombinieren
Abführmittel können Einfluss auf die Wirksamkeit der Anti-Baby-Pille haben. Die Hormone bleiben eventuell zu kurze Zeit im Dünndarm, um in ausreichender Menge ins Blut aufgenommen zu werden. Dann können sie ihre Wirkung nicht wie erwartet entfalten.
Abstand einhalten. Wenn Sie die Pille nehmen und Abführmittel nur einmalig anwenden sollen, müssen Sie darauf achten, dass Sie das Abführmittel erst drei bis vier Stunden nach der Pille einnehmen.