Neurodermitis nimmt in der Bevölkerung zu. Von der Hautkrankheit sind häufig Kinder betroffen. Mit den Jahren bessert sie sich oft, verschwindet zeitweilig oder ganz.
Fakten rund um Neurodermitis
Körpereigene Störung. Wenn die Hautbarriere gestört ist, kann es zu Ekzemen kommen, sowohl durch äußere als auch durch innere Einflüsse. Bei Neurodermitis ist eine solche Störung anlagebedingt.
Endogenes Ekzem. Die chronisch entzündliche Hauterkrankung wird auch als endogenes oder atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis bezeichnet. Diese Krankheit beginnt fast immer schon bei Kindern.
Symptome bei Kindern. Im ersten und zweiten Lebensjahr (4 bis 24 Monate) zeigen sich häufig zunächst rotgefärbte Entzündungen im Gesicht, vornehmlich auf den Wangen, die etwas erhaben sein können. Später können Bläschen auftreten. Durch Vergrößerung und Zusammenfließen entstehen größere Flächen, die häufig kleine Schuppen tragen und heftig jucken. Im Verlauf greift die Erkrankung auf Hals, Nacken, Ellenbeugen und Kniekehlen sowie in schweren Fällen auf den ganzen Körper über.
Symptome bei Erwachsenen. Bei Erwachsenen steht häufig das trockene chronische Ekzem im Vordergrund. In der Regel beginnt der juckende Ausschlag in den Beugeseiten von Armen und Beinen, zum Beispiel in den Ellenbeugen, den Kniekehlen oder den Hautfalten hinter dem Ohr, am Hals, an den Fußgelenken, unter dem Arm.
Juckreiz in der Nacht
Vor allem nachts ist der Juckreiz äußerst belastend, sodass die betroffenen Stellen oftmals aufgekratzt werden. Die nässenden, leicht blutigen Wunden bilden einen guten Nährboden für Bakterien und Pilze. Dann infiziert sich die Haut und auf den offenen Stellen entsteht ein eitriger Belag, der den Heilungsprozess verzögert.
Der Verlauf einer Neurodermitis ist uneinheitlich und individuell verschieden.
Verbesserung mit den Jahren
Bei mehr als der Hälfte der Kinder verschwindet die Erkrankung innerhalb weniger Jahre wieder, bei weiteren 20 Prozent vor der Pubertät. Dass sie sich erst bei Jugendlichen und Erwachsenen ausbildet oder bis ins Erwachsenenalter bestehen bleibt, kommt zunehmend häufiger vor. Während im Kindesalter Jungen und Mädchen in etwa gleich häufig betroffen sind, scheint die Neurodermitis im fortgeschrittenen Alter bei Frauen häufiger aufzutreten als bei Männern.
Immer mehr Fälle
Neurodermitis hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Als Gründe werden meist die steigende Hygiene im Kindesalter – wenige Geschwister, späte Gemeinschaftsbetreuung, wenige Kontakte mit Tieren – und erhöhte Umweltbelastung aufgeführt. Etwa 7 bis 11 Prozent der Kinder und 1 bis 4 Prozent der Erwachsenen sind betroffen. Damit leiden in Deutschland zwischen 2 und 3,5 Millionen Menschen an Neurodermitis.
Der Leidensdruck ist bei den Betroffenen hoch – insbesondere bei schwerem Krankheitsverlauf, den etwa jeder zehnte Patient erleidet. Auch die Lebensqualität ist eingeschränkt. Zur Behandlung stehen wirksame Arzneimittel zur Verfügung. Eine Neurodermitis sollten Sie zu Beginn nur in Rücksprache mit einem Arzt medikamentös behandeln.
Individuell unterschiedliche Auslöser
Was beim Einzelnen dazu führt, dass die Haut reagiert, ist unterschiedlich. Bei dem einen verschlechtert sich die Neurodermitis durch bestimmte Lebensmittel, andere reagieren besonders empfindlich auf einen Wetterwechsel oder auf bestimmte Stoffe wie Wolle. Mehr Einzelheiten dazu lesen Sie auf der Seite Juckreiz, Ekzem, Neurodermitis.