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"Potenz­mittel" ohne Rezept – Viagra Spitzenreiter bei Fälschungen

Medikamente im Test - "Potenz­mittel" ohne Rezept – Viagra Spitzenreiter bei Fälschungen

Heiß geliebt, aber häufig gefälscht: das Potenz­mittel Viagra.

Arznei­mittel zu fälschen kann lukrativer sein als Kokain zu vertreiben. Spam-Mails für Potenz­mittel fluten welt­weit die elektronischen Briefkästen. Aus dubiosen Quellen wird der Bezug dieser Mittel auch ohne Rezept angeboten. Meistge­fälschtes Arznei­mittel ist die Potenzpille Viagra.

Fälschungen dokumentiert

Die Welt­gesund­heits­organisation (WHO) hat die aufgefundenen Fälschungen dieses Medikaments detailliert dokumentiert. Von 100 entdeckten gefälschten Packungen enthielten knapp 60 gar keinen Wirk­stoff, 19 nicht die angegebene Menge und 16 nicht die genannten Inhalts­stoffe.

Pflanzliche Potenz­mittel: entweder unwirk­sam oder gefähr­lich

Doch auch wer vor dem unkontrollierten Kauf rezept­pflichtiger Arznei­mittel zurück­schreckt und sich statt­dessen an "rein pflanzliche" Erektions­stimulanzien hält, ist nicht aus der Gefahrenzone. Die Wirk­samkeit pflanzlicher Potenz­mittel ist nicht ausreichend belegt; eine befriedigende Wirkung ist von ihnen nicht zu erwarten.

Deshalb wird oft mit krimineller Energie nachgeholfen: Kein anderer chemischer Wirk­stoff ist in als „rein pflanzlich“ beworbenen Nahrungs­ergän­zungs­mitteln so häufig versteckt wie der chemische Erektions­förderer Sildenafil (Viagra®). Die Produkte haben häufig abenteuerliche Namen wie beispiels­weise „Ramm­bock“, „XXXPlosion“, „Boss Rhino“, „Panther Power Platinum“ oder „The-Beast“-Kapseln.

Herz­kranke Männer, die aus medizi­nischen Gründen chemische Erektions­förderer wie Sildenafil (Viagra®) meiden müssen, erhoffen sich möglicher­weise Hilfe von den als harmlos beworbenen Nahrungs­ergän­zungs­mitteln. Für sie können diese Mittel aber lebens­bedrohlich werden.

Ungetestete Wirk­stoffe werden den „Phytostimul­anzien“ zugesetzt

Nicht nur der Zusatz von verschreibungs­pflichtigen Substanzen zu angeblich pflanzlichen Potenz­mitteln wird immer wieder nachgewiesen. Teil­weise wurden sogar Wirk­stoffe zugesetzt, die zwar denen der zugelassenen Arznei­mittel ähneln, aber niemals am Menschen getestet wurden. Auf der Packung der "Phytostimul­anzien" sind diese Wirk­stoffe, die besonders für herz­kranke Männer gefähr­lich werden können, nicht angegeben.

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