Ein Diabetes wird häufig mit gespritztem Insulin behandelt. Dabei gibt es verschiedene Behandlungsformen, die der Arzt je nach Bedürfnissen des Einzelnen auswählen und anpassen sollte.
Blutzucker im Griff halten, Folgeschäden vermeiden
Ziel der Diabetesbehandlung ist es, Beschwerden durch zu hohen Blutzucker zu vermeiden. Damit gelingt es auch Folgeerkrankungen des Diabetes an Augen, Nieren und Nerven zu verhindern. Welcher Blutzuckerwert im Tagesverlauf anzustreben ist und wie dieser erreicht werden kann, hängt von Alter und Lebensstil des Betroffenen ab, sowie von etwaigen Begleiterkrankungen.
Typ-1-Diabetes: So funktioniert eine intensivierte Insulintherapie
Patienten mit Typ-1-Diabetes profitieren im Allgemeinen von einer "intensivierten Insulintherapie". Dabei werden Basalinsulin und Mahlzeiteninsulin getrennt gespritzt. Bei dieser Art der Insulinbehandlung können die Betroffenen selbst entscheiden, wann und was sie essen wollen, können Sport treiben und reisen.
Schulung notwendig. Um das zu ermöglichen, lernen sie im Rahmen von Schulungen, welche der Insulinversionen sie allein oder kombiniert mit der anderen spritzen müssen. So lässt sich die Behandlung an die Lebensumstände des Patienten und den selbst gemessenen Blutzuckerspiegel anpassen.
Diabetes-Patient muss aktiv mitarbeiten. Je nach den individuellen Erfordernissen kann das bedeuten, vier- bis fünfmal täglich Insulin zu spritzen und mindestens ebenso oft den Blutzucker zu kontrollieren. Eine intensivierte Insulintherapie ist also recht aufwendig. Für diese Art von Insulinbehandlung muss der Betroffene motiviert sein, Selbstverantwortung übernehmen und aktiv mitarbeiten.
Typ-2-Diabetes: Konventionelle Insulintherapie meist besser
Menschen mit Typ-2-Diabetes profitieren meist nicht von einer intensivierten Insulintherapie. Sie kann sogar Nachteile haben. Für Typ-2-Diabetiker eignet sich meist eine konventionelle Insulintherapie sehr gut.
Bei regelmäßigem Tagesablauf: ein- bis zweimal täglich. Dabei spritzen die Betroffenen sich ein- oder zweimal am Tag Insulin und messen ein- bis zweimal täglich selbst den Blutzucker. Im Schulungsprogramm lernen die Patienten, die Insulindosis vor dem Frühstück und dem Abendbrot ihrer Ernährung anzupassen. Der Therapieerfolg hängt aber davon ab, dass die Mahlzeiten regelmäßig eingenommen werden.
Bei unregelmäßiger Tagesablauf: drei- bis viermal täglich. Für Menschen mit Typ-2-Diabetes, die einen sehr unregelmäßigen Tagesablauf haben, häufig Hauptmahlzeiten auslassen oder deren körperliche Aktivität stark wechselt, kann hingegen eine flexible Insulintherapie mit drei oder vier Injektionen hilfreich sein. Der Patient sollte die Entscheidung mit dem Arzt besprechen und vor Beginn in einer Schulung erlernen.